Wanderung um Todtnauberg

Fünf Genießer und Genießerinnen waren zusammen unterwegs und es hat gepasst! Nun, ich könnte auch schreiben ‚von zwölf Gemeldeten sind nur noch fünf übrig geblieben‘, aber dies gefällt mir gar nicht. Wir hatten jedenfalls einen ausnehmend schönen Tag – endlich, denn zweimal musste diese Wanderung wegen schlechtem Wetter verlegt werden. Daran wird die spartanische Beteiligung gelegen haben. Es passte mit dem gemütlichen Schritttempo, dem Humor, mit dem Blick für Schönes und der Dankbarkeit, ja, und vor allem mit dem idealen Wanderwetter!

Wir nahmen den sogenannten „Martin Heidegger – Weg“ unter die Füße, ein bekannter Philosoph, der in dieser schönen Landschaft in einer ziemlich primitiven Hütte seine Werke geschrieben oder seine Muse gelebt hat. Mit einer kleinen Abzweigung kommt man an ihr vorbei, hat sie aber ab und an vor Augen. Schöner kann die Lage einer Wohn- oder Freizeitmöglichkeit nicht sein. Ich werde allerdings nichts über Heidegger schreiben, wer sich für ihn interessiert kann Googeln und außerdem fühle ich mich nicht fähig über einen Philosophen zu schreiben.

Da erwähne ich doch lieber die „Fatima – Gedenkkapelle“, denn sie steht noch schöner über Todtnauberg und ist weithin sichtbar. Bei ihr legten wir auch die erste Pause ein, um die umfassende Rundsicht zu genießen. Zu jeder Jahreszeit war ich schon hier und jedes Mal ist es ein Erlebnis dort zu stehen und zu schauen!

Weiter ging´s auf breitem Wanderweg, so breit, dass wir meist alle nebeneinander laufen konnten. Ich würde Todtnauberg „das Dorf am Himmel“ nennen (sollte es bis dato noch nicht so bezeichnet worden sein) mit seiner herrlichen Sicht ins offene Hochtal nach Süden und weithin über die Berge bis zu den Alpen.

Eine wunderbare Idee wurde rund um Todtnauberg von einigen Designern und Handwerkern mit den „Landsitzen“ umgesetzt. Überall laden Sitzmöglichkeiten zum Verweilen und Schauen, zum Vespern oder gar Kuscheln ein. Kuscheln? Warum komme ich auf diese Idee, denn wir haben uns selbst „auf den Arm genommen“ und über unser Alter gelästert und gelacht. Tut dies nicht gut, wenn man dazu noch fähig ist? Immerhin haben wir zu Fünft fast 400 Lebensjahre auf die Füße gebracht!

Die drehbaren und schaukelnden Vogelhäuschen wurden von uns auch besetzt, wenn es auch nicht so einfach war, sich dort hoch zu hieven. Man hat die Wahl, nein das Vergnügen, sich in den dunklen Wald zu vertiefen und der offenen Welt den Rücken kehren, oder sich dem Tal und der Fernsicht zuzuwenden.

Auf dem übergroßen Hochsitz wollte ich eigentlich die Vesperpause einlegen, aber da streikten meine Mitwanderer. Nur Markus wagte sich dort hoch.

Vespermöglichkeiten gibt es mehr als genügend, was wir dann ausgiebig auf dem Ratschert beim "Jakobus Pilgerkreuz" machten.

Danach wanderten wir vergnügt auf dem Rundweg zurück zum Auto, aber nicht ohne noch einmal die herrliche Aussicht zu genießen! Auch Kaffee und Kuchen gönnten wir uns noch, allerdings leider nicht im favorisierten „Glöckle - Hof“, denn dieser ist nur noch am Wochenende offen – schade!