Ausstellung Glanz & Matt
Ob überhaupt bei diesem ersehnten Winterwetter (von mir) jemand den Weg zu der angebotenen Ausstellung in Rheinfelden im Haus Salmegg finden wird? Mit dieser Frage war ich am Sonntag, dem 28. Dezember unterwegs beschäftigt, denn es wurde emsig abgemeldet. Ich konnte ja nicht kneifen. Selbst wenn nur eine Person eintreffen würde, hätte sich für mich der Weg schon gelohnt. Aber ich staunte nicht schlecht, wir waren an diesem Nachmittag immerhin 7 Personen und ich denke, keiner hat den Weg bereut! Somit hat sich dieses Angebot für unsere Mitglieder 7–mal gelohnt und dies in jeder Beziehung!
Drei Handwerkskünstler stellten ihre bemerkenswerten Werke aus. Alle gehen neue Wege, jeder für sich ist ein Erfinder neuer Techniken und Verarbeitung verschiedenster Materialien. Alle sind noch jung an Jahren, aber ihre Kreationen sind nicht so abstrakt, dass sie dem Auge missfallen, man rätselnd davor steht, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Alles ist wunderschön gefällig und dekorativ in Form, Struktur und Farbe. Farbe? Bunt war nichts, sondern warme und kalte Töne spielten die große Geige in Gold, Silber, Metall glänzend oder matt oder gar beides in einem!
Simon Spinoly, Meister der Gold- Silberschmiedekunst und Schmuckdesigner führte uns durch die Ausstellung und erklärte uns auch die Arbeiten seiner Kolleginnen deren Arbeitsweise, das Material und Besonderheiten der angewendeten Technik.
Zuerst zu den Arbeiten von Simon Spinoly, der seine Werkstatt und Geschäft in Wehr betreibt. Er arbeitet nicht nur mit Gold, Silber, Edelsteinen und Perlen, sondern verwendet auch Ebenholz, Palladium, Damaszener Stahl, Mammutbein und antike Herkules-Bronze. Er schafft schlichte Schmuckstücke die auffallen wegen ihrer Besonderheit, die gerne getragen werden. Schlicht und zugleich auffallend meistert er ohne gegensätzlich zu sein. Ja wie denn? Man muss es gesehen, angefasst und getragen haben um es zu verstehen!
Die Tonobjekte von Gabi Ehrminger bestechen durch die besondere Brenntechnik die sie anwendet. Man möchte glauben, dass die Gefäße aus Marmor wären mit besonderer Faserung in schwarz, milchig weiß, dann rostrot und zusätzlich wunderbarem Glanz. Nein, es ist Ton! Die Gefäße schweben geradezu und wirken ohne jede Zugabe; wunderschöne dekorative Schmuckstücke!
Hilke – Ev Krögler bestückte die Ausstellung mit ihren Wandobjekten. Jedes Bild, oder besser Objekt wird einen Raum aufwerten. Egal aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet, mit anderer Beleuchtung oder Hintergrund gibt es eine andere Spiegelung oder Wirkung. Alles ist auf Holz gearbeitet, was man überhaupt nicht vermuten würde. Einmal bestechen sie durch edle Eleganz mit Silbertönen matt und glänzend, dann wieder warm mit aufgetragenem Blattgold oder Blattkupfer. Sie sind Ruhepole mit Strahl – oder Glanzkraft, wieder so ein scheinbarer Gegensatz.
Wir hielten uns erstaunlich lange in den Ausstellungsräumen auf, bewunderten, probierten und diskutierten über einzelne Stücke. Simon Spinoly ließ keine Frage unbeantwortet und draußen war tiefster Winter! Auch in diesem Fall ein perfekter Kontrast an diesem Tag.
Charly führte uns in ein schönes Kaffee mit Blick auf den Rhein. Auch dort hatten wir Kontrastprogramm bei unseren Gesprächen von sehr ernst bis quietschvergnügt!
Ein kleiner Bummel durch die verschneiten Gassen im Schweizer Rheinfelden, die so herrlich weihnachtlich geschmückt waren und ein Besuch im Brockenhaus wo Charly ab und zu tätig ist, rundete den schönen Sonntag zwischen den Jahren perfekt ab. Es dunkelte schon als wir uns verabschiedeten und glücklich nach Hause fuhren – diesmal ohne Kontrast, sondern einheitlich - hoffentlich!
Fotos:
Hanspeter - happy46
Käthe - shanai
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