Frühlingsgezwitscher von Fiddigeigei
Es ist kalt draußen, aber die Sonne scheint. Das fordert mich jetzt im Frühling schnell den Liegestuhl auf zu stellen, mich in eine Decke einzuwickeln und wärmeren Zeiten entgegen zu dösen. Es ist eine Unart von mir andere zu belauschen und so hörte ich aus des Nachbarn Birnbaum, der bereits in voller Blüte steht, folgendes Gespräch meiner unmittelbaren Nachbarn:
„Pieps“ sagte Frau Meise, als sie etwas weiches Nestmaterial von einem Ästchen pflücken und es sich gerade in den Schnabel stopfen wollte, als ihr eine Amsel zuvorkam.
Die Meise Moika erregte sich furchtbar über so viel Unverfrorenheit. „Wo kommen wir denn dahin, wenn es kein Anstand und Sitte mehr unter uns Vögel gibt“.
Die Frau Amsel namens Piepenbrink entgegnete, in dem sie bis in die höchsten Flötentöne gelangte: „Sie brauchen sich doch nicht zu beschweren, Sie leben schließlich in einer Sozialwohnung und haben ein Dach überm Kopf, während ich arme Frau mein Nest selbst bauen muss und brauche jedes Federchen. Mein Mann der Oberfaulpelz sitzt den ganzen Tag auf Baumspitzen herum und singt in den höchsten Tönen von Liebesleid und Weh“.
„Quarr, quarr“ kam es da von oben. Natürlich Krähe Jammerschwade musste auch ihren Senf dazu geben: „Meine verehrten Damen, was wollen Sie denn eigentlich? Den ganzen Winter wurden Sie von der „Tafel“ ernährt, als anerkannte Hartz 4 Empfänger, während wir Krähen auf den abgeernteten Feldern jedes Krümelchen umdrehen mussten. Quarr, quarr und unser melodischer Gesang möchten die Menschen auch nicht hören, freuen sich lieber an euerm gesäuselten Gepiepse, das ist ja zum Piepen“.
Das Wildtaubenpärchen, welches auf der Antenne bei Nachbars sitzt, schaut sich nur verliebt an und turtelte: „Ruuhrruuh da unten, rufen sie vereint“, aber keiner mag sie hören.
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