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Radtour zu den Markgräfler Kirchen

Verborgene Kostbarkeiten ....


waren das Thema der 1. Frühlingsradtour, zu der sich am 31.3.2016 die Radler der FA-Gruppe Basel, 13 an der Zahl, am Bahnhof Efringen-Kirchen trafen.

„Eine Radtour muss im März stattfinden – und wenn es am letzten Tag des Monats ist“: meinte ReBo Käthe.

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Die klimaverwöhnten Südbadener können sich in manchen Jahren schon in den ersten Märzwochen an Blumenwiesen erfreuen, doch in diesem Jahr lässt der Frühling und damit die Blütenpracht auf sich warten.

Umso mehr freut es uns, die Radler des heutigen Tages, dass uns an diesem letzten Tag im Monat März kein scharfer Wind ins Gesicht weht, die Sonne scheint und milde Temperaturen herrschen.

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Wolfgang (speiche) hat die abwechslungsreiche Streckenführung ausgetüftelt, an der zwei „Verborgene Kostbarkeiten“ liegen. Wer ahnt, dass in einigen der von außen so schlichten, ehrwürdigen Dorfkirchen im Markgräflerland Freskenzyklen aus dem 15. Jahrhundert erhalten sind?

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Die Tür der evangelischen Kirche St. Peter in Fischingen steht bereits einladend offen, als wir, nachdem wir den ersten Hügel erklommen haben, unsere Räder abstellen.

Sie gehört zu den ältesten Markgräfler Kirchen und steht nachweislich auf den Resten eines römischen Gebäudes, vielleicht eines gallo-römischen Heiligtums. Der heutige einfache Saalbau wurde im 13. Jahrhundert auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus aus dem 8. Jahrhundert erbaut und im 15. Jahrhundert vollständig ausgemalt.

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Trotz Zerstörungen durch Umbauarbeiten, die im Laufe der vielen Jahre stattfanden, so wurden an der Südseite große Fenster eingebrochen, blieben doch bedeutende Teile der Freskenzyklen erhalten.

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So können wir deutlich erkennen,
dass der Engel mit dem Flammenschwert
Adam und Eva nach dem Sündenfall aus
dem Garten Eden vertreibt. Und
„Im Schweiße deines Angesichts
sollst du dein Brot essen...“
(Gen.2,19), das zeigt der zweite Teil dieses Bildes.

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Kain, der Ackerbauer und Abel, der Schafhirt. Die Söhne des ersten Menschenpaares bringen ihre Opfergaben am Altar dar „Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer, aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht“ (Gen. 4,5)
Am rechten Bildrand können wir gerade noch sehen, dass Kain deshalb seinen Bruder Abel erschlägt.

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Gott stellt Abraham auf die Probe.
Er sprach zu ihm: „Nimm deinen Sohn,
deinen einzigen, den du liebst, Isaak.
Geh in das Land Morija und bring ihn
dort auf einem der Berge, den ich dir
nenne, als Brandopfer dar.“
(Gen. 22,2)
Abraham gehorcht. Schon streckte
Abraham seine Hand aus und nahm das
Messer um seinen Sohn zu schlachten.
Da rief ihm der Engel des Herrn vom
Himmel her zu: "Strecke deine Hand
nicht gegen den Knaben aus und tu ihm
nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich,
dass du Gott fürchtest; du hast mir
deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten“

(Gen, 22,10)

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Noch viele Darstellungen der biblischen Geschichte können wir betrachten,
darunter in einer Fensterlaibung
den erhängten Judas, aus dessen
Hand die Silberlinge rinnen, die
er für den Verrat an Jesus erhalten hat.

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Und die Himmelfahrt,
staunend beobachtet
von der Schar der Apostel

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Die Kreuzigung

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Als wir wieder vor die Kirchentür treten, können wir aus einiger Entfernung schon das nächste „Verborgene Kleinod“ sehen. Den Turm der Evangelischen Kirche in Mappach. In seinem Untergeschoss, der als Chorraum in das gottesdienstliche Geschehen der Gemeinde einbezogen ist, ist ebenfalls ein Freskenzyklus zu sehen, der um 1490 entstanden ist.

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...Pfarrkirche St. Peter, Fischingen
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...evangelische Kirche in Mappach
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An den Wänden dieses Turmuntergeschosses wird die „Historie von der Geburt der Maria“, die Geschichte ihrer Eltern Anna und Joachim erzählt.

