Blindenführhunde - Schule
und wie sie dazu erzogen werden, wollten wir sehen und hören!
In der Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde, kann man hautnah erleben, wie die Hunde spielerisch an ihre Aufgabe herangeführt werden. Eine vorbildliche Einrichtung in jeder Beziehung, angefangen mit der Zucht. Die Hündin bleibt mit ihren Welpen 10 Wochen zusammen. Wir konnten die sauberen Kinderstuben sehen. Der jüngste Nachwuchs war 2-3 Tage alt.
Die etwa 6 - 10 Wochen alten Welpen waren alle im Kindergarten, während ihre Mütter sich im Haus frei bewegten, ausgeführt wurden und sich von der aufdringlichen Plage erholen konnten. Es ist doch gerade wie im Menschenleben! Man liebt und umsorgt die Balgen, ist aber froh, sie für kurze Zeit los zu sein.
Dann werden Paten für die Welpen gesucht, die eine betreute Grunderziehung mit vielfältigen Aufgaben für 12 - 15 Monate leisten müssen. Einige Vorbedingungen sind Pflicht, es dürfen sich keine Kleinkinder und keine anderen Haustiere, höchstens Katzen im Haus befinden.
Nach dieser Zeit kommen die Hunde wieder zurück in die Schule und werden je nach Charakter und Veranlagung für ihre zukünftige Aufgabe ausgebildet.
In dieser Hundeschule werden nur Labrador - Retriever Hunde gezüchtet und ausgebildet. Warum? Diese Hunderasse hat sich bestens bewährt, sie ist robust, selbstständig, umgänglich, arbeitsfreudig, leicht zu pflegen und kann sich gut und schnell an neue Situationen umgewöhnen.
In einem Film, der uns vorab gezeigt wurde, sahen wir vier Geschwister - Hunde mit verschiedenen Anlagen und späteren Aufgaben.
Der Blindenführhund muss ruhig und konzentriert seine Führung übernehmen. Kein Knall oder gar anderes Tier darf ihn ablenken, muss die Gefahren erkennen, Höhe eines Hindernisses abschätzen und umgehen können.
Die Autismusbegleithunde haben ganz ähnliche Aufgaben, helfen dem Kind aus seiner Isolation und gestörten Wahrnehmung. Hört aber auf das Kommando einer erwachsenen Person.
Ein Assistenzhund bewältigt Hol- und Bringdienste, kann Türen öffnen und schließen, Waschmaschinen ausräumen und verschafft mobilitäts behinderten Menschen bessere Lebensqualität. Unglaublich, welche Aufgaben diese Hunde erledigen können!
Wer zu den vorherigen Aufgaben nicht geeignet ist, wird zum Sozialhund erzogen. Es wird immer öfter üblich, dass diese Hunde sehr viel Freude in Kindergärten, Altersheimen, bei kranken und schwer erziehbaren Menschen beste Dienste leisten. Da muss der Halter die Bereitschaft haben, diese ehrenamtlichen Einsätze wahr zu nehmen.
Warum werden die Kommandos auf italienisch gelernt? Weil diese Sprache mit den vielen Vokalen gut zu hören und zu merken sind.
Die richtige Fütterung wurde uns gezeigt und ein großer Pflegeraum, wo jeder Pfleger seinen eigenen Platz und Gerätschaften hat.
Was macht ein großes Katzenhaus inmitten der Räumlichkeiten?
Katzen mit freiem Zu- und Ausgang bei den Hunden - so wird der Umgang miteinander gelernt und gewöhnt!
Dann das Freigelände mit allen möglichen therapeutischen Geräten und Spielzeugen, selbst ein Pool mit fließendem Wasser war vorhanden. Köstlich, wie die Bewohner damit umgingen - forsch, mutig, zaghaft und vorsichtig, auch einfach ignorieren geht! Alle holten sich bei uns ihre Streicheleinheiten und wir genossen es auch!
Auch die speziell eingerichteten Fahrzeuge konnten wir sehen. Die Hunde werden in alle möglichen Situationen eingeführt und dies einzeln. Somit müssen die anderen im Auto warten, bis sie an der Reihe sind.
Wichtig und ein sicheres Signal für die Hunde ist das angelegte Geschirr - ab sofort heißt es für sie, volle Konzentration und Arbeit!
Frau Barono, selbst blind, hat uns ausgiebig und ausführlich über alles aufgeklärt. Diese Menschen mit ihren treuen Begleiter kann man nur bewundern. Besser hätte uns nichts vor Augen führen können, wie wichtig diese Einrichtung ist.
beim Anklicken werden sie größer und klarer!
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