Fahrradtour "hüben und drüben"

Was ist hüben und wo ist drüben, wenn man in einem Dreiländereck lebt?

Dies spielt eigentlich für uns keine Rolle, denn man merkt eh nicht ob man bereits über der Grenze ist oder nicht, aber in diesem Fall ist der Rhein gemeint.

Wir machten uns zu Viert und dies recht flott in Rheinfelden, auf der deutschen Seite über die alte Steinbrücke in die Schweiz nach Rheinfelden auf und radelten auf schönen Radwegen in das Römerstädtchen Augst. Ist man schon mal dort, gehört die frei gelegte Mauerfestung der Römer (im Untergrund befinden sich die ehem. Bäder) und die Augusta Raurica in Kaiseraugst zum Besichtigungsprogramm.

Kurz und bündig entschieden wir uns, bis Frenkendorf zu fahren und dies war die beste Entscheidung. So konnten wir sehen, welche Ausmaße das „Schwingerfest“ in Pratteln vom Wochenende hatte. Wir konnten es gar nicht fassen wieviel Parkfläche für Zelte, Autos, Wohnmobile und auch Fahrräder bereitgestellt waren. Ein speziell für diesen Anlass aufgestelltes temporäres Stadion für über 50 000 Besucher, wurde bei unserer Vorbeifahrt schon wieder abgebaut. Was für ein Aufwand! Allerdings muss man wissen, dass das Schwingerfest so ziemlich die wichtigste, oder eher beliebteste Veranstaltung in der Schweiz ist und gefeiert wird wie ein Nationalfeiertag. Wie sagt man? „Da siegen die Stärksten und Brutalsten, also die Bösen!“ Aber ein Beispiel sollte man sich nehmen, denn alles läuft friedlich und ohne Randale ab, also Aufsichtspersonen und Polizei sollen Seltenheitswert haben (gelesen in der Zeitung)!

Unsere Tour ging weiter durch die Vororte von Basel auf Wegen, die man normalerweise nie fährt und somit auch nicht kennt. Bei der Mündung der Birs in den Rhein radelten wir wieder flussaufwärts, dann über eine Rheinschleuse und letztendlich landeten wir an der deutschen Grenze bei Grenzach.

Frisch, fröhlich steuerten wir den uns bereits bekannten Chinesen an, denn es war Essenszeit! Keiner von uns hatte etwas gegen eine ausgiebige Pause.

Über das letzte Stück Radtour gibt es nicht mehr viel zu schreiben, außer dass wir öfter einen Umweg fahren mussten. Immer wieder versperrte uns eine Baustelle den Radweg. Aber unser Tourenführer Wolfgang lotste uns geschickt zu unserem Ausgangspunkt zurück. Auch den südlichsten Punkt Deutschland ließen wir rechts ungesehen liegen. Dafür interessierten sich die Männer für ein ausgestelltes Holz-E-Bike, über das ich beim besten Willen nichts zu schreiben weiß!

Mit vier Radlern sind alle Wege gut machbar und auch zu händeln und vor allem ohne lange Diskussionen. Aber an diesem Radlertag wurde wirklich das Limit der Teilnehmer erreicht, bevor eine Tour abgesagt wird. Glück für uns war aber, dass wir vor dem Treffen in Rheinfelden nicht wussten, dass noch eine Radlerin den Termin verpennt hat. Warum Glück? Wir hätten sonst diesen schönen Tag nicht erlebt! Allerdings beschäftigen mich da schon Gedanken, ob sich solche Veranstaltungen mit allem Drum und Dran noch lohnen.

Herzlichen Dank, lieber Wolfgang, es war eine erlebnisreiche und gut durchdachte Tour und Vieles auf dieser Strecke neu für uns!

Leider habe ich den Fotoapparat vergessen, deshalb so wenige Fotos, Käthe!