Joachim trat mit seinen Stammesgenossen vor den Altar und wollte seine Opfer darbringen. Aber der Priester stieß ihn mit großem Zorn hinweg und schalt ihn, da er zwanzig Jahre mit seinem Weibe zusammenlebe, aber kein Kind habe.

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Da Joachim sich also verstoßen sah,
traute er sich vor Scham nicht,
wieder heim zu fahren. Also ging
er zu seinen Hirten ....

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Als er daselbst eine Zeit gewesen war,
erschien ihm eines Tages der Engel
des Herrn: „Wisse, dein Weib Anna
wird dir eine Tochter gebären, die
sollst du Maria heißen ...“


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Unterdessen erschien Anna derselbe Engel und verkündigte ihr alle Dinge, die er
Joachim zuvor gesagt hatte und sprach
auch, dass sie nach Jerusalem sollte
gehen, zur Goldenen Pforte. Da würde
sie ihrem Mann begegnen ...

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Da nun drei Jahre um waren, führten
die Eltern Maria zum Tempel. Und da
man die Jungfrau auf die unterste
Stufe stellte, stieg sie die Stufen
ohne jegliche Hilfe empor, als wäre
sie schon vollkommenen Alters ...

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Der Hohepriester rief die Ältesten
der Juden zusammen. Da sie nun alle
im Gebet lagen, war aus dem Allerheiligsten eine Stimme gehört, die sprach, dass jedermann es hörte: "Alle, die mannbar wären vom Stamm Davids und noch nicht vermählt, die sollten jedermann einen Zweig zum Altar bringen. Und so sein Zweig blühte und der Heilige Geist in einer Tauben Gestalt auf ihre Spitze herabsteige, so sollt er ohne Zweifel Maria verlobt sein.“

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Nun, wir alle wissen, wie die Geschichte zu Ende geht. Obwohl Joseph zunächst seinen Zweig verbarg, blühte sein Zweig, eine Taube kam herab und ließ sich auf der Spitze des Zweiges nieder. „Da war ihnen allen offenbar, dass die Jungfrau ihm sollte verlobt sein. Maria aber kehrte heim gen Nazareth in ihr väterlich Haus...“

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Wir Markgräflerlandradler aber treten vor die Kirchentür, blicken über die noch kahlen Felder, atmen die Frühlingsluft und schwingen uns auf die Fahrradsättel. Und nun geht es hügelauf, hügelab durch stille Dörfer mit schönen Dorfbrunnen und stattlichen, schmucken Bauernhöfen, durch Walnussbaumalleen und unter knorrigen alten Kirschbäumen hindurch. Sie blühen noch nicht ... in diesem Jahr lässt uns der Frühling warten.

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Haben wir wieder einmal einen der vielen Hügel erklommen belohnt uns die Aussicht. Unser Blick schweift vom Hochblauen, an seiner Flanke grüßt das Schloss Bürgeln herüber, über den Schweizer Jura, die Schweizer Hochalpenkette, durch die Oberrheinische Tiefebene zum schneebedeckten Gipfel des Elsässer Belchen.

Und dann dürfen wir mit großer Freude unsere Räder abwärts sausen lassen bis es mit Schwung wieder den nächsten Hügel hinauf geht. Ja, das Markgräflerland ist hügeliger als mancher vermutet. Und immer wieder wird Wolfgang gefragt: „wieviel Hügel sind es denn noch?“ Und mit Engelsgeduld gibt er Auskunft: „noch drei, noch zwei, noch einer...“

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Auf einem der letzten Hügel, wieder mit einer beeindruckenden Aussicht, thront die Gaststätte in die wir zu einem fröhlichen gemeinsamen Essen einkehren.

Jetzt geht es nur noch bergab verspricht Wolfgang nach unserer Vesperpause. Und was für eine Abfahrt! Herrlich! Nur noch wenige Minuten und wir treffen wieder an unserem Ausgangspunkt ein.

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Zitate aus:
Die Bibel – Einheitsübersetzung Altes und Neues Testament;
Jacobus de Voragine: Legenda aurea ( das populärste und verbreitetste religiöse Volksbuch des Mittelalters – zwischen 1263 und 1273 entstanden)

Fotos: Käthe (wenn du sie anklickst, werden sie größer)

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Dank Dir Wolfgang für die
souveräne Führung durch die
abwechslungsreiche Landschaft,
dass Du uns über Feld- und
verkehrsarme Wege gelotst hast
und dabei immer gelassen bleibst.

Ich denke, ich spreche im Namen aller:

Dieser Tag war wieder
einmal eine reine Freude!


Barbara

Autor: sternwald

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