Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Synagoge in Lörrach

Am 21. März 2012 besuchten wir die Lörracher Synagoge - ein gottesdienstlicher Versammlungsort der jüdischen Gemeinde.

synagoge01

Bei schönstem Frühlingswetter traf sich die FA Dreiländereck am Bahnhof Lörrach. Unser Ziel war die neue Synagoge welche am 9.11.2008 eröffnet wurde. Der 9. November ist in der deutschen Geschichte mehrmals wichtig, 1918 Novemberrevolution, 1938 Reichs Progromnacht (damals wurde auch die Lörracher Synagoge zerstört. 1989 Fall der Berliner Mauer.

synagoge02
synagoge03

Frau Hanna Scheinker (auch im Feier@bend - Alter) war unser Guide und mit viel Witz und Esprit erfuhren wir viel über ihr sicher nicht einfaches Leben.

synagoge04

Am 5.3.1995 haben 35 Menschen jüdischen Glaubens in Lörrach beschlossen eine neue Synagoge bauen zu lassen. Der Begriff Synagoge stammt aus dem Griechischen und bedeutet Versammlung oder Zusammenkunft. Gottesdienste finden morgens, mittags oder abends statt, wozu mindestens 10 religionsmündige Männer dabei sein müssen. Der Gottesdienst läuft nach dem „Siddur“, dem Gebetsbuch, welches aus einer Sammlung von Thoraabschnitten, Psalmen und Sprüchen besteht. Der Vorbeter, bzw. Kantor und ein weiteres Mitglied wechseln sich beim Vorlesen ab.

synagoge05
Woher die Gemeinde - Mitglieder kommen,
aber alle Deutsche Wurzeln haben
synagoge06
Gebetsbuch - Siddur - mit der Nadel, dem Finger den man beim Lesen benutzt
synagoge10
synagoge31
Peter, unser einziger männlicher Begleiter, musste eine "Kippa" tragen.
synagoge23
Bildlich die 12 Stämme dargestellt -
früher konnte das normale Volk nicht lesen.

Der Rabbiner oder Geistlicher ist ein Angestellter der Gemeinde und nicht der Synagoge. Er ist zuständig für alle religiösen Fragen und hat auch ein entsprechendes Studium und Wissen. Er hat Vorbildfunktion und sollte deshalb verheiratet und Vater sein. Mit der Thora darf kein Geld verdient werden, ebenso mit den Thorakenntnissen. Es gibt auch Rabbinerinnen.

Ein Kantor leitet die Gemeinde im Gebet und wird dafür speziell ausgebildet. Es wird nicht gepredigt, sondern alle Versammelten sind gleichberechtigt.

synagoge08
Der Davidstern - neuzeitliches Symbol des Judentums
synagoge09
Amulett mit 12 wertvollen Steinen - Schutz- und Wahrheitsfinder

Die Synagoge ist ein würfelförmiger Kultbau, sehr schlicht und von außen erkennt man den inneren Reichtum nicht.

Mit Bildern darf sie nicht geschmückt werden. Hier waren nur wunderschöne, künstlerische Symbole an der Brüstung der Empore angebracht. (Vermutlich sollen sie die 12 Israelischen Stämme zeigen - wurde nicht erklärt, oder ich habe nicht aufgepaßt.)

synagoge24
synagoge25
Symbol
synagoge26
synagoge27
synagoge28
synagoge29

Der Synagogenraum: In der Mitte steht der Almemor, ein Tisch aus Holz. Von dort liest der Kantor aus den Thorarollen. Im Halbkreis sitzen die männlichen Mitglieder. Die Frauen sitzen auf der Empore.

synagoge11
Almemar
synagoge16
synagoge12
Die Männer dürfen ohne Kopfbedeckung nicht in die Synagoge -
ein Taschentuch würde auch akzeptiert werden.

Die auf eine Pergamentrolle geschriebene Thora ‚Lehre‘ (die 5 Bücher Moses) wird in der Synagoge in einem besonderen, mit einem Thora Vorhang geschmückten Schrein der gegen Osten (Jerusalem) gerichtet ist, aufbewahrt.

Der Jüdische Kalender ist ein Mondkalender von 354 Tagen, der durch Einführung eines Schaltmonats dem Sonnenjahr angepasst wird.

Der Sabbat beginnt am Freitagabend nach Sonnenuntergang und dauert bis Samstag nach Sonnenuntergang. Speziell ist, dass die Männer schon am Freitag in die Synagoge gehen. Frauen bleiben zu Hause und kochen schon mal vor. Jegliche Arbeit ist samstags verboten.

synagoge13
Der Schrein in dem das Kostbarste aufbewahrt wird
synagoge14
synagoge15
Von Hand beschriebene Pergamentrolle (Thora)
synagoge22
Die kostbare Thora mit Finger -
gerettet aus der alten Synagoge in Lörrach.

In jedem Haus stehen 2 Sabbat Kerzen bereit, welche die Hausfrau entzündet. Dazu gehören Brot und Salz.

synagoge07
Verschiedene Gegenstände mit denen jedes Zusammensein begonnen wird -
"es soll Licht, Friede und Freude um uns sein." (nur sinngemäß!)

Chanukka: Ist ein 8 Tage währendes Lichterfest zur Zeit der Sonnenwende. Das Fest steht im Zusammenhang mit dem Lichtwunder, wonach ein einziges Ölkrüglein, das rituell rein geblieben war, damals 8 Tage lang während dem ganzen Fest der Tempelweihe brannte.

Chanukka Leuchter: Jeweils nach Sonnenuntergang werden 8 Tage lang Kerzen eines neunarmigen Leuchters von links nach rechts, nacheinander (für jeden Tag eine Kerze) entzündet. Die erste Kerze die entzündet wird, ist in der Mitte. Sie wird als „dienendes Licht“ bezeichnet und ist das Symbol für den Menschen.

synagoge17
synagoge18
Dies ist die siebenarmige "MENORA", wichtigstes religiöses Symbol des Judentums.>/center>

Wir erfahren auch, dass die jüdische Gemeinde Lörrach sehr engagiert ist und viel für ihre Mitglieder macht. Außer kulturellen Veranstaltungen, Beratungs- und Lesestunden bieten sie auch Mittagessen an. Frau Scheinker hat auch uns eingeladen an Veranstaltungen teilzunehmen.

Es war ein wunderschöner Tag und ich habe viel Neues dazu gelernt.

Bei dem "Pasta König" ganz in der Nähe haben wir noch eine Weile gesessen und gegessen - gehört unbedingt dazu!

Die Fotos sind von Anke und Käthe.

synagoge21
synagoge19
synagoge31
synagoge20

Autor: Feierabend-Mitglied

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (26 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


8 8 Artikel kommentieren
Regional > Basel > Kultur und Geschichte > Synagoge in Lörrach 2012