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Das verlorene Jesuskind

Das verlorene Jesuskind


Eine Weihnachtsgeschichte von Sonja

Immer wieder schüttelt die kleine Frau ihren Kopf. Sie kann es einfach nicht verstehen. Sie steht vor der großen Schachtel mit den Weihnachtssachen.
Alles hat sie ausgepackt. Die netten Kerzenhalter. Die vielen kleinen Engelchen. Und die silbernen Kugeln, die in ihrer großen Glasschale so schön aussehen. Die kleine Maria und der Josef die sie vor langer Zeit aus Südfrankreich mitgebracht hat. Nur das winzige Jesuskind in seiner Krippe bleibt verschwunden.
Sie kontrolliert jedes Papier, jeden kleinen Behälter der in der großen Schachtel war nichts, einfach gar nichts. Das kleine Figürchen bleibt verschwunden.

Wie jedes Jahr verteilt sie die vielen Engelchen in der ganzen Wohnung. Jedes kommt an seinen angestammten Platz. Auch die Kerzenständer verteilt sie wie jedes Jahr an die selben Stellen. Auch Maria und Josef kommen an ihren Platz. Traurig sieht sie die kleine Frau an. Wenn nur das Jesuskind nicht verschwunden wäre, und wieder schüttelt sie den Kopf. Ohne das Kind in der Krippe ist es nicht das selbe.
Sie sieht sich in ihrer Wohnung um. Kerzen und Tannenzweige muss ich noch besorgen denkt sie sich.

Sie zieht sich ihre warme Jacke an und stülpt sich den großen schwarzen Hut über ihr kurzes graues Haar. Dann stapft sie los in den grauen nassen Dezembertag. Auf dem Markt kauft sie einige Tannenzweige. Und im großen Kaufhaus besorgt sie sich noch die Kerzen.
Überall in den Schaufenstern sieht sie Krippen. Und alle mit kompletter heiliger Familie. Maria und Josef und das kleine Kind in der Krippe. Nur bei ihr zu Hause steht ein Mann und eine Frau die Josef und Maria heißen einfach so da. Ohne Kind und ohne Heiligkeit.

Die kleine Frau macht sie auf den Heimweg. Zu Hause angekommen versorgt sie ihre Einkäufe. Sie verteilt ihre Tannenäste und befestigt die Kerzen in ihren Halterungen.
Draußen wird es langsam dunkel. Die kleine Frau fröstelt einwenig. Sie lässt sich ein warmes Bad ein. Wohlig räkelt sie sich im glitzernden Badeschaum. Wenn nur, wenn sie nur wüßte wo das kleine Jesulein geblieben ist. In ihren rosa Bademantel gehüllt kocht sie sich in ihrer kleinen Küche eine Kanne Tee.

Da, was ist das? Sie fühlt in der Tasche ihres Bademantel etwas kleines Hartes. Vorsichtig geht sie mit der Hand in die Tasche. Und was hält sie in der Hand? Das vermisste Jesuskind.
Jetzt kam es ihr wieder in den Sinn. Das Telefon läutete und sie steckte das kleine Figürchen in die Tasche um schnell zum Telefon zu gehen. Eine alte Schulfreundin rief an, um ihr schöne Feiertage zu wünschen.

Vorsichtig legt sie das wieder gefundene Kindlein an seinen Platz zu Maria und Josef. Endlich ist die Familie komplett und heilig.
Sie kuschelt sich in die Ecke ihres Sofas. Trinkt vom heißen duftenden Tee und isst vom Weihnachtsgebäck. Immer wieder sieht sie lächelnd zu der kleinen heiligen Familie. Und es war ihr wie wenn das kleine Jesuskind ihr zugezwinkert hätte.

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Autor: haruko

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