Kultur in der Liebermann-Villa am 21.06.2017

Kultur am frühen Nachmittag kann hungrig machen und, damit wir davon verschont bleiben, hatten wir uns bereits um 12 Uhr im "Loretta" angemeldet. Entgegen der ursprünglichen Abmachung, dass wir drin säßen, war im Vorgarten für uns eingedeckt worden, was auch, angesichts der gestrigen Temperaturen willkommen schien. Das Essen war akzeptabel, konnte einen jedoch nicht wirklich "erwärmen", da wir Dank der vorsorglich aufgespannten Sonnenschirme "beschattet" wurden und es windig war.

Somit zogen es diejenigen, die schnell ihren Magen aufgefüllt hatten vor, lieber noch in der Sonne spazieren zu gehen, bis es Zeit würde, in Richtung Liebermann-Villa zu fahren oder sogar bis nach dort zu laufen um uns brave Busfahrer dort bereits gemütlich im Garten sitzend zu empfangen.

Na und nach unserer Ankunft ging auch alles sehr zügig los, denn unsere "Führerin" war bereits vor Ort und die Führung konnte sofort beginnen, die im vorderen Blumen- und Gemüsegarten begann und dessen Mittelweg in gesamter Länge von breiten Sommerblumenrabatten eingezäunt wird. Auf Höhe des Gärtnerhauses nimmt ein Staudengarten die gesamte Breite des Grundstücks ein.

Liebermann hatte 1909 die Villa erwerben können und befand sich damit - als seinen Sommersitz und zum Malen vorgesehen - mittenmang unzähliger Prominenz wie z.B. u.a. der Familie Langenscheidt oder auch Prof. Dr. Sauerbruch. Einfach unvorstellbar, welche Ansprüche bzw. Vorschriften er für den Bau des Hauses Paul Otto Baumgarten als auch hinsichtlich der Gartengestaltung dem Gartenreformer Alfred Lichtwark machte. Aber brav wurde alles wunschgemäß umgesetzt und er durfte sich daran bis zu seinem Tod 1935 daran erfreuen. Nachdem seine Witwe das Haus zwangsveräußern mußte und es viele Jahrzehnte durch "Fremdbenutzung" mißbraucht wurde, konnte es von der 1995 gegründeten Liebermann-Stiftung renoviert, der Garten rekonstruiert und unter Denkmalschutz gestellt werden.

Einfach zauberhaft mit den Heckengärten und den stets von Buchsbaum umrandeten Blumenrabatten, der riesigen Rasenfläche in der Mitte mit Blick zum See, dem Pavillon und Steg zum Wasser.

Inzwischen wurde aber auch ein Teil der Räume so hergerichtet, dass dort unter unterschiedlichen Mottos Ausstellungen stattfinden und deren Bilder jetzt uneingeengt in schönen alten Rahmen zur Geltung kommen und betrachtet werden können und unsere "Führerin" mit erstaunlichem Repertoire konnte endlos erzählen, hatte aber auch auf jede Frage eine Antwort und sorgte selbst nach Führungsschluss noch für uns "wie eine Mutter", indem sie Prospekte über kommende Ausstellungen bzw. Veranstaltungen brachte und an den Mann bzw. die Frau brachte.

Nach der Führung war "Entlassung" für alle Teilnehmer und jeder konnte entscheiden: bei leckerer Torte und Kaffee noch mal auf der Terrasse sitzen und ein wenig den Anblick genießen, nach Wannsee zurück um noch eine Dampfer- oder Fährfahrt zu machen oder gleich nach Hause.

Was immer Ihr auch noch unternommen habt, hoffe ich, dass Ihr trotz der heutigen Bahnprobleme alle gut nach Hause gekommen seid und einen schönen Tag hattet.

Bis zum nächsten Mal liebe Grüße von

Ingrid (Katzenmama2) die unserer Stadteule/Margret ganz herzlichen Dank für ihre Bereitschaft zum Fotografieren und die schönen Fotos sagt.

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