"Seegfrörni" Bodensee 1963

In aller Bescheidenheit (eigentlich bin ich eingebildet); als Naturwissenschaftler beschäftige ich mich mit vielen Dingen und besitze eine große Bibliothek (ist gelogen nur ein Billy Regal von IKEA) und dort habe ich eine Abteilung, die sich mit der Glaziologie beschäftigt.
Das ist nicht die Wissenschaft die sich mit dem Haarausfall beschäftigt und was eigentlich mein Grund war dort Untersuchungen vorzunehmen, nein, weil ich feststellen musste, dass Birkenwasser keinesfalls verhindert, Haare am Ausfallen zu hindern.
Was tut nun ein Mann der einen beachtlichen IQ (47,009 )sein eigen nennt? Er beginnt sich wissenschaftlich mit seinem Leiden, einer frühen Glatzenbildung auseinander zu setzen. Er musste sofort feststellen, dass sich in dieser Situation die Haare zu raufen unmöglich ist. Deshalb habe ich mich mit dem Studium der Glaziologie beschäftigt.
„Glaziologie ist die Wissenschaft von Formen, Auftreten und Eigenschaften von Eis und Schnee samt ihren Ausformungen als Gletscher und Permafrost„

Ich kramte gestern in meinem Billy IKEA Regal nach mehr Informationen über das derzeitige Kälteaufkommen. Und dabei stieß ich unverhofft auf eine letzte Eiszeit, die sich 1963 abspielte und zwar gut sichtbar am Bodensee unserem Binnenmeer, welches von Alemannen, Sueben, Bajuwaren, Austeritaner und Helvetier umsiedelt wird.
Plötzlich bildete der total zugefrorene See kein Hindernis mehr sich grenzenlos zu besuchen. Von den Alemannen zu derem Volksstamm (sehe dies als Vorzug), ich seit meiner Geburt gehöre, wurde das neue Eismeer, „Seegfrörne“ genannt.

Man sprach von der stärksten Eisbildung seit unserem jüngeren Menschengedenken.
Als erstes haben Schmuggler diesen festen Zustand gefrorenen Wassers benutzt, um günstige Zigaretten vom Schweizerufer an das Deutsche zu schaffen auf Schlitten aber auch mit Autos. Worauf sofort alle Länder Zollstationen aufs Eis vorschoben.
Es wurde Schlittschuh gelaufen und Eis gesegelt. Die Kirchen hielten Eisprozessionen ab und Pommesbuden sorgten auf dem Eis (Döner gabs noch nicht) für Kraftnahrung. Ganze Vergnügungsparks wurden errichtet, es war rund heraus gesagt ein einziges eisiges Vergnügen und selbst Inuits in Booten mit Walrosshaut bespannt sollen sich den gefrorenen See angesehen haben, um eventuell einen Asylantrag zu stellen.
Erst im März begann das Eis sich wieder in Richtung Grönland zu bewegen und ward von daher nicht mehr gesehen. Und die Zollstationen zogen sich aufs Land zurück. Alles war leider wieder beim Alten.

Fotos: Käthe - shanai
das letzte Foto von Carlos - Fiddigeigei
ist aus der Zeitung von 1963 (Südkurier)
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