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Eine Fahrt nach Wismar

Unser Wettergott schien uns verlassen zu haben, als wir morgens kurz nach 9 Uhr den IC nach Ludwigsfelde bestiegen. Tage zuvor hatte immer die Sonne geschienen, aber diesen Gefallen wollte sie uns an diesem Tag nicht gönnen. Aber trotzdem hielt sich das Wetter einigermaßen und es regnete nur etwas auf der Hin- und Rückfahrt und am Nachmittag während unserer Freizeit, die wir zu dritt im Café „Senf“ verbrachten. Also es gibt Schlimmeres.

Wolfgang hatte alle Stationen des Tages fürsorglich und bestens organisiert und dafür danken wir ihm recht herzlich mit der großen Bitte um weitere Perlen der "Ausflüge in die Geschichte deutscher Städte" nach Meißen, Bamberg und Weimar.

In Ludwigsfelde mussten wir umsteigen in den Regio, der direkt bis Wismar fuhr mit den entsprechenden Haltestellen an vollkommen unbekannten Orten und Milchkannen. Unterwegs begeisterten uns Schwärme von Gänsen, die die gepflügten Äcker nach Essbarem durchsuchten, also es wird wohl kälter werden.

In Wismar angekommen wurden wir am Bahnhof von unserem Stadtführer in Empfang genommen und durch die Hansestadt geführt

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die sehr stolz auf ihre Vergangenheit und die zielstrebige und langjährige Bürgermeisterin Rosemarie Wilcken (SPD) ist, die es erreicht hat, dass Wismar zusammen mit Stralsund als Historische Altstädte in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden. Dies erforderte umfangreiche und gründliche Sanierungen der Altstadt, die fast abgeschlossen sind.

Auf teils holprigem, teils geglättetem Kopfsteinpflaster führte unser Weg kreuz und quer durch die meist gotisch geprägte Altstadt mit den schönsten Giebeln und Ausblicken auf kleinste Gassen und die „Grube“, ein im 13.Jahrhundert künstlich angelegter Kanal, der Wassermühle, Brauerei und Waschplatz sowie andere Gewerke mit Frischwasser versorgte. Ein seltenes Bauwerk in einer mittelalterlichen Stadt, das sehr zur Reinheit und Hygiene beitrug.

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Die Kirchen waren in hochaufragender Backsteingotik errichtet, wie man sie in vielen Hansestädten findet. Zwei dieser Kirchen (St.Georgenkirche und St.Marienkirche) wurden in den letzten Kriegstagen von einem Fliegerangriff fast zerstört. Nur die Nikolaikirche hat den Krieg weitestgehend unversehrt überstanden. Von der Marienkirche blieb nur der Turm (auch notwendig als Seezeichen) erhalten, die Reste des Kirchenschiffs wurden weggesprengt und der Grundriss des Kirchenschiffes wird am Boden angedeutet. Die St.Georgenkirche wurde weitgehend restauriert und es finden dort künstlerische Veranstaltungen statt. Außerdem kann der Turm mit einem Fahrstuhl erklommen werden und es bietet sich eine wunderbare Aussicht auf Wismar und Umgebung. Aber neben den Erklärungen der sakralen Gebäude erfreuten uns auch Ausführungen zu merkwürdigen Straßennamen („Bademutterstraße“ nach der Bezeichnung für Hebammen benannt, „Hundestraße“ evtl. nach den Wachhunden benannt, „Tittentasterstraße“, zwei mögliche Erklärungen: 1. Die Straße war sehr eng, so dass sich zwei Personen, wenn sie sich dort begegneten mit der Brust berührten. 2. In der Straße wohnten früher die Hebammen der Stadt. Und die testeten mit der Hand die zur Auswahl stehenden Ammen, ob die Brust auch gut mit Milch gefüllt war.)

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Die Zeit verging, der Hunger kam und es folgte eine Mittagsrast im „Alten Schweden“ am Marktplatz, wo uns ein festlich gedeckter Tisch erwartete und aufmerksames Personal. Allen, mit denen ich gesprochen hatte, hat es gemundet und wir waren sehr zufrieden mit der raschen und freundlichen Bedienung.

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Nun mussten wir aber eilen um unser Adler-Schiff für die Hafenrundfahrt zu erreichen. Zwar führte unser Weg bergab, aber wir schafften es nicht und so begann die Schiffstour bei verhangenem Himmel eine halbe Stunde später auf einem anderen Schiff. Mit vielen Erklärungen zur Bedeutung des Wismarer Hafens als Umschlagplatz für Holz, Kali, Salze, Erz und andere Massengüter und als Werftstandort und Kreuzfahrt-Terminal und auch Erläuterungen zu den Inseln Poel und Walfisch, die in der Wismarer Bucht liegen, verging die einstündige Fahrt wie im Flug.

Im Anschluss daran konnte jeder seine freie Zeit bis zur Abfahrt des Zuges wieder selbst gestalten und die Altstadt nach seinen Interessen erkunden, sei es beim Shoppen im Karstadt-Stammhaus, beim Streicheln der Glücksschweine auf der Schweinebrücke oder beim Finden der schwedischen Spuren in der Stadt („Schwedenköpfe“). Fürstenhof und Wasserkunst auf dem Marktplatz waren ebenfalls Wert noch einmal genauer betrachtet zu werden, genau wie die am Marktplatz liegenden Bürgerhäuser und das Rathaus sowie am Hafen das Stadttor (Wassertor) mit dem Hinweis auf den ersten Horrorfilm der Welt „Nosferatu“ von Friedrich-Wilhelm Murnau, der hier in der Stadt 1921 an verschiedenen Orten gedreht wurde.

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Alles in allem war es ein sehr informativer Tag in einer gotischen Stadt, einer typischen Seehandelsstadt des 14. Jahrhunderts mit über 1700 Vorderhäusern, die in den Kriegen wenig zerstört wurden und jetzt geschützt sind.

Die Rückfahrt verlief ungestört bei bester Laune und ohne Verzögerungen per Regio und IC und mir brummt der Kopf und wackeln die Knie, besser als umgekehrt. Ich hoffe, ihr habt alle zufrieden eure heimische Schlafstatt erreicht.


So,und hier meldet sich Eure Rebo, die, nachdem Margret/Stadteule so fleißig von Eurem Ausflug berichtet hat,ihr ein ganz dickes DANKE sagt genau wie auch an Wolfgang/woberlin, der erst diese schöne Fahrt ermöglicht hat.

Aber last not least gehört das Denke ebenso an unsere eifrigen Fotografen.

Fotos von Margret/Stadteule

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Fotos von Angela/Charlotte, Siegfried/Conny8804 und Wolfgang/woberlin

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Fotos von Marga/Idamar

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Regional > Berlin-Nord > Ausflüge ab 2010 > - 146 Tagesfahrt nach Wismar am 25.09.2019