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Friedensreich Hundertwasser wurde am 15. Dezember 1928 in Wien geboren. Er war das einzige Kind des arbeitslosen Reserveleutnants Ernst Stowasser und seiner Ehefrau Else Stowasser. Sein Vater starb nur dreizehn Tage nach der Geburt seines Sohnes an einer Blinddarmentzündung, worauf ihn seine Mutter alleine groß zog.
Als er sieben Jahre alt war, kam er auf die Montessori-Schule in Wien. Die dortigen Kunsterzieher attestierten ihm einen „außergewöhnlichen Formen- und Farbensinn“. Obwohl seine Mutter Jüdin war, wurde Hundertwasser 1937 katholisch getauft. Nach dem „Anschluss Österreichs“ kam er 1938 zur Hitler-Jugend. Weil Privatschüler weniger auffielen, ließ Else Stowasser ihren Sohn auf eine staatliche Wiener Schule wechseln.
1943 wurden neunundsechzig von Hundertwassers Verwandten von den Nationalsozialisten ermordet. Hundertwasser und seine Mutter blieben verschont.
Nach seiner Matura im Jahr 1948 besuchte er im Wintersemester 1948/49 für drei Monate die Wiener Akademie der Bildenden Künste. Dort begann er seine Werke mit dem Künstlernamen „Hundertwasser“ zu signieren.
Kurz nach Abbruch des Studiums reiste Hundertwasser im April 1949 zum ersten Mal nach Italien. Er lernt u.a. den französischen Künstler René Brô kennen. Gemeinsam reisen sie bis 1950 nach Paris. Es folgten weitere Reisen nach Marokko (erste Jahreshälfte von 1951), Tunesien, Sizilien und auf die Bürgeralm bei Aflenz in der Steiermark.
Trotz seines Lebens als Einzelgänger reiste Hundertwasser Zeit seines Lebens viel und gern. Auf den Reisen lernte er Englisch, Französisch und Italienisch. Außerdem sprach er ein wenig Japanisch, Russisch, Tschechisch und Arabisch. Stets hatte er einen Miniaturmalkasten bei sich, um überall und sofort malen zu können.
Die ersten Ausstellungen hatte Hundertwasser 1952 und 1953 in Wien. 1955 in Mailand sowie 1954 und 1956 in Paris.
Im Jahr 1957 erwarb Hundertwasser einen Bauernhof am Rand der Normandie. 1958 feierte er seine erste Hochzeit. Die Ehe wurde zwei Jahre später wieder geschieden.
Hundertwasser reiste 1960 nach Japan, wo er 1961 bei der 6. Internationalen Kunstausstellung in Tokio den „Mainichi-Preis erhielt.
1962 heiratete er ein zweites Mal. Auch die Ehe mit der Japanerin Yuku Ikewada zerbrach nach einigen Jahren und wurde 1966 geschieden.
Während der Zeit in Japan entstand auch der Name „Friedensreich“. Er übersetzte seinen Vornamen in die japanischen Schriftzeichen für die Begriffe „Friede“ und „reich“ und nannte er sich von nun an Friedensreich.
Nach dem Bauernhaus in der Normandie kaufte Hundertwasser 1964 die aufgelassene „Hahnensäge“ in einem dünn besiedelten niederösterreichischen Waldviertel. Dort, fernab von Hektik und inmitten der Umwelt, richtete er sich eine neue Behausung ein.
Sein Streben und Engagement nach einer friedlichen, humanen und naturnahen Umwelt drückte der Künstler 1967 in München und 1968 in Wien, durch zwei öffentliche Reden aus, die er nackt hielt.
Von 1970 bis 1972 arbeitete Hundertwasser mit dem Regisseur Peter Schamoni an dem Film „Hundertwasser Regentag“. Dieser war nach dem Dokumentarfilm „Hundertwasser. Leben in Spiralen“ von 1966, der zweite Film über das Leben des Künstlers. Er handelt von dem alten Salzfrachter mit dem Hundertwasser 1968 von Sizilien nach Venedig segelte.
Hundertwasser entwarf das offizielle Plakat für die XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München. 1975 begann er Postwertzeichen zu entwerfen. 1982 gestaltete er die Fassade der Rosenthal-Fabrik in Selb um. Ein Jahr später folgte die Grundsteinlegung des „Hundertwasser-Hauses“ in Wien, das am 17. Februar 1985 an die Mieter übergeben wurde. In den Jahren darauf arbeitete Hundertwasser an zahlreichen Architekturprojekten. Darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, aber auch Kalifornien, Japan und Neuseeland.
1995 erschien die streng limitierte „Hundertwasser – Bibel“. Die 1688 Seiten starke Bibel ist mit dreißig, extra für diese Edition geschaffenen Collagen und fünfzig Kunstwerken bebildert. Die Einbände sind handgefertigt und jeweils Unikate.
Am 19. Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser auf der Rückreise von einem längeren Aufenthalt in Neuseeland an Bord der „Queen Elizabeth 2“ an Herzversagen.
Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde er am 3. März auf seinem Grundstück in Neuseeland beerdigt. Unter einem Magnolienbaum, ohne Sarg und nackt, eingehüllt in eine von ihm entworfene Fahne mit dem Koru-Symbol


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