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Wanderung zur Insel Rheinau

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Maraton7 (Wolfgang) muss einen sehr guten Draht zum Wettergott haben, denn er verlegte diese Wanderung von Dienstag auf den Donnerstag. Damit sollte er Recht haben, denn dienstags regnete es und Donnerstag war herrlichstes Wanderwetter.

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Mit einer kleinen Wandergruppe von nur acht Feierabendlern traf man sich um eine 13 Km lange Wanderung, entlang des Hochrheins zum schweizerischen Rheinau, zu unternehmen. Ziel war das Kloster Rheinau. Treffpunkt war ein Lokal mit dem kuriosen Namen "Nimmersatt" in Lauchringen (D). Von dort aus fuhr man mit zwei PKW`s mal durch deutsches Gebiet dann durch Schweizer Gebiet, um dann auf der deutschen Rheinseite Lottstetten / Nack zu erreichen. Lottstetten liegt im äußersten Süden Baden-Württembergs am Hochrhein, etwa 9 km vom Rheinfall entfernt.

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Der Ort zählt zur Region Klettgau, das wiederum zu Waldshut-Tiengen gehört. Die Gemeinde ist hinsichtlich ihrer Lage speziell in Deutschland: Sie befindet sich zusammen mit den Gemeinden Dettighofen und Jestetten im so genannten Jestetter Zipfel, der auf einer Länge von 55 km von der Grenze zur Schweiz umschlossen wird und vom offiziellen Fahrzeugverkehr nur über eine Landesstraße von Deutschland direkt zu erreichen ist. Eine weitere direkte Straßenverbindung führt über Schweizer Hoheitsgebiet durch das Wangental. Wichtigste Verkehrsader bildet jedoch die Bundesstraße 27. Das Gebiet ist aber entgegen dem Anschein dennoch keine Exklave. Mit dem Bahnverkehr verläuft es ähnlich. Auf deutschem Gebiet verkehrt die Schweizer Bundesbahn (SBB). Somit muss auch die Bahnfahrt mit Schweizer Fränkli bezahlt werden. Selbstverständlich nehmen die Schweizer auch gerne den Euro an. Lottstetten gehörte früher einmal zum Besitz des Kloster Rheinau (CH). Das Dorf wechselte mehrmals den Besitzer, bevor es 1806 zum Großherzogtum Baden kam. Soweit so gut.

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Mit der Rheinfähre Ellikon–Nack überquerten wir dann trockenen Fußes den Rhein. Die Technik der Übersetzung ist leicht erklärt. Beidseitig des Flusses sind Masten (Pylonen) einbetoniert. Zwischen den Masten ist ein Drahtseil gespannt. Auf dem Drahtseil läuft eine Laufkatze an der über ein weiteres Drahtseil der Schiffskörper befestigt ist. Durch die Flussgeschwindigkeit und der Ruderstellung wird die Fähre auf die andere Seite gegiert. Diese Rheinfähre ist seit 1896 in Betrieb.

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Auf der Schweizer Seite angekommen, beginnt dann die eigentliche Wanderung. Trotz des sehr sonnigen Wetters kündig sich der Herbst an. Auszumachen ist dies an den Bäumen die langsam aber sicher ihre Blätter abwerfen. Vorbei an alten Bunkeranlagen erreichen wir das Kraftwerk Rheinau. Markus liest uns die Entstehung und Geschichte dieser Energiegewinnung vor, die Wolfgang vorbereitet hatte.

