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Erlebnistag in Freiburg
„Himmel (Planetarium) und Erde (Pflastermosaiken) - und wir dazwischen!“
So könnte man unsere Unternehmung am Freitag, den 17. Februar, benennen, denn gut eine Stunde schauten wir fast nur auf den Boden und nach der Mittagspause dann eine Stunde lang ins Weltall.
Wie im Flug verging die Zugfahrt, um dann vom Rest der Gruppe in Freiburg am Bahnhof freudig begrüßt zu werden.
Barbara hatte zwei Themen vorbereitet, eines für schlechtes, nasses Wetter und eines für trockenes; einfach gekonnt macht sie das, und hier von uns allen ein riesengroßes „herzliches Dankeschön“! Obwohl selbstverständlich allen freigestellt war, was sie bis zur anvisierten Veranstaltung im Planetarium machen möchten, schlossen sich alle neugierig Barbaras Führung an.
Somit waren für eine gute Stunde unsere Köpfe und Augen fast ausschließlich auf den Boden (die Erde) gerichtet. Barbara machte uns nicht nur auf die kunstvoll gepflasterten Steinbilder aufmerksam, sondern konnte z.T. auch Geschichten dazu erzählen.
Die kunstvoll gepflasterten Steinbilder gibt es in ungeahnter Vielfalt. Aber erst mussten wir dafür sensibilisiert werden. Dann fällt auch auf, dass selbst die Bürgersteige, Brunnen und Gässchen liebevoll eingefasst und eingerahmt wurden.
In Freiburg gab es schon frühzeitig die Fachausbildung „Straßenbau – Tiefbau“, eigentlich Pflästerer genannt. Diese verwenden für diese Steinbilder hauptsächlich Rheinkiesel, der sich als sehr gehfreundlich in der Fußgängerzone erwiesen hat. Für die farblichen Konturen werden roter Porphyr aus Norditalien, Granit aus dem Schwarzwald, blauer Basalt aus heimischen Steinbrüchen und weißer und grauer Marmor aus Carrara verwendet.
Wer diese Art der Pflasterung ursprünglich erfunden hat, ist bis heute nicht genau bekannt. Vermutlich hat der Pflästerer Alois Krems dieses Wissen von seinen Wanderjahren um 1870 mitgebracht.
Nach der Zerstörung der Stadt im zweiten Weltkrieg, wurde diese Tradition wieder aufgenommen. Wobei heute nicht mehr die Steine direkt in den Sand gesetzt werden, sondern man benutzt hierfür Stahlpfannen. So können die Pflästerer diese Arbeiten und Ausbesserungen auf dem Bauhof verrichten.
Man kann sehr deutlich sehen, welche Rosetten alt und ursprünglich und welche neueren Datums sind.
Planeten - Expedition ins Sonnensystem - das Thema im Planetarium
Nach der Stärkung schauten wir im Planetarium, was der Himmel zu bieten hat, und da bin ich persönlich in größerem Maße überfordert, alles erklären zu können, zumal mir auch die Fotos dazu fehlen. Zuerst wurde uns der momentane Februar - Sternenhimmel erklärt, denn nicht zu jeder Jahreszeit sind die Sterne gleichermaßen zu sehen.
Im zweiten Teil wurden uns die einzelnen bekannten Planeten mit ihren Eigenheiten nahe gebracht. Merksatz: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.“ Merkur, Venus, Erde, Mars - die Feststoffplaneten; und Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun - die Gasmassenplaneten. Sie wurden so plastisch vorgeführt und erklärt, als wären bereits Raumschiffe mit Astronauten auf ihnen gelandet.
Natürlich wurde auch dargestellt und erklärt, wie die Sternbilder z.B. großer und kleiner Bär/Wagen, die Zwillinge oder Pegasus ihren Namen erhielten und wie man sie findet.
Man saß, nein lag mehr im bequemen Sessel, hörte ehrfürchtig den Erläuterungen zu, schaute und staunte. Trotz der vielen, auch kleineren Kinder im Raum war es mucksmäuschenstill: Alle waren gebannt.
Ich fühlte mich nach dieser überwältigenden Stunde kleiner als ein Staubkorn. „Mit welchem Recht nehmen wir Menschen uns so wichtig?“
Vor der Rückfahrt saßen wir noch bei einem Getränk in Grüppchen zusammen. Gerne hätte ich jedes Gespräch an den jeweiligen Tischen mitverfolgt – Der Weltraum mit seinen Planeten und Sternen und Steine zu Kunstwerken gefasst – welch interessanter und erlebnisreicher Tag!
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