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02. Basler Träff 2020 / Historisches Museum Hunique

Wir waren im Historisch–Militärischen Museum in dem kleinen Grenzort Hunique (Hüningen) im Elsass, das wechselvolle Geschichte schrieb!

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Geschichte in Kurzform:

Wer von uns wusste, dass Hunique so geschichtsträchtig ist? Sogar der Sonnenkönig war einmal zu Besuch! Erstmals wurde Hüningen um 828 bei der Schenkung an das Kloster St. Gallen erwähnt. Basel war immer an diesem Grenzort interessiert, konnte es aber nie eingemeinden, obwohl es im Laufe der Zeit einige Besitzerwechsel gab.

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Kleinhüningen (zugehörig zu Basel) am gegenüber liegenden Ufer des Rheins und Hüningen fochten einen Lachsfangstreit aus. Nur scheinbar und vordergründig ging es um das Fangrecht, sondern um mehr Landbedarf auf beiden Seiten.

Apropos Lachse; auf dem Gelände der heutigen Petite Camarque wurde 1840 die erste europäische Fischzucht gegründet, die noch in Betrieb ist und wo der Atlantiklachs gezüchtet wurde und immer noch wird.

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Ludwig XIV gab 1679 an Vauban den Auftrag an diese exponierte Stelle eine Festung zu bauen, die nach “drei“ Jahren fertig war. Hunique war der einzige Ort, der so nah am Rhein lag. Der Bevölkerung gefiel dies nicht, denn sie mussten umsiedeln. Noch heute erinnert der Ortsname Village-Neuff (Neudorf) an diese Zwangsmaßnahme.

Ein Modell half uns bei der Vorstellung welche Ausmaße die Hüninger (Hunique) Festung von damals hatte.

Das zweite Foto ist eine Luftaufnahme des heutigen Hunique, bei dem man die Festungsstruktur noch immer erkennen kann.

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Der Sonnenkönig besuchte Hüningen 1681. Das Stadtwappen bezeugt dies mit den königlichen Insignien, den drei Lilien und den drei Kronen.

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Jean Charles Abbatucci, ein verdienter Festungskommandant verteidigte den Ort 1796 gegen die Österreicher und verlor dabei sein Leben. Ihm wurde ein Denkmal gesetzt und auch der schöne Platz im Ort trägt seinen Namen.

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Das Museum in Hunique befindet sich in alten originalen Gemäuer von damals. Unglaublich viele historische Zeugnisse wurden hier zusammen getragen und auch meist in Deutsch beschriftet. Aber ohne eine fachliche Führung ist man ziemlich hilflos der Vielfalt ausgeliefert. Diese hatten wir gottlob mit „Herrn Bernard“ der uns in „Elsässisch“ mit viel Herzblut das Wesentliche nahe brachte. Ich bat ihn vor der Führung, doch bitte „sehr“ langsam zu sprechen, trotzdem mussten wir hin und wieder nachfragen.

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Wer wusste, dass der Komponist der Marseillaise (Claude Joseph Rouget de l´Isle 1760-1836), in der Garnison von Hüningen, verhaftet wurde und in Paris auf der Guillotine hingerichtet werden sollte? Robespierres gab diesen Befehl, kam aber vorher selbst aufs Schafott.

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Interessant und aufregend war bestimmt für die Bevölkerung damals, als Marie-Thérèse-Charlotte, Tochter von Ludwig XVI und Marie Antoniette 1795 während der Durchreise in Hüningen nächtigte. Sie wurde gegen in Österreich gefangen gehaltene Franzosen ausgetauscht.

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So könnte man nun weiter Geschichte schreiben wie über die Schlacht von Friedlingen 1701-1794 und den zwei Weltkriegen, die ich nun sehr gerne links liegen lasse. Nach dem unheilvollen Hin und Her zu dieser Zeit, sind wir gottlob Freunde geworden und wollen es auf ewig bleiben -
b a s t a !

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Napoleon hatte am 18. Juni 1815 seine letzte Schlacht in Waterloo verloren, aber seine Feinde schafften über zwei Monate lang danach nicht, die Festung Hüningen einzunehmen. Dies wird ausdrucksvoll in dem Gemälde von Édouard Detaille, das die Aufgabe der Festung 1815 zeigt, dargestellt. Es ist eine Kopie vom Künstler selbst hergestellt. Das Original hat einen Ehrenplatz im Senat in Paris.
Die Franzosen erinnern sich an das letzte Gefecht napoleonischer Truppen in Hüningen mit “ehrenvollem Ausgang“. Die Sieger standen den Besiegten Spalier!
Immerhin standen sich 2 000 belagerte Franzosen 17 000 Belagerern gegenüber, darunter befanden sich 5 000 Eidgenossen.

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Wer hat schon einmal von einem Hüninger – Goldschatz gehört, der 1883 zwei italienischen Bauarbeitern in die Hände fiel? Es waren keltische Schmuckstücke und Münzen.

Danach gingen wir in ein Gasthaus, das uns Bernard - Halley ausgesucht hatte auf ein „à votre santé und Prost“ und freuten uns über die erlebte lehrreiche Stunde im Musée de Historique et Militaire, Hunique d´Alsace.

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Autor: shanai

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