Frühlings - Rad - Rundfahrt
Haben wir nicht alle sehnsüchtig darauf gewartet es möge nun endlich losgehen? Ende März, der Frühling ist da. Wolfgang (speiche) hat die erste Radtour des Jahres 2015 ausgeschrieben.
Treffpunkt Haltingen Festhalle. Auch wenn die Anzahl der E-Biker von Jahr zu Jahr zunimmt, 23 % der Teilnehmer kommen tapfer ohne E-Bike und bewältigen die Rundtour durch die Markgräfler Rheinebene natürlich mit Bravour.
Auf geht’s! Käthe verabschiedet uns mit einer Träne im Augenwinkel. Sie wäre ja so gern mitgeradelt, doch wegen einer überraschenden Blessur muss sie verzichten.
Wolfgang radelt vorneweg. Und da wir einen so souveränen, kompetenten Tourguide haben, der offensichtlich jede Kurve des ausgesuchten Weges kennt, pedalen wir einfach hinterher. So ganz genau habe ich (die Unterzeichnete) mir deshalb die Wegführung gar nicht eingeprägt. Mit den Fahrradnachbarn plauschen, den Landwirten beim Obstbaum schneiden zuschauen, die sanften Hänge des Markgräfler Landes betrachten, die botanischen Boten des Frühlings aufspüren, es gibt ja so viel zu tun.
Auf Landwirtschaftswegen geht es Richtung Fischingen, Efringen-Kirchen. Als wir Istein durchfahren fällt der liebevoll gepflegte und restaurierte alte Hausbestand dieses Dorfes auf.
Am Fuße des mächtigen Isteiner Klotzen machen wir eine kurze Pause. Er ist für Geologen, Archäologen, Botaniker und Zoologen eine einzigartige Fundgrube. Wolfgang berichtet uns einiges aus der Geschichte der Festung.
Und weiter geht’s durch Kleinkems. Unser Gespräch dreht sich um die Zementfabrik. Jahrzehntelang waren Dächer und Hausfassaden dick mit Zementstaub bedeckt. An Wäschetrocknen im Freien war nicht zu denken. Das Zementwerk ist stillgelegt, Häuser und Gärten schmuck und proper. Dafür sind aber viele Arbeitsplätze verloren gegangen.
Auch in Rheinweiler halten wir nachdenklich noch einmal kurz an. Ein Stein erinnert an die Toten des Zugunglückes im Juli 1971. Damals engleiste mitten im Ort ein Schnellzug. Ursache unbekannt. Natürlich sind unsere Gedanken da auch bei den Toten des tragischen Flugzeugabsturzes, der erst vor wenigen Tagen geschah.
„Media vita in morte sumus“ hat Notker I. aus St. Gallen im 9. Jahrhundert lateinisch formuliert. Martin Luther hat diesen Gedanken im 16. Jahrhundert ins Deutsche übersetzt „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen“
Nur noch wenige Kilometer trennen uns vom Kurort Bad Bellingen. Er empfängt uns mit üppiger Osterdekoration. Mehrere Osterbrunnen, lebensgroße Hasenfamilie, Hühnerstall in einer ausgedienten Seilbahngondel. Alles liebevoll und originell.
Und uns empfängt ein gastliches Haus. Ein großer Tisch ist für uns gedeckt, freundlicher, aufmerksamer Service sorgt dafür, dass wir in aller Ruhe üppig tafeln können. Und wer kann an solch einem Tag auf die FA-Freunde nicht verzichten und leistest uns beim Mittagessen Gesellschaft? Käthe und Markus
Genau 21 km waren es bis zur Tür des Gasthauses gewesen. Nach dem guten Essen müssen die müden Beine erst wieder in Schwung kommen, schließlich wollen noch einmal 21 Kilometer zurückgelegt werden.
Gemütlich lassen wir die Räder nun auf dem Rheinuferdamm dahin rollen. Richtig warm ist es geworden, Mützen und Handschuhe, die wir am Vormittag noch gebraucht haben, sind inzwischen in die Taschen verstaut.
Die nächste Überraschung. Käthe und Markus warten am Rheinuferweg auf uns, fröhlich winkend radeln wir an ihnen vorbei, weiter nach Süden, die Wasser des Rheins begleiten uns.
Viele Kilometer des Rheinuferweges sind verlegt, neu angelegt worden. Starke Eingriffe in die Natur haben die Maßnahmen des Integrierten Rheinprogrammes zum Hochwasserschutz im südlichen Oberrhein zur Folge. Bis sich die Natur die neu entstandenen Hochwasserrückhalteräume wieder zurückerobert hat, werden einige Jahre vergehen. Aber, ich bin mir sicher, sie wird sie sich zurückerobern. Als kleinen Trost hat das Regierungspräsidium im Bereich der Isteiner Schwellen eine Aussichtsplattform mit Informationstafel erstellt, an der wir noch einmal eine kurze Pause einlegen.
Und nun ist es, leider, nicht mehr weit und unsere Radtour geht auf dem Parkplatz der Festhalle Haltingen zu Ende. Wer hätte am Vorabend oder noch am Vormittag geglaubt, dass wir einen solch schönen, sonnigen Frühlingstag erleben würden?
Dank an Wolfgang für Organisation und aufmerksame Führung, allen FA-Freunden für einen harmonischen Tag – wie viele waren wir eigentlich, wenn es 23% konventionelle Radler und 77% E-Biker (bzw. ganz genau gesagt Pedelecer) waren ?
Fotografiert haben:
Anke - oleander / Käthe - shanai / Bernard - Halley / Erwin - Zahnrad und Markus
13 Bewertungen
6 Kommentar(e):
oleander schrieb am 30.03.2015:
Was ist das wieder für eine Freude Deinen blumig formulierten Bericht zu lesen, liebe Barbara. Die zahlreichen von Käthe eingesetzten Bilder machen das ganze zu einem Augenschmaus. Wolfgang sei dank für die 1A geführte schöne Tour. Ich freue mich schon auf die nächste.
Biene schrieb am 30.03.2015:
und ich hab vergessen Dir Käthe zu danken für das zusammenstellen der Bilder usw. Ich bin halt doch noch ein Neuling! LG Annemarie
Halley schrieb am 30.03.2015:
Dieser schöner Tag hast du toll und spannend erläutert, merci beaucoup Barbara, auch danke an Käthe für die gelungene Zusammenstellung der Bilder. Gruß. Bernard
yingyang43 schrieb am 29.03.2015:
Liebe Barbara Wie immer finde ich deine Berichte super. Eine wunderschöne Radtour in unserem schönen Markgräflerland von Wolfgang vielen Dank. Dank auch an Alle Fotografen und an Käthe Hannelore
Biene schrieb am 29.03.2015:
Es war ein wunderschöner Auftakt in die Radsaison. Die Tour war gut ausgesucht von Wolfgang, interessant und wir hatten viel Spaß. Und dein Bericht Barbara gibt diesen schönen Tag aufs Beste wieder. Danke Euch beiden. Annemarie
shanai schrieb am 29.03.2015:
Dieser Tag hat mir trotzdem Spaß gemacht mit den vielen strahlenden Gesichter, obwohl ich lieber auch geradelt wäre. Die Vorfreude war sehr groß! Nun, es steht schon die nächste Tour auf dem Programm. Einen sehr guten Bericht hast du liebe Barbara aus dem Ärmel gezaubert und in den Fotos konnte ich wühlen. DANKE an alle die dabei waren, eure Käthe
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