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Besichtigung der BStU Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen am 15.11.2013

Kaum zu glauben aber wahr: man lebte in Deutschland, man lebte in EINER Stadt und doch in zwei Welten, die durch die Grenze bzw. die Mauer geteilt waren....Die eine Welt lebte in Freiheit während die andere ständig in Angst vor Bespitzelungen und Repressalien leben musste!

Wir hatten heute auf dem riesigen ehemaligen Gelände der Stasi, wo auch Herr Mielke sowie seine treu ergebenen Stasi-Mitarbeiter "residierten" , eine in 2 Gruppen aufgeteilte Führung durch das Stasi-Archiv, wo alle noch vorhandenen Unterlagen auf ihre Aufarbeitung warten bzw. bereits ausgewertet worden sind.

Was ich gleich anfangs beeindruckend fand war, dass wir bereits in der Halle mit einem Begrüßungsschild empfangen wurden und man sich auf unserer FA-Seite über unsere Gruppe informiert hatte, so das man dort auch gleich wusste ,mit wem man es zu tun hatte: ein älteres Semester, das mit der Zeit während der Teilung halbwegs vertraut war.

Unsere junge Archivarin, die unsere Führung machte, und unser "Begleitschutz", ein netter Herr, gleichzeitig Fahrstuhlführer und Türöffner ,mussten ständig aufpassen, das wir alle beisammen blieben, denn in diesen unzähligen langen Gängen hätte man sich locker verlaufen können bis wir dann zum nächsten Lager mit Endlos-Regalen gelangten, wo die Unterlagen, entweder noch nicht aufgearbeitet, nach Stasi-Mitarbeitern, IMs und nach Betroffenen, lagerten. Viele Papiere sind bereits auf Mikrofilmen gesichert worden, insgesamt 1600 Papiersäcke mit zerrissenen Unterlagen (wovon bisher lediglich 500 per Hand zusammen gepuzzelt wurden), warten noch auf weitere "Zusammenführung", die jetzt allerdings auch per PC mit einem besonderen Programm durchgeführt werden kann.

Aber es gab auch riesige Abteilungen mit Schüben, voll beladen mit requirierten Briefen und den Betroffenen steht es frei, Utensilien (Tagebücher ,Fotoalben usw.) ,die z.B. bei Wohnungsräumungen beschlagnahmt wurden, zurück zu erhalten.

Aber es gab auch Fotos und Berichte der Zentren, von denen aus die Telefonate überwacht und ggf. gemeldet wurden, ebenfalls vom Postzentrum, wo die Post durchleuchtet und falls für "informativ" befunden, eingezogen wurde. Es hieß also in jeder Richtung "Big brother is watching you".

Im Anschluss der Führung konnte man sich bei Interesse sogar Antragsformulare geben lassen, falls jemand etwas über sich selbst erfahren möchte.

Eigentlich haben alle von uns zumindest aus Erzählungen über die Existenz der Stasi Bescheid gewusst, waren sich aber über das Ausmaß nicht im Klaren. Einige hörten es von Angehörigen ,die in dieser Welt lebten und vielleicht waren auch Einige im engsten Familienkreis von der Bespitzelung und den Repressalien betroffen. Trotzdem bin ich der Meinung , das nur wenige dieses Ausmaß und die Macht ,die dort ausgeübt wurde, richtig einschätzen konnten.

Als es dann zur Einkehr in das "Wirtshaus Fünf-Ländereck" ging, hörte man doch von dem einen oder anderen, wie beeindruckt und betroffen er war und auch wenn dieses Regime nun schon viele Jahre vorbei ist, wird dieser Besuch dort den einen oder anderen noch im Nachhinein nachdenklich gemacht haben.

Wie gut, das man sich dann ggf. für weitere Gespräche darüber und natürlich wie immer zu unterhaltsamen anderen Themen, nur ein paar Schritte entfernt,in diesem Wirtshaus nieder lassen konnte , das dieses Mal erstmalig über Internet gefunden und - ohne Vorprüfung - telefonisch gebucht worden war.Die meisten waren auch mit ihrem Essen recht zufrieden und somit war alles in allem eine abgerundete Sache....

Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende,

Heike (tilimu) und Ingrid (Katzenmama2)








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