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Mit dem Wohnmobil nach Südfrankreich



Jetzt, nach über vier Wochen Corona Zwangspause fragt man sich ja schon, wann es wieder möglich sein wird zu verreisen. Und ob und wann die Grenzen wieder aufgemacht werden!

Da es in den letzten Tagen ja so wunderbar warm war, erhebt sich die Frage nicht so zwingend und trotzdem erinnere ich mich gerne an unsere Fahrten nach Südfrankreich.

womo

Damals, das war vor 45 Jahren, hat mir ein befreundetes Ehepaar ein Wohnmobil zur Miete angeboten. Zugegeben, es war nicht gerade das neueste Modell, aber es war bezahlbar und wie mir schien, für uns gerade das richtige. Es war ein alter Mercedes Bus, umgebaut mit einem imposanten Innenraum, die Polster waren mit rotem Plüsch überzogen, Fahrer und Beifahrer Sitz konnte man drehen, so dass wir alle an dem kleinen Tischplatz hatten. Sogar eine Dusche und ein WC war vorhanden! Vor allem das WC hatte es meinem jüngsten Sohn angetan. Kurz entschlossen traf ich eine Regelung, dass derjenige, der das tolle Teil benutzte, es auch reinigen müsse! Somit war die Sache erledigt!

womo

Freitagabends nach der Schule wollten wir starten. Wir, das waren meine zweitälteste Tochter, ein wahres Navigationstalent und meine Söhne 11 und 5 Jahre alt. Die älteste Tochter, wollte mit ihrem Vater, meinem Ehemann, ein paar Tage später nachkommen. Sie hatte sich mit Freunden, vom Bund für Vogelschutz, zu einer Fahrradtour in der Camargue verabredet. Natürlich wollte sie nicht mit dem Velo nach Saintes-Maries-de-la-Mer fahren! Da kam das Angebot des Papas, sie mitzunehmen gerade recht.

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Also machten wir, der Rest der Familie, uns Freitagabends wie besprochen auf den Weg. Ich weiß es noch genau, es war das Pfingstwochenende, an welchem wir gestartet sind. Das Wohnmobil war tagsüber bepackt worden und wir wollten möglichst weit kommen, denn in Marseillan-Plage warteten schon unsere Freunde auf uns. Zügig ging’s über den Schweizer Zoll und dann immer der damals noch recht neuen Autobahn entlang bis Lausanne. Da es zwischenzeitlich dunkelte und ich redlich müde war, suchten wir nach einer Parkmöglichkeit. Aber das war nicht so einfach, denn die Ausfahrten gingen entweder ins Industriegebiet oder aber in unbekannte kleine Ortschaften. Schließlich fuhr ich auf einer kleinen Straße in die Weinberge hoch. Dort in einer Kehre fanden wir einen geeigneten Platz um unsere große, schwere Karre abzustellen. Ruhig, mit fantastischer Aussicht über den Genfer See, befanden wir uns begleitet von ständigem Grillengezirpe, in bester Urlaubsstimmung und alsbald auch in den Betten.

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Die Nacht war kurz! Schon früh am Morgen weckte mich das Lied einer Amsel und nach kurzer Katzenwäsche, das Jungvolk schlief noch, setzte ich mich auch gleich ans Steuer. Den ersten Gang hatte ich eingelegt, die Handbremse griffbereit ließ ich den Motor an. Das heißt, ich wollte ihn starten! Denn aus der Motorhaube ertönte nur ein müdes Gurgeln! Was war das? Ich hatte doch am Abend zuvor noch getankt! Am Sprit konnte es also nicht liegen! Auch waren alle elektrischen Geräte ausgeschaltet, keine Standheizung an, kein Licht hat gebrannt! Noch, und noch ein weiterer Versuch den Motor zu starten schlugen fehl!

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Es war Pfingstsonntag! Wir standen mitten in den Weinbergen! Sollte ich das riesige Gefährt den Berg hinunter fahren lassen und den Motor im zweiten Gang kommen lassen? Die Kinder schliefen noch und ohne dass sie angeschnallt waren wollte ich kein Risiko eingehen. Also legte ich mich halt auch noch mal aufs Ohr. Natürlich war an Schlaf nicht zu denken! Nach und nach wurde auch das Jungvolk wach und wunderte sich warum wir immer noch in Schlafposition verharrten. Ich erklärte ihnen die prekäre Lage in der wir uns befanden, ja, da war guter Rat teuer. Schließlich meinte mein großer Sohn der Optimist, ich solle es doch noch einmal versuchen zu starten.

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Sollte ich das wirklich machen? Ich war skeptisch, denn was sollte ich tun, wenn irgendwann die Batterie leer war, weit und breit keine Werkstatt in Sicht! Im Geiste sah ich mich schon zu Fuß auf den Weg machen um Hilfe zu suchen! Na gut, ein letzter Versuch noch! Und dann? Es war nicht zu fassen, der Motor sprang an, als wäre nie etwas gewesen! Schnell verstauten wir die herumliegenden Sachen, schnallten uns an und fuhren ganz vorsichtig den Abhang hinunter und dann auf die Autobahn. Katharina lotste mich durch Genf in Richtung Frankreich Haute Savoie über Albertville. Hier machten wir erst einmal Frühstückspause, wohl bemerkt ohne den Motor abzustellen! Schließlich ging alles leicht. Durch die Berge an Grenoble vorbei immer in Richtung Valance, wo wir schließlich wieder auf die Rhonetal-Autobahn Richtung Montpellier kamen.

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Da an einen Abstecher an den Pont du Gard oder Avignon nicht mehr zu denken war, machten wir erst einmal kurz vor Sète ein letztes Picknick und ließen uns den nach Meer duftenden Wind um die Nasen blasen. Dann gab es kein Halten mehr! Gemeinsam hielten wir Ausschau nach Schildern und Hinweisen, denn es war schließlich unser erster Besuch auf diesem von unseren Freunden viel gepriesenen und als Geheimtipp geltenden Campingplatz. Schließlich erreichten wir am frühen Abend das Cave Marseillan und schließlich auch den versteckt zu erreichenden Eingang zu unserem viel gelobten Platz.

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Die Fotos sind leider nicht original, Käthe hat sie möglichst passend zu diesem Reisebericht aus ihrem Fundus ausgesucht.

Autor: wallianna

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