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Die Schweizer haben bedingt durch die Geografie viele solcher Wasserkraftwerke. Zur Geschichte gehört auch, dass 1929 die Republik Baden und die Schweiz einen Vertrag zum Ausbau des Rheins von Basel bis zum Bodensee angestrebt haben. Dazu gehörte auch dieses Kraftwerk. 1931 wurde die betroffenen Gemeinden über das Bauvorhaben informiert. Schon damals gab es 46 Einsprachen gegen das Bauwerk. Nach etlichen Ergänzungsvorlagen wurde dann ab 1952 mit dem Bau begonnen. Nach 5 Jahren war das Bauwerk fertig und konnte seinen Betrieb aufnehmen. Das Kraftwerk Rheinau liegt in einer Schleife. Paraell zu der Schleife wurde das Laufwasserkraftwerk bei Flusskilometer 55,27 gebaut. Die kleinste Fallhöhe des Wassers beträgt knapp 8 Meter und kann je nach Wasserstand bis zu 12,52 Meter betragen. Bis zu 400 m³ Wasser pro Sekunde treiben 2 Kaplanturbinen an, die dann jährlich bis zu 36,8 Megawatt Strom erzeugen. Die heutigen Betreiber sind zu gleichen Teilen das Schweizer Unternehmen Axpo und die EnBW.
Die Schiffe die diese Staustufe überwinden wollen, werden nicht wie üblich über eine Schleuse gehoben (gesenkt), sondern werden über ein Transportgerät von der einen zur anderen Seite per Seilwinde „geschleust“.

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Der weitere Wanderweg führt dann über einen Hügel an Weinbergen vorbei und dann durch ein Wohngebiet. Auf dem Hügel angekommen, sind dann schon in der Ferne die Zwiebelkirchturmspitzen des Klosters Rheinau zu sehen. Nochmal ein paar Meter weiter liegt vor uns die Insel mit ihrem Kloster.

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Die Geschichte von Rheinau beginnt in der Bronzezeit. Später, der Legende nach 778, wurde das Kloster Rheinau gegründet. Im Jahr 1126 befestigte Graf Rudolf von Lenzburg die beim Kloster entstandene Siedlung Rheinau. Gegen den stärker werdenden Anspruch der Grafen von Sulz wurde 1455 mit der Eidgenossenschaft ein Schutzvertrag abgeschlossen, der das Kloster zunächst vor weiteren Übergriffen der benachbarten klettgauischen Adelsfamilien bewahrte. Von Zürich her griff 1529 die Reformation auch auf Rheinau über. 1532 wurde das Kloster wiederhergestellt und entwickelte sich zu einem Zentrum der Gegenreformation.

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Während der Wirren nach dem französischen Einmarsch in die Schweiz im Jahr 1798 wurde das Kloster vorübergehend aufgelöst, 1803 im Rahmen der Mediation aber wiederhergestellt. Das Gebiet des Klosters mit dem Städtchen Rheinau wurde dem wiederhergestellten Kanton Zürich zugeordnet. In den Abteigebäuden auf der Insel war nach der Aufhebung des Klosters von 1862 bis 2000 eine psychiatrische Klinik untergebracht.

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...Klick auf dieses Foto!
In der Klosterkirche durfte nicht fotografiert werden...

Nach einem ausführlichen Besuch des Kirchengebäudes mussten wir uns stärken. Wolfang und Silvia, die sich hier gut auskannten, führten uns zum "Wirtshaus zum Buck". Dort gab es wirklich leckeren Kuchen.

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Anschließend begann die Rückwanderung. Über die alte gedeckte Holzbrücke, Baujahr 1804 ging es von der Schweiz nach Deutschland zurück. Die heutige Brückenkonstruktion stammt aus dem 19 Jahrhundert, erscheint aber schon vor Jahrhunderten in den urkundlichen Aufzeichnungen.

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Beim Bau des Kraftwerkes Rheinau wurde oberhalb und unterhalb der Brücke ein Hilfswehr errichtet und für die geplante Hochrheinschifffahrt ein Durchstich durch die Halbinsel Rheinau vorgesehen, damit die historische, gedeckte Holzbrücke erhalten bleibt. Nach mehrmonatigen Renovierungsarbeiten wurde diese 1988 feierlich neu eröffnet.

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Zurück ging es wieder per Auto zum Ausgangspunkt nach Lauchringen. Jetzt kehrten wir in das Lokal „Nimmersatt“ ein, und ließen den Tag bei gutem Essen Revue passieren.

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Autor: heros1205

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