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Interessant wie kaum jemals: Taschenlampenführung im Naturkundemuseum am 13.11.2016

Was den Kleinen vorgestern recht war - nämlich mit Laternen durch die Straßen zu ziehen, war uns heute recht. Allerdings nicht mit Lampignons , sondern mit Taschenlampen bewaffnet trafen wir uns im Naturkundemuseum, um eine Führung im Dunklen zu erleben. Bereits im Café, wo wir uns vorher trafen , in der Hoffnung, das eingesparte Mittagessen per Kuchen nach zu holen, der leider schon ausverkauft war und es nur noch für eine Tasse Kaffee reichte, wurden unter lebhaftem Geflaxe die Taschenlampen kontrolliert, ob sie auch funktionierten - schließlich wollte ja keiner Tastproben machen ohne zu wissen, woran oder an wem :o))

Und endlich war es so weit: die letzten Besucher wurden unsanft durch Licht Ausschalten hinaus befördert und wir durften unsere Führung antreten. Es ging vom Jahr 2016 zurück über Millionen von Jahren und wir wurden von den riesigen Dinos empfangen. Kaum vorstellbar, daß sie nicht nachgebildet wurden, aber dann erfuhren wir, daß z.B. von einem Exemplar 170 Knochen (von 300) gefunden wurden und lediglich die "Verbindungen" dazwischen ergänzt wurden, wovon der Jüngste so groß war, daß er gerade noch in die Halle paßte, aber auch das es nicht nur Pflanzenfresser unter ihnen gab, sondern auch Fleischfresser (wobei mehr auf Aasfresser getippt wurde) erfuhren wir. Jeder gab sich Mühe, so viel wie möglich von diesen Riesen zu fotografieren und als sich dann raus stellte, daß der Abdruck des Kleinsten inzwischen einen Wert von über 14 Millionen erreicht hätte, war das Staunen groß. Und niedlich auch die Nachbildung, die bereits der eines Vogels ähnlich sah und bestätigte, daß die Vögel vom Dinosaurier abstammen.

Weiter ging es über eine wirklich schöne, gewundene Treppe, zu den die für die Öffentlichkeit z.Zt. noch gesperrten Bereichen. Sie sind lediglich zu Forschungs- und Studienzwecke zugänglich - nicht jedoch für den "normalen" Besucher. Eigentlich war auch der obere Teil dafür vorgesehen, ist jedoch noch nicht frei gegeben, weil das Gebäude durch den Krieg zu sehr beschädigt war und nur provisorisch instand gesetzt wurde. Über kurz oder lang wird es wohl frei gegeben, aber erst, wenn die Räume vorzeigemäßig restauriert wurden. Und man glaubt es kaum, was sich dahinter für Schätze befinden: Insgesamt beherbergt das Naturkundemuseum 33 Millionen Exponate, nicht nur in 2 Stockwerken sondern auch im Keller und das bringt natürlich Platzmangel.Im 1. Raum saßen Vögel, gleich welcher Größe und welcher Art - egal ob Lauf- oder Flugvögel - dicht gedrängt in ihren Vitrinen. Während Laufvögel ein glattes Brustbein haben, haben die Flugvögel mittig des Brustbeins eine hohe scharfe Erhebung. Wir erfuhren, daß Eulen ihre Augen nicht drehen sondern nur durch die Wendung des Kopfes bis zu 270° sehen und je breiter der Kopf, umso besser hören können. Schon niedlich, wenn man so ein aufgeplustertes Eulen-Baby dort sitzen sah.....

Und weiter ging es danach durch lange Gänge mit Schränken, in denen viele, viele Exponate verstaut waren, um sie vor der UV-Einstrahlung zu schützen. Komisch, mich erinnerte es fast an die Garderobe, die wir seinerzeit in der Deutschen Oper sahen, nur, daß hinter diesen Türen keine Kleider sondern Exponate zu Forschungszwecken lagerten und das empfand ich - vielleicht zu unrecht - als traurig.

Nun gut, weiter ging es zu den Säugetieren, wovon uns vorerst nur Mäuse und Ratten vorgestellt wurden und auch die Erklärung folgte, weshalb ca. 67 Mäuse im Schaukasten lägen(da bei den Forschern nichts weg geworfen wird, zumal jede Maus Auskunft über ihre Herkunft und Besonderheit gibt) und daß die Ratten ihren schlechten Ruf nicht wirklich verdient haben.

Sorry, und ich glaube, diese Geschichte hat wohl jeden von uns berührt: Vor etwa 200 Jahren wurde ein junger Elefant, der gerade in seinen Flegeljahren war, durch Blausäure getötet, weil er dabei war, über die Stränge zu schlagen. Er stammte aus einem Mini-Zirkus, wurde anscheinend für die Wärter zu gefährlich, sollte erschossen werden, wobei eine Gewehrkugel sein Gehirn nicht hätte zertrümmern können, keiner wußte damals, wo für einen evtl. Kanonenschuß (!)sein Herz saß und dann stieß man auf das "tolle" Mittel "Blausäure", das dann mit Zucker und Rum versüßt und verabreicht wurde. Der Kleine musste sich dann noch lange quälen, bis er zu Tode kam und wurde danach von Potsdam nach Berlin überführt, wo er Forschungszwecken diente und seine Haut heute im Naturkundemuseum u.a. als Fuß präpariert steht.

All dies waren spannende, interessante Einblicke, die sich uns nur als Gruppe boten und wenn diese Bereiche wirklich mal für die Öffentlichkeit zugänglich sein sollten, bringt es ehrlich nur was, wenn man eine so sachkundige Führung mit macht.

Eigentlich sollte die Führung 1 1/2 - 2 Std. dauern. Wir hatten wirklich die volle Zeit in Anspruch genommen, wahrscheinlich weil alle so an allem interessiert waren und unseren beiden Gruppenführern viele Fragen zwischendurch stellten. Zum Schluß ging es dann auch wieder ins Erdgeschoß, wo uns noch der präparierte Eisbär Knut erwartete.

Aber wir hatten auch Glück mit unseren beiden jungen Leuten, die uns führten: beide waren voller Elan. Die junge Frau hatte gerade ihre Doktorarbeit abgeliefert, wartet auf ihre Promotion um dann nach Husum in ein Forschungsprojekt zu gehen. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können!!! Beide waren einfach super und genau so Heikes Idee zu dieser Führung. DANKE!!!

Apropos: Heike wird um Genehmigung von Fotos, die sie in den Räumen wo Fotos nur für Privatgebrauch jedoch nicht für das Internet erlaubt sind, ein zu holen. Also evtl. gelegentlich noch mal in die Fotogalerie einsehen.

Euch allen einen guten Start in die neue Woche und liebe Grüße von

Heike (Tilimu) und Ingrid (Katzenmama2)

Danke für die Fotos von Sentre/Christel

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