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Menschenbilder - zwei Ausstellungen

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Der Sonntag, am 29. Januar, war Museumstag für ein paar interessierte Feierabend – Freundinnen, die Herren blieben fern. Es gab zwei Ausstellungen, die zusammen passten, nicht nur vom Thema und Malstil, sondern auch durch die Öffnungszeiten. Im Ibenthaler Haus waren die befreundeten Badischen Künstler Paul Ibenthaler und Adolf Riedlin, zwei expressive Realisten, unter dem Titel „Menschenbilder“ zu sehen.

Im Dreiländermuseum wurde eine öffentliche Führung über den Pionier der Klassischen Moderne in Baden Adolf Riedlin angeboten. Somit war für mich klar, dass ich diesen Tag ausschreiben werde. Wer kennt schon die heimischen Künstler?

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Adolf Riedlin wurde 1892 im Markgräflerland in einer Bauern - Winzerfamilie geboren. Er probierte einige Malstile aus, legte sich aber nicht auf eine spezielle „Riedlin“- Erkennungsmarke fest. Im dritten Reich wurden Bilder als entartet entfernt, trotzdem erhielt er von den Nazis Aufträge. Dass er nicht so berühmt wurde, lag wohl an der Zeit in die er geboren wurde und zwei Weltkriege erleben musste. Sein Todesjahr war 1969.

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Paul Ibenthaler, (1920 – 2001) in Lörrach, war eine Generation jünger und trotzdem waren die beiden Künstler Freunde. Das Haus Ibenthaler wird durch eine Stiftung betreut und verwaltet. Dort erlebten wir in schönen Räumen Gegenüberstellungen der beiden Künstler über das selbe Thema "Landleben".

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Wir sechs Interessierten wurden in die zweite öffentliche Führung, eine Stunde später eingeteilt. Die gewonnene Zeit machten wir uns sofort zunutze und genehmigten uns einen Kaffee. Im „Eiskaffee Michelangelo“ wurden wir so reizend bedient, dass wir beschlossen, die Mittagszeit auch dort zu verbringen.

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Die Führung im Dreiländermuseum – na, hoppala, hatte ich da etwas übersehen? Sie wurde von Sigrun Hecker auf Alemannisch geführt und gleich mit der Bemerkung begonnen: "Sie erleben keinen kunstgeschichtlichen Überblick". Dies machte mich sofort stutzig – "warum denn nicht?" Des einen Leid des anderen Freud, die Führung war im Prospekt als „Grummbiiere und Chlotze“ betitelt. Da wunderte mich gar nichts mehr, dass ab sofort fast nur die Gemälde mit bäuerlichen Motiven besprochen wurden und diese gespickt mit urigen Alemannischen Ausdrücken wie Chopflumbe (Kopftuch), Schilli (Weste), Rotzlumbe (Taschentuch), Chilche (Kirche), Grummbiire (Kartoffeln) usw. Da hatten unsere „Nichteinheimischen“ die größte Freude. Für uns Alemannen wurden die ständigen Wiederholungen etwas ätzend, weil ja überhaupt nichts neu für uns war. Auch wissen wir noch heute ganz genau, wie die Arbeit auf dem Feld verrichtet wurde.

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Wir hatten damit kein Problem, man hatte ja genügend Möglichkeiten, sich bei den anderen interessanten Gemälden aufzuhalten und sich kundig zu machen. So war der junge Maler einmal am Mittelmeer und es war erstaunlich, wie sehr ihn die nackten Badenden inspirierten und unzählige Posen auf´s Papier zauberte.

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Auch Kriegsbilder sah man zur Genüge und eine Dokumentation der Freske im Freiburger Gaswerk, das der Maler überpinseln musste, weil der Hitlergruß zu sehen war.

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Gesagt, getan, unsere Mittagspause genossen wir im Michelangelo, danach schlenderten wir in das Ibenthaler Haus, das viel Atmosphäre ausstrahlt. Dort ist man fast sich selbst überlassen. Der junge freundliche Mann, der das Haus betreut und auch bewohnt, hat uns dann die privaten Räume mit den gesamten Unterlagen von Paul Ibenthaler, akribisch sortiert, gezeigt. Wir konnten nur staunen, welch gewaltiges Potenzial Skizzen, Bilder und Akten von diesem Künstler vorhanden sind.

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Nach den ereignisreichen und unterhaltsamen Stunden, gingen unsere Wege buchstäblich in alle vier Himmelsrichtungen!

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Autor: shanai

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