Adventszeit - Einstimmung traditionell in Basel

Ein Besuch in Basel, unserer wundervollen Nachbarstadt in der Schweiz, garantiert jedem einen erlebnisreichen Aufenthalt: Wer sehen will, sieht. Wer hören will, hört. Wer kaufen will, kauft. Wer essen und trinken will: Bitte!

Groß und festlich geschmückt prangte er vor der bunten Fassade im Innenhof des Basler Rathauses. So schön anzusehen: Ein Prachtexemplar von einem Weihnachtsbaum! Adventsstimmung stellte sich augenblicklich ein.

Wer hat den schönsten Weihnachtsmarkt: Nürnberg, Wien, Straßburg, Freiburg, Müllhouse? Schauen wir uns den von Basel an. Adventszeit - Vorbereitung auf Weihnachten, mehr Geben als Nehmen. Weihnachtsmärkte geben auf den ersten Blick einiges her. Köstliche Düfte, Lichter, Farbigkeit, Glitzern und Funkeln, passende Musik auch.

Aus der Nähe betrachtet:

Lassen wir die Bilder für sich selbst sprechen. Auf was bereiten sie uns vor? Was wird dann Weihnachten sein? Ist "Fun und Spaß" wirklich alles? Lassen wir einen großen Philosophen sprechen:

Da fällt der Blick auf die überdimensionale Weihnachtspyramide. Maria und Josef, die Hirten, sämtliche Figuren drehen sich im Kreise. Immer wieder, alle Jahre wieder. Aber was ist das, sie bewegen sich alle rückwärts, langsam und behutsam, aber rückwärts. Könnte es sein, dass auch sie sich zurück in frühere Zeiten wünschten…

Eine Wurst muss noch sein, bevor wir das Spielzeugmuseum besuchen. „Geben ist seliger als Nehmen“, denken wir, als unsere Euroscheine ganz selbstverständlich 1:1 in Franken umgetauscht werden. „Süßer die Glocken nie klingen“, schallt es von nebenan.

Eine Kerzenzieherei und Engelsköpfe aus Bienenwachs besänftigen schließlich das Gemüt all derer, die wohl längst aus der Zeit gefallen sind...

Eine Riesenschau! Spielzeug wurde und wird für Kinder zum Spielen gemacht. Hier aber sehen wir, wie angekündigt, gestaltete Welten. Wer hat hier welche Träume verwirklicht? Was für eine Detailtreue! Was für ein Aufwand! Wir staunen über das Kunsthandwerk des Puppenhausbaus. Wir hatten nicht gewusst, dass es so etwas gibt. In der Welt der Teddybären historischen Puppenküchen und Kaufmannsläden kamen wir besser zurecht.

Sonderschauen wollten wir nach all den Exponaten etwas nachlässig passieren. Die Ausstellung „Mut zum Hut“ hat uns dann doch blitzschnell in ihren Bann gezogen. Eben noch müde und erschöpft, hörten wir nun zahlreiche "Achs und Ohhhhs". Wahnsinnig interessante Modelle. Welche Vielfalt! Die näher zu beschreiben, wäre eine andere Geschichte…

Und nun geschah eine der vielen Überraschungen bei Feierabend. Ein Mitglied ist von Beruf Hutmacherin/ Modistin gewesen. Von den sachkundigen Erklärungen wurden wir alle in den Bann gerissen. Hüte sind wahrhaftig nichts Langweiliges. Ein Zusatz der Extraklasse. Das war noch nicht alles. Etwas später stellte sich heraus, dass sie die Kunst des Klöppelns beherrscht. Wir waren fasziniert. Sie versprach, uns diese alte Handarbeitstechnik bald einmal vorzuführen. Doris ist 82 Jahre alt.

Maria und Joseph haben uns nicht vergessen. Als wir im Theater Basel - unserem letzten Programmpunkt an diesen Nachmittag - Platz genommen hatten, da war sie, die perfekte, berührende, sehnlichst herbei gewünschte Adventsstimmung pur. Es war eine Freude, den Liedern der Knaben und Mädchen der Kantorei und zwischendurch der Schauspielerin bei der Weihnachtsgeschichte zu lauschen.

Wir bewunderten, mit welchem Elan die drei Chorleiterinnen Kinder zu solchen Leistungen geführt hatten. Schöne, makellose Stimmen, schwierige Stücke, herzige Kinder. Uns wurde es ganz warm ums Herz. Wir hatten mehr erlebt, als wir erhofft hatten. Mit vielen netten Menschen wurde ein Nachmittag zu einem ganz besonderen Ereignis. Die Kerzen haben zu leuchten begonnen. Und ganz am Schluss ist uns doch noch ein echter kleiner Rauschgoldengel begegnet.

Die Fotos sind von Monika /Kringelchen und Käthe /shanai