Frühlingsanfang - Wanderung

Wohin geht man am besten wandern, wenn man den Termin auf den kalendarischen Frühlingsbeginn (20.März) festgesetzt hat? Oft habe ich den Rhein gewählt, wie auch in diesem Jahr.

Selbst bin ich die Strecke auf der Schweizer Seite von Rheinfelden nach Kaiseraugst noch nie gewandert, höchstens streckenweise und war selbst überrascht, wie schön der Wanderweg am Hang zum Rhein hin zu gehen ist. So perfekt wie die Schweizer Wanderwege ausgeschildert sind, riskiert man eigentlich nichts. Auch hat man hier die Chance, dass die Vegetation bereits etwas weiter fortgeschritten ist. Dem war allerdings nicht so.

Groß war die Überraschung, dass Roland, der Gatte unseres Mitglieds Ruth (stropke) uns am Treffpunkt begrüßte, dem wir gleich viele Grüße an sie mitgegeben haben. Sie war immer so emsig bei den Veranstaltungen anwesend, bis es gesundheitlich nicht mehr ging.

Zuerst querten wir die Rheinbrücke und nach ein paar 100 Meter ging es auf einen schmalen Fußpfad, immer etwas runter – rauf – rauf - runter. Schöne Fotomotive wurden von Georg eingefangen und öfter die Bänkchen am Wegesrand von uns besetzt.

Knoblauchgeruch vom Bärlauch strich uns um die Nase und ab und zu der liebliche Duft einer blühenden Schlehe. Auch Hindernisse, wie große Baumwurzeln waren zu überwinden. Einmal war in eine Wurzel eine Stufe eingeschnitzt, aber eine andere mussten wir kletternd überwinden.

Nein, weiter als zuhause war die Vegetation noch nicht nach dem langen schlechten Wetter mit viel Regen und Kälte, aber wir hatten nicht nur eine Hannelore dabei, sondern genossen auch das „Hoch Hannelore“ in vollen Zügen. Es hat uns einen vollen sonnigen Tag beschert und hat dem Frühlingsanfang alle Ehre gemacht.

Wunderschöne An- und Ausblicke über den Rhein, in den Rhein und am Rhein.

Mit der Zeit bangte ich schon nach der Fähranlegestelle in Kaiseraugst. Sie war für mich das Maß, wie lange wir noch wandern müssen, oder besser dürfen.
An dieser Stelle befand sich die Furt der Römer über den Rhein.

Bei dem Städtchen Kaiseraugst mussten wir einen Abstecher durch den Ort machen, weil der Rheinweg renoviert wurde. Dies war gar nicht lästig, denn im Ort gibt es so hübsche Blickfänge. So kamen wir auch an der ältesten Kirche "St. Gallus" (ca. 400 n.Chr. erbaut) vorbei, eine der ersten christlichen Niederlassungen, heute eine christkatholische Kirche. Die St. Gallus Kirche ist das einzige Gebäude, welche Bezug bis ins Römische Reich hat, war zeitweise Bischofssitz, bevor dieser an Basel überging.

Da um diese Zeit noch kein Freibadebetrieb herrschte, konnte man durch das Areal wandern; eine schöne Anlage direkt am Rhein.

Bald danach querten wir den Rhein über das Wasserkraftwerk Wyhlen mit seinen Schleusen für den Bootsverkehr. Das Video überwachte Gelände war schnell überwunden und schon waren wir im Gasthaus Kraftwerk, das zur Einkehr lockte.

Statt zwei wie angekündigt waren wir drei gemütliche Stunden unterwegs und waren froh, dass wir nicht auch noch den Rückweg auf deutscher Seite unter die Füße nehmen mussten. Rosemarie hat für uns den Fahrdienst übernommen, danke!