Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

02. Basler Träff 2016


Im Bakelit Museum Arlesheim, Schweiz von Jörg Josef Zimmermann

bak
Georg - schodi hat für uns den Bericht geschrieben -
J.J. Zimmermann hatte uns durch sein Bakelit Museum geführt

Es gibt sie noch, die Nostalgiker bei FEIER@BEND, doch sie sind rar. Lediglich acht Mitglieder interessierten sich für ein in ihren jungen Jahren allgegenwärtiges Material.

Vielen Dank Käthe, dass Du den Besuch dieses Museums trotzdem durchgezogen hast.

bak
...unser Datum 2016
bak
...so wurde dieser Bericht nicht geschrieben!

Bakelit, der „Grossvater“ der Kunststoffe wurde in den ersten Jahren des vergangenen Jahrhunderts von dem in den USA lebenden Flamen Leo Hendrik Baekeland erfunden. Er war auf der Suche nach einem kostengünstigen Isolationsmaterial für die damals aufkeimende Elektroindustrie und entwickelte ein Verfahren, mit welchem sich Phenol und Formaldehyd, zwei preiswerte und in jeder Menge vorhandene Chemikalien, mittels geeignetem Katalysator zu einem Kunststoff polymerisieren liessen. Dieser liess sich in Formen pressen und unter Druck und Wärmezufuhr härten. Bei der Patentanmeldung anno 1907 gab er ihm stolz den Namen BAKELITE.

Als Duroplast mit dem Marketing-Slogan „das Material für 1000 Dinge“ war Bakelit im Gegensatz zu den meisten heute gebräuchlichen Kunststoffen nicht giessbar oder durch Wärme verformbar, ergab aber nach Zugabe von geeigneten Füllmitteln, wie z.B. Asbest, ein ideales Material zur serienmässigen Herstellung von Gehäusen für Radios, Telefone, Küchenmaschinen, Elektrogeräte und vielen anderen Dingen mehr. Geräte, wie beispielsweise der deutsche Volksempfänger oder das Wählscheiben-Tischtelefon, konnten damit auf rationelle Weise im Pressverfahren fabriziert werden. Aber den grössten Erfolg hatte Bakelit als elektrischer Isolator.

Anfangs der 60er Jahre verschwand das Bakelit allmählich und machte moderneren Kunststoffen Platz. Als Pfannenstiel ist aber Bakelit dank seiner Hitzebeständigkeit und seinem guten Wärmeisolationsvermögen auch heute noch in jeder Küche zu finden. 2008 feierte man das Jubiläum „100 Jahre Bakelit“.

bak
...Leo Hendrik Baekeland, Erfinder des Bakelit - auf einer belgischen Briefmarke verewigt
bak
...alles für den Installateur

Doch nun zu unserer Führung:

An unserem Treffpunkt in Arlesheim führte uns Jürg Josef Zimmermann, der Gründer und Besitzer des Museums ins Untergeschoss eines der dortigen Industriebauten. Hier unten, in einer 300 Quadratmeter grossen und 5 Meter hohen Halle hat der gelernte Grafiker und jetzige Designer und Messebaugestalter seinen Arbeitsplatz und hier befindet sich auch die weltweit grösste Sammlung von Bakelitgegenständen.

In dem bunt beleuchteten Raum ist der Grossteil seiner etwa 7500 gesammelten Objekte in grossen Vitrinen untergebracht, streng geordnet nach Produkten und ihren Herstellern, mit dem jeweiligen grossen Logo im Hintergrund. Da sind Marken dabei, die uns zeitlebens begleitet haben und auch heute noch aktuell sind, wie CARAN D’ACHE, GEVAERT, BRAUN, PHILIPS, AEG oder SOLIS. Dazu ist jeder verfügbare Platz mit grösseren Gegenständen, wie etwa den früher in Lebensmittelgeschäften gebräuchlichen Zeigerwaagen oder mit grösseren Radios belegt. In einer Ecke baumeln schätzungsweise 3 Dutzend Haartrockner an ihren Kabeln von der Decke.

bak
bak

J.J.Zimmermann zeigte uns zu Beginn einen historischen Film über die Herstellung und Verarbeitung von Bakelit, führte uns dann auf unterhaltsame Art von Vitrine zu Vitrine und erklärte uns die interessantesten Gegenstände seiner Sammlung.

Es ist erstaunlich, was die Designer jener Zeit an praktischen bis skurrilen Dingen alles kreierten. Da kam manche Erinnerung an vergangene Zeiten auf.

Aber auch Künstler beschäftigten sich mit Bakelit. So zeigte uns J.J.Zimmermann eine wunderschöne Puderdose aus der Art-déco-Periode.

Das „Schlüsselerlebnis“ für seine Sammelleidenschaft hatte er 1984 beim Besuch einer temporären Bakelitausstellung im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich. Ab 1985 klapperte er dann zusammen mit seiner Gattin Marion unzählige Flohmärkte ab. Dies nicht nur in halb Europa, sondern auf Ferienreisen auch in Australien und in den USA. In letzter Zeit beschränkt er sich eher auf das Ebay.

bak
...ein Designer - Stuhl von J.J. Zimmermann für einen Messestand

Wir beendeten diesen interessanten Nachmittag mit einem kurzen Hock über Dornach im Restaurant Schlosshof mit überaus freundlicher Bedienung. Mit nur acht Teilnehmer war solch ein Vorhaben gerade noch machbar. Jedenfalls werden wir noch lange darüber lachen, wie jeder Einzelne dahin gefunden hatte - oder auch nicht!

bak
bak
bak
bak

Autor: schodi

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (11 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


9 8 Artikel kommentieren
Regional > Basel > Basler Dreiländer Träff > Basler-Dreiländer Träff 2016 > 02. Basler Träff 2016 / Bakelit Museum /CH