Mit dem Wohnmobil unterwegs
Die Mecklenburgischen Seenplatte sollte unser Urlaubsziel werden und wo sind wir gelandet?
Wir bewegten uns auf der Oberschwäbischen Barockstraße, Deutscher Limesstraße, Straße der Kaiser und Könige, Glasstraße - somit wurde der Weg unser Ziel.
Wo sich diese befinden? Das sind Landstraßen die durch wunderschöne Landschaften und interessante Orte und zu sehenswerten Kapellen, Klöster, Burgen und sonstige Denkmähler führen.
Die Donau hatte es uns schon im Quellgebiet und bei der Versickerung angetan und sie hat uns so schnell nicht losgelassen. Das Kloster Beuron faszinierte alleine schon durch seine Lage. Leider war es für eine Innenbesichtigung zu spät. Die Donau macht dort einige Schleifen und ist ein kaum fließendes Gewässer – ein Eldorado für Kletterer.
Beim Schloss Mochental bei Ehingen suchten wir uns ein schönes Plätzchen um das erste Essen zu uns zu nehmen. Dann ging es über Blaubeuren nach Ulm und weiter für ein paar Autobahn-Kilometer, wo wir auf dem Parkplatz einer Raststätte die erste Nacht verbrachten.
In Kehlheim haben wir den Donaudurchbruch mit dem Auto und anschließend mit dem Schiff erlebt. Im hintersten Winkel steht das Kloster Weltenburg, wo das älteste selbstgebraute Bier noch immer hergestellt wird. Im 11. Jh. begannen dort die Mönche das „Bierkochen“.
Die Asam – Brüder begegneten uns des öfteren in den schönsten (überladenen) Gotteshäuser Bayerns. In der 1718 eingeweihten Kirche „St. Georg“, besticht das von den beiden Brüdern hergestellte Altarbild mit einer fantastischen Wirkung von Licht und Dunkel auf natürliche Art.
Leider war es nicht möglich gut zu fotografieren, weil eine Hochzeit stattfand.
Von der Befreiungshalle aus hat man eine wunderbare Sicht weit über das Land und den vielen Donauschleifen. Teutsche Geschichte pur!
Nun waren wir im Altmühltal, das ich mir wünschte zu sehen und siehe da, es hieß „von den Alpen zur Ostsee“, aber auch „Straße der Kaiser und Könige!“ Die Burg Prunn beherrscht weithin das Tal der Altmühl. Auf einem senkrechten Felsen stehend denkt man, da ist kein hinkommen, dabei ist oben eine weite Hochebene.
Bei der zweiten Übernachtung in freier Natur hatte ich schon keine Probleme mehr, meine Toilette lieber in der Altmühl zu machen, als in dem engen Kabinchen des Mobils. Zum Zähneputzen und anderen Geschäften ging es in ein Lokal für einen Kaffee.
Unsere Fahrräder wurden abgeschnallt und los ging es durch das schöne Altmühltal nach Eichstätt in die Bischofsstadt – diese Gebäude, Anlagen und Dom – ja, die Kirche hatte schon immer genügend Geld um zu renommieren!
Das Wassertreten in eiskaltem Quellwasser musste auch sein!
Schon waren wir auf dem Weg nach Nord-Westen und campten auf einem Platz am Altmühlsee in Gunzenhausen. Einmal um den künstlich angelegten See radeln musste sein, er wurde für die wasserarme Hochebene angelegt und ist jetzt ein schönes Erholungsgebiet für Wasserratten.
Wie soll der Urlaub weitergehen? Täglich wurde neu diskutiert, beschlossen und ich wurde überstimmt, denn ich wollte ja durch die neuen Bundesländer an die Meck.-Pom.–Seenplatte. Hier gibt es aber auch noch so viel zu sehen und somit fuhren wir zurück – an die schöne blaue? Donau.
