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Venedigreise

Venedigreise
vom 8. – 12. Oktober 2009




Donnerstag, 8. Oktober

Devel, der Regionalbotschafter aus Basel, hatte diese Reise nach Venedig organisiert und nun konnte er selbst nicht mitfahren – er musste wegen Krankheit kurzfristig absagen. Und so gingen 3 Basler - und 4 Freiburger FA’lerinnen (Anne, Heidie, Ursel, Anneli, Margit, Rosi und Waldy) auf die Traumreise nach Venedig! Die Fahrkartenüberbringerin erkannten wir an seinem kleinen Hund Othello, den sie an der Leine führte.

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Durchgehend von Basel SBB bis Venedig Mestre, da konnten wir uns gemütlich einrichten! Der Zug fuhr uns durch die traumhaften Landschaften der Schweiz: Bern – Spiez, Thuner See – Brig und Norditalien: Domodossola – ein Stück am Lago Maggiore entlang – Mailand – Brecia, Garda See – Verona – Vicenza – Padova – Mestre.

In den Bergen lag schon Schnee, beeindruckend, die Fahrt an den Seen entlang. Der Gesprächsstoff ging nicht aus, ein Gläschen Crémant für jeden zu Begrüßung, das war Urlaubsstimmung pur! Ein netter Herr trat seinen Platz an Waldy ab, so musste sie nicht alleine sitzen. Bereitwillig beantwortete er auch alle unsere geographischen Fragen. Der Zug kam pünktlich um 19:28 h in Mestre an. Der Weg zur Bushaltestelle hätte etwas kürzer ausfallen können, eine reizende Italienerin führte uns hin. Bus Nr. 11 fuhr genau bis vor unser Hotel Palladio, saubere und ruhige Zimmer erwarteten uns, bis auf eines, das ohne Probleme gegen ein anderes ausgetauscht werden konnte. Das Essen vom Buffet war gut und den Rotwein ließen wir uns im Innenhof des Hotels noch lange schmecken!

Freitag, 09. Oktober

Mit einer 72 h Karte konnten wir alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, dazu gehören auch die Vaporettos, die Schiffchen auf den Kanälen. Das hatte uns Devel empfohlen, wir kauften sie gleich am nächsten Morgen und fuhren nach dem Frühstück mit dem Bus zur Piazzale Roma, von dort mit einem Vaporetto zur Insel Murano. Mystisch lag Venedig im Nebel. Doch die Sonne schaffte sich ganz langsam hindurch und zauberte silbrige Reflektionen auf das Wasser.

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Murano, in der Lagune vor Venedig, ist bekannt für seine Glasbläser-Industrie – diese Tradition reicht zurück bis ins 13. Jh. Die Geschichte begann im 7. Jh. in Torcello. Die Brandöfen wurden 1291 aus Feuerschutzgründen von Venedig nach Murano verlegt. Durch Künstler und Handwerker erlebt „Murano Glas“ eine Wiedergeburt.

Einige von uns stiegen gleich aus, die anderen schafften es erst bei der nächsten Haltestelle. Die Insel ist nicht groß – zur Wiedersehensfreude gab es gleich einen „Spritz“ (Apérol mit Weißwein) in einem Café! Vorbei an kleinen Läden mit allerlei bunten Glasangeboten schlenderten wir durch die Gässchen der Insel.

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Wir besuchten die sehenswerte Kirche S. Pietro Martyre, die 1348 als Klosterkirche der Dominikaner erbaut und nach dem Brand von 1474 renoviert und 1511 wiedereröffnet wurde. Erstaunlich wie viele kleine Reichtümer wir entdecken konnten: Holzschnitzereien, wertvolle Talare, Glasartikel, eine Madonna und vieles mehr.

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Die Basilika di Santa Maria e Donato war leider geschlossen.

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Zurück ging’s ab Anlegestelle „Faro“, wieder eine herrliche Fahrt bis zum San Marco Platz, ein Traum in der Abendsonne.

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Die Piazza San Marco, der bedeutendste Platz Venedigs, ist seit dem 9. Jh. der Vorplatz der Kirche San Marco und ist umgeben von den alten und neuen Prokuratien (die seit dem Mittelalter bestehende venezianische Baubehörde). In der Verlängerung reicht er bis zum Dogenpalast und öffnet sich dort zum Wasser. Bei starkem Regen wird er oft überspült, da er nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt – das haben wir Gott sei Dank nicht erlebt! Viele Feste finden hier statt, so der berühmte Karneval von Venedig. Beginnend am Canale Grande befinden sich am Platz der Dogenpalast, die Porta della Carta (das Verbindungsglied zum anschließenden Markusdom), der Uhrenturm, die Procuratien, der Campanile mit der Loggetta und die Biblioteca Marciana.

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Heidi hatte die gute Idee: oben vom Campanile genossen wir eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt!

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Endlich saßen wir dann alle mal ganz gemütlich in einem Café zusammen als Anne hektisch in sämtlichen Taschen zu suchen begann: sie hatte ihre 3-Tageskarte verloren, ging zurück zum Campanile – und tatsächlich: vor dem Aufzug lag die Karte unbeachtet auf dem Boden,
zig Menschen waren in der Zwischenzeit drüber gelaufen, ohne sie bemerkt zu haben! Zur Piazzale Roma zurück ging es vorbei an alten Häusern, Anlegestellen mit ihren gedreht angemalten Anlegepfählen in Blau und Grün – ein reger Bootsverkehr herrschte auf dem Canale Grande, trotzdem war keine Hektik zu spüren! Ein bisschen fühlten wir uns in Donna Leons Werke versetzt.

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Die abendliche Pizza in dem vom Hotelier empfohlenen Restaurant war riesengroß, kaum zu schaffen!

