Unsere fünfte Basler Museumsnacht 2016
Unsere fünfte Museumsnacht war wieder ein erlebnisreicher Abend bis Mitternacht. Wir waren zu siebt und so war alles leicht zu händeln, wir konnten fast alles gemeinsam genießen und was ganz wichtig ist, auch mitteilen. Jeder hat seine Schwerpunkte und im Dialog erlebt man mehr AHA – Erlebnisse.
Der Treffpunkt „Münster“ war ideal! So hatten wir keine langen Wege zu den Museen, die wir besuchen wollten. Außerdem wäre die Möglichkeit gegeben, sich im Münster oder in der Nikolauskapelle bei schönsten Konzerten auszuruhen, die halbstündlich wechselten. Wir hörten uns das musikalisch umrahmte "Abendgebet" zum Auftakt der Museumsnacht an, bevor wir aufbrachen.
Das Museum für Kulturen steuerten wir zuerst an und hatten noch reichlich Platz alles genüsslich zu studieren. Motto: VOLL BUNT – Farben sind Leben. Ein wunderschönes Museum ist das und die Ausstellungen werden großzügig präsentiert mit alter Handwerkskunst und dem Sonderthema „Hüte aus aller Welt und Kulturen“.
Eindrücklich war die Darstellung: Auf den Spuren des Opiums: Elend und Empathie. In einem Raum glaubte man wirklich selbst high zu sein, bewundernswert was sich die Raumgestalter so einfallen lassen!
Auch ein Raum mit alten Meistern „Holbein, Cranach, Grünewald“ war zu bestaunen.
Nun, die festgesetzte Zeit reichte nicht aus, machte aber gar nichts, denn wir verloren uns nicht aus den Augen.
Im Hinterhof in einem verwinkelten Gebäude war ein Atelier offen, wo 'Sujet-Mottos' umgesetzt, 'Ladärne und Larve' für die Basler Fasnacht entworfen und hergestellt werden. Das nahmen wir natürlich auch noch mit, denn wann bekommt man dies sonst zu sehen? Alles war stilgerecht bis ins kleinste Detail. Kleinstes Detail? Ich war auf der Toilette und dort hingen 'die Zeedel' an der Wand – Lesestoff, wenn man auf dem Örtchen länger verweilen will.
Das Naturhistorische Museum mit dem Thema “Werkstatt Natur“ musste sein. Es wurde gezeigt wie Tiere präpariert werden, gelistet, sortiert und erforscht. Dabei waren winzige Insekten oder Spinnentiere, die man mit bloßem Auge nur als Punkt wahrnehmen konnte, ein Wahnsinn! Jeder Biologe gab mit Freuden Auskunft.
Ein großer Raum war mit meisterlichen Naturfotografien bestückt, die nicht fotografiert werden durften.
Dann schieden sich bei uns die Geister, die einen wollten die Geschichte über ein entdecktes Skelett hören, die anderen wollten weiter. Eigentlich könnte man den ganzen Abend in einem einzigen Museum verbringen, aber man will ja so viele Eindrücke wie möglich erhaschen.
Als wir das Museum verließen, standen bereits Warteschlangen vor der Türe – gingen welche raus, durften andere rein!
Wir entschieden uns zur Halbzeit in ein Restaurant zu gehen, um sitzen zu können, welch ein Wunder – wir fanden einen schönen Tisch in einer gemütlichen 'Beiz'!
Der Gang durch das Münster war obligatorisch. Leider hatten die Musiker gerade für die nächste Besetzung des Sinfonieorchesters zusammen gepackt. Somit gingen wir durch einen Seiteneingang zur “Nikolauskapelle.“ Ein Harfenensemble verlies gerade den sakralen Raum – oh wie schade! Aber dafür hörten wir uns das Oboenquartett von W.A. Mozart an. Im Sitzen hätten wir noch mehr genossen!
Im Kreuzgang war dann „e Druggede“. Bei Lifemusik wurde getanzt, aber mit einem Blick auf unsere Winterschuhe drückten wir uns durch die Massen an die frische Luft. – Welche Kontraste!
Unser nächstes Ziel: MUSEUM FÜR MUSIK – Musik, Moves, Kleider ab 1920. Was gab es da? Charleston-, Jazz- und Lindy-Hop-Nummern und entsprechende Modenschau‘. Und nicht nur dies! Man kann in den umfunktionierten Gefängniszellen von einem Raum in den anderen gehen und sich die passende Musik zu den ausgestellten Instrumenten einstellen und anhören. Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert, man vergisst die Zeit!
Auch eine ursprünglich erhaltene Gefängniszelle ist zu sehen – komisch, da wollten alle rein, obwohl verschlossen!
Unser letztes Ziel, denn wir fingen an zu lahmen, war das „Spielzeug Welten Museum“. Sonderausstellung: PARAPLUIE. Meine Güte, was wurde da alles geboten und welche Massen von Menschen! In jedem Stockwerk war ein Akrobat und Künstler und zeigte seine Künste, Ratespiele gab es, Softcocktails konnte man mixen – mit Schirmchen natürlich! Trotzdem konnte man die zauberhaften Spielstuben, Puppen und Bären bestaunen.
Nach diesem Menschenauflauf wollten wir nur noch ins nächste „Trämli“ steigen Richtung Heimat.
Oh und den ‚nicht verspeisten CHlöpfer' holen wir beim nächsten Besuch in Basel nach!
Artikel Teilen
Artikel kommentieren