In Kehlheim nach vielen Unterbrechungen wieder angekommen, fanden wir einen idealen Abstellplatz, wo nach und nach einige Wohnmobile eintrafen. Man muss sich nur ein wenig umschauen, dann findet man Toiletten und auch fließendes Wasser. Schön war es am Abend in einer originellen Bierschwemme nach unserer Stadtbesichtigung. Die breiten Straßen waren wie ein riesiges Kreuz angelegt und mit den historischen Gebäuden eingerahmt.
Richtung Regensburg fing es an zu regnen und wir beschlossen, uns eine Generalreinigung im „Bad Abbach“ zu gönnen. Wir schwammen und saunierten nach allen Regeln der Kunst und als wir pudelwohl ins Wohnmobil stiegen, lachte wieder die Sonne. Unterwegs an der schon beachtlich breiten Donau stärkten wir uns bei schönster Aussicht.
Bei Regensburg fanden wir einen guten Standplatz, dort blieben wir zwei Nächte und erkundeten mit dem Fahrrad sofort die Stadt. Extrem enge Gassen mit vielen Touristen machte das Radfahren nicht einfach.
Am nächsten Tag ging dann unsere Radtour zur Walhalla und der Wunsch wurde geweckt, die Donau einmal mit dem Fahrrad abzufahren.
Auf dem Weg nach Passau besuchten wir die Klosterkirche „St. Margaretha“ in Osterhofen. So eine Hochbarocke Pracht sieht man selten und wieder waren die Asam – Brüder am Werk! Der Baumeister und der Maler in vollkommener Übereinstimmung – haben sich hier selbst bildlich verewigt.
In Straubing wollten wir in der Basilika „St. Jakob“ das Moses – Fenster von Albrecht Dürer ansehen, es war aber kein Durchkommen in der Stadt wegen dem berühmten „Heubodenfest“ – dem 2. größten Volksfest nach dem Münchener Oktoberfest in Bayern.
Wenn man sich die Mühe macht und durch die Orte fährt, kann man einiges sehen, wie lustige Gasthausschilder mit dem Namen „Sattmacher“ oder „Schmatz“.
Passau – die Dreiflüssestadt – Endpunkt der Donau in Deutschland, wollten wir auch mit dem Fahrrad erkunden. Eigenartig ist, dass der Inn bedeutend größer als die Donau ist und ganz anderes Wasser führt. Unser Abendspaziergang führte uns direkt in den Dom zu einem Orgelkonzert an der weltgrößten Kirchenorgel (17974 Pfeifen und 321 Register). Natürlich war der Dom ziemlich voll, ankerten doch einige Donauschiffe im Hafen.
321 steile Stufen sind wir zur Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ hochgestiegen und es berührt sehr, wenn man zusehen muss, wie behinderte Menschen diesen Wahnsinnsaufstieg wagen, um Hilfe zu erbeten.
Das Tal auf der anderen Seite wo die Ilz in die Donau fließt, hätte mich auch interessiert, aber man kann sich total verzetteln bei dem riesigen kulturellen Angebot. Aber die Veste Oberhaus – ein in vielen Jhd. entstandenes Bollwerk von Zwing- und Schutzburg fuhren wir noch an, konnten aber keine Besichtigung der heutigen Museen mehr vornehmen.
Einen Tag lang genossen wir das neue Schwimmbad in Braunau /Österreich und ich entschwand mit meinem Buch nach Ägypten in die Zeit der 18. Dynastie zur Pharaonin und Königin Hatschepsut.
Anschließend ging es mit einigen Stops durch schöne Lande für drei Tage an den Chiemsee. Wir campten an der Bootsanlage „Schafswäsche“, super ideal mit allem was ein Camper benötigt. Einmal mit dem Fahrrad um den See strampeln und mit dem Schiff auf die Insel Herrenchiemsee und Frauenchiemsee schippern mit allem was wissbegierige Menschen interessiert und sonst relaxen.