Samstag, 10. Oktober

Es goss in Strömen, aber diese Wetterlaune übertrug sich kein bisschen auf uns. In bester Stimmung fuhren wir zum Rialto Mercato. Der Markt war der wichtigste Handelsplatz Venedigs. Der Name Rialto leitet sich von italienisch rivo alte, das hohe Ufer, ab. Er war einer der ersten Plätze der Lagune, die besiedelt wurden. Seit der Gründung konzentrieren sich am Rialto Handel und Verkehr.

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Wir bewunderten die liebevoll arrangierten Auslagen von frischem Obst, Gemüse und Fisch. Der Markt ist überdacht, der Regen konnte uns nichts anhaben, außerdem verteilte Anne große „Plastiktüten“! Eine gute Gelegenheit, ein paar warme, günstige Pullis zu erstehen! Wir holten uns nur nasse Füße und bei einem krachenden Donner einen riesigen Schreck. Einer drohenden Erkältung beugten wir mit „una umbra“, einem im Stehen genossenen Glas Wein in einer kleiner Bar erfolgreich vor.

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Von der Rialto Brücke spazierten wir wieder zum Markusplatz. Wir wollten den Markusdom besichtigen, aber diese Idee hatten bei diesem Wetter einfach zu viele Leute.
So disponierten wir um und nahmen die Fähre zum Lido. Ein Glück! Die wärmende Sonne kam durch die Wolken. Heidie, Anne und ich wagten uns ins Wasser. Gar nicht mehr rauskommen wollten wir, vor allem auch, weil uns „3 kleine Italiener“ offensichtlich abtrocknen wollten! Die mussten erst einmal verscheucht werden. Aber klar, sieben Frauen mit ihren hellen Köpfen, das ist schon eine Attraktion! Die einen wärmte dann ein Capuccino, die anderen kühlte ein Eis, wieder andere genossen einen Grappa bevor es zurück ging. Der Markusdom war jetzt geschlossen...

Auf dem Platz sahen wir einer Gruppe jüdischer Männer zu, die Bar Mizwa feierten (die religiöse Mündigkeit für Jungen im Alter von 13 Jahren und Mädchen von 12 Jahren).

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Einem singenden Gondolière konnten wir nicht widerstehen: er fuhr uns durch stille, dunkle Wassergassen, das war schon sehr romantisch. Wenn er zu leiern anfing, halfen wir ihm ein bisschen nach. Er empfahl uns ein Restaurant, das Agli Artisti. Das Essen schmeckte hervorragend in gemütlicher Atmosphäre, der Wein erst recht, nicht aber sein Preis!

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Um 1 Minute verpassten wir unseren Bus an der Piazzale Roma. Am Kiosk gab es einen unvergleichlich günstigeren Rotwein, mit dem wir die Wartezeit im Park am Kanalufer überbrücken konnten. Wir hatten einen Riesenspaß und hätten uns noch gerne länger wie die Clochards gefühlt, aber der letzte Bus kam pünktlich um 24:00 h – wir mussten zurückfahren.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Etwas später als gewöhnlich fuhren wir heute in die Stadt, wanderten von der Piazzale Roma zu Fuß zur Rialto Brücke (wieder Heidie’s Vorschlag), vorbei an einigen Kirchen, der Parrocchia S. Maria, Gloriosa Die Frari, Chiesa di S. Paolo Apostolo; heute am Sonntag konnten wir sie besuchen, wir ließen keine aus! Es war beschaulich, durch die verwinkelten und engen Gassen mit den Geschäften zu schlendern, Details an Häusern zu entdecken, die mediterranen Farben im warmen Licht wahrzunehmen, die malerischen Plätze mit Menschen in Sonntagsstimmung.

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Das änderte sich schlagartig auf dem Weg von der Rialto-Brücke zum Markusplatz, wir quälten uns durch die Massen. Einige von uns besichtigten den Markusdom, die Schlange war heute erträglich. In den nahen ruhigen „Giardini della Biennale“ erholten wir uns, setzten uns eine Weile auf eine Bank, genossen Meeresblick und Sonne.

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Eng war es auf dem Schiff bei der Rückfahrt. Wir sahen uns die S. Maria delle Salute Kirche an, die an unserem Weg lag. Die „Salute“ ist ein achteckiger Zentralbau mit der Hauptfassade zum Canale Grande hin. Die Grundriss-Gestaltung und die Raumanordnung greifen frühmittelalterliche und antike Vorbilder auf wie z.B. die Aachener Pfalzkirche: Das Zentrum ist ein achteckiger Raum, der von einem Umgang mit sechs Seitenaltären begleitet wird. Der Fußboden ist wie der von San Marco mit aufwändigen, jedoch großflächigen und einfacheren Marmordekorationen versehen.

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Auf unserem Rückweg fanden wir wieder ein sehr schönes Restaurant, in dem eine Kuckucksuhr hing! Der Lockruf von zu Hause? Auch hier schmeckten Essen, Wein und der vom Wirt spendierte Grappa wieder gut. Der nette Besitzer des Ladens gegenüber, der gerade nach Hause kam und die Rollläden öffnete, verkaufte der spendierfreudigen Waldi einen sehr günstigen Prosecco für die Heimfahrt am nächsten Morgen.

Wunderschöne, erlebnisreiche Tage liegen hinter uns! So verschieden wir alle waren, so sehr hatten wir harmoniert, auch weil jede ihrem Pflichtteil mindestens einer guten Tat pro Tag nachgekommen war! Wir haben uns in Erzählungen kennen gelernt und festgestellt, dass wir alle eine große Liebe haben: Venedig!


Fotos: Anmargi - Margit Anhut

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Anmargi - Margit eingefangen in ihrem Element

Autor: Anmargi

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