Durchs blühende Ländle mit dem Fahrrad

Diese Tour war ursprünglich für Anfang April vorgesehen, zu einer Zeit wo im ganzen Eggenertal die Kirschbäume blühen und dieses in einen Traum in Weiß und Rosa verwandeln. Dann überfiel uns Corona!

Der Titel „blühendes Ländle“ passt außer im Winter eigentlich immer in unserem Markgräflerland, dachte ich mir, denn vor jedem Haus und in jedem Garten, sei er noch so klein, blüht es bunt und momentan ganz besonders die Königin der Blumen: Rosen in allen Variationen. Ein Augenschmaus! Aber das Schöne beim Radeln ist ja, dass man alles, was an Düften in der Luft hängt, riechen kann, sei es zarter Rosenduft oder frisch gemähtes Gras.



Leider kann man nicht alle lohnenswerten Blickfänge fotografisch einfangen, denn wir wollen ja radeln und nicht ständig anhalten. Allerdings war ich total über die Bilderflut überrascht, die ich von Markus erhalten habe. Man sieht ja nicht, was er als ewig Letzter der Gruppe so vor die Linse bekommt!


Elf Radler trafen nach und nach an unserem Treffpunkt in Bad Bellingen ein. Etwas viele für die momentanen Bestimmungen. Aber da wir beim Radeln sinnvoller Weise eh größere Abstände halten, dürfte dies kein Problem werden. Die Meinungen in unserer Gruppe gingen sowieso auseinander, was im Moment erlaubt ist und was „noch“ nicht.



In Gedanken hatte ich zur Genüge durchgespielt, wie wir in zwei Gruppen fahren könnten. Natürlich habe ich mir auch die von Wolfgang ausgeklügelte Tour eingeprägt, so für alle Fälle! Nur seine speziellen Schleichwege auf verkehrsarmen Wegen, kann kaum jemand von uns kennen, deshalb ist Blickkontakt unumgänglich.

Eine Tour zur Kirschblüte sollte sie ursprünglich werden. Nun, im Juni trafen wir es auch nicht schlecht, denn die Kirschen waren größtenteils reif! Ahnt ihr etwas? Aber nein, an nicht einem einzigen Kirschbaum kamen wir vorbei, von dem wir ganz „zufällig“ (unauffällig) naschen konnten.


Über die Tour könnte man so einiges schreiben. Jedenfalls ging sie recht anstrengend los, weil wir in Bad Bellingen zuerst die Anhöhe erreichen mussten, um die Abfahrt nach Hertingen auch genießen zu können. Allerdings war dies nicht die einzige ordentliche Steigung im Laufe des Tages.






Vor Niedereggenen wechselten wir in ein großes Waldstück mit naturbelassenem Boden, kamen durch Gennenbach bis nach Feldberg, erholsam an einem so schwülen Tag. Der Autolärm war weit weg, dafür konnte man das Vogelgezwitscher hören.




In Feldberg stand wieder eine deftige Steigung an, denn auf dem "Stalten", am höchsten Punkt, wollten wir unsere Mittagspause einlegen. Wir verzogen uns in den Schatten im Wald und freuten uns über viel Platz für uns ganz alleine, nachdem wir zuvor die herrliche Aussicht ins Tal genossen hatten.






Bevor wir nach Lipburg abbogen, besuchten wir den einsamen, verträumten Ort „Rheintal“ mit einer handvoll Häuser. Dort stand von 1245-1544 ein Kloster der Zisterzienserinnen. Heute erinnert nur noch eine Gedenktafel und ein offener Glockenturm an die damalige Zeit.



Huch, ging es danach rasant bis Niederweiler bergab! Da klopfte das Herz schon mal bis zum Hals, wenn man nicht wusste wie es nach der nächsten Kurve aussieht!


Wohlbehalten kamen alle über Auggen in Schliengen an, aber leider war das letzte Stück des Weinradweges durch die Reben wegen einer großen Baustelle versperrt. Somit mussten wir neben der Bundesstraße bis an unseren Ausgangspunkt in Bad Bellingen fahren. Das war schade!








Diese Strecke in den Weinbergen mit wunderschöner Sicht ins Elsass und zu den Vogesen, nehmen wir ein andermal unter die Räder. Wir benötigen noch viele Radlerziele „gell Wolfgang“?
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