07. Basler Träff 2014
Tassenweise Hilfe zur Selbsthilfe

Dass man keinen kalten Kaffee aufwärmen soll, wussten wir ja alle. Neu war, dass man den Filter nach dem Durchlaufen des heißen Wassers nicht länger auf der Kaffeekanne lassen soll, da durch den aufsteigenden Dampf verbleibende Bitterstoffe im Kaffeesatz gelöst werden und das Aroma unseres schönen Filterkaffees zerstört wird. Aha! Diese und viele andere Informationen bekamen wir bei der Besichtigung der Dikome Kaffeerösterei nahe Schopfheim (Langenau).









für drei Sorten Dikome - Kaffee!
Wer oder was steckt hinter der Bezeichnung Dikome? Zuallererst ein Dorf mit etwa 2000 Einwohnern im Regenwald auf 1000m Höhe in Kamerun/Akrika. Dann aber auch Namensgeber für eine Partnerschaft zwischen dem evangelischen Kirchenbezirk Schopfheim und dem Church-Distrikt Dikome-Balue. Daraus wurde 1998 ein eingetragener, gemeinnütziger Verein mit dem Ziel zur Selbsthilfe der dortigen Kleinbauern in einer Kaffee Kooperative. Dikome unterstützt dabei die Bauern durch das notwendige know-how im Kaffeeanbau, der Vorfinanzierung des Kaffeeankaufs, bei Transport und Vermarktung.
...KLICK Projekt - Kaffee - Direktvermarktung!





Daneben leistete Dikome in der Vergangenheit Entwicklungshilfe durch den Bau von Brunnen und den Aufbau einer Schule (Grund- und Realschule). Brunnen waren eine große Erleichterung für Frauen und Kinder, da sie nicht mehr kilometerweit das Wasser herbeitragen mussten. Und es gibt jetzt sogar ein eigenes Frauenprojekt mit eigenen Kaffeeplantagen und einer Seifenmanufaktur. Immerhin dauert es 5 Jahre bis zur ersten eigenen Ernte!
KLICK - Projekt Wasser für Bakumba
KLICK - Projekt: sechs Jahre Schule für alle!







All dies war und ist nur möglich durch sehr viel persönliches Engagement vonseiten des Vereins. Von den etwa 500 Mitgliedern aus allen Berufssparten helfen etwa 6o ehrenamtlich aktiv mit: bei der Arbeit in der Kaffeerösterei, Vermarktung, Buchhaltung etc. oder vor Ort in Kamerun. Neben den Einnahmen durch den Verkauf des Kaffees (u.a. auch bei Hieber !), ist der Verein auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Mit 50 Euro pro Kind können Kleidung, Unterrichtsmaterial und Lehrer für 1 Jahr finanziert werden.





Während uns Herr Leuger aus dem Vorstand einen sehr anschaulichen und engagierten Dia Vortrag hielt, lief uns bereits das Wasser im Mund zusammen. Die langen Tische waren liebevoll mit Kaffeetassen und köstlich duftendem Rosinenzopf gedeckt, im Hinblick auf die Verkostung der drei verschiedenen Kaffeesorten: normaler Kaffee, Schümli Kaffee und Espresso. Dies war der Einstieg zum zweiten Teil der Besichtigung.





Worin besteht nun der Unterschied zwischen den verschieden Kaffeesorten? Der „normale“ Kaffee enthält bei Dikome 15% Arabica und 85 % Robusta Sorten, Schümli Kaffee 10% Arabica und Espresso 100% Robusta.
Nach der Ernte zwischen Dez. – Feb. werden die roten Kaffeekirschen zum Trocknen auf Planen ausgelegt. Der Schälvorgang geschieht maschinell durch Rütteln und Reiben. In 60 kg Säcken gelangen die Rohbohnen zu uns. Hier erfolgt die Röstung bei 200-220°. Je länger die Röstung, also je dunkler die Bohne, desto geringer ist später der Säuregehalt. Daher die bessere Verträglichkeit von Espresso. Und damit haben wir den Glory Halleluja Kaffee der Dikome Kaffeemanufaktur!
Übrigens wusste keiner, warum beim Rösten die braune Farbe zustande kommt: es ist der Zuckergehalt der Kaffeebohne, die dann leicht karamellisiert und dieses unvergleichlich nussige Aroma verbreitet.

eine spannende Sache ist es den richtigen Zeitpunkt zu erwischen!

Zum Schluss noch ein paar Tipps für die Praxis: Am besten bewahrt man seinen Kaffee gut verschlossen im Kühlschrank auf. Nicht in Dosen umfüllen, da dann das Aroma verloren geht. Und beim Aufbrühen erst kurz quellen lassen, dann in einem Schwupps den Rest siedendes Wasser nachgießen. Weiter siehe oben. Den besten Kaffee gibt´s allerdings frisch gemahlen in der Maschine.

Der Vollständigkeit halber sei noch vermerkt, dass sich bereits im Vorfeld ein munterer Teil der Gruppe zum Essen im „Löwen“ einfand, wobei allerdings auf der Speisekarte ohne Fremdsprachenkenntnisse (d.h. alemannisch) nix lief. (Bitte um Verzeihung, bin Schwabe) Oder verstehen alle, was „Brotherdöpfl mit Chäs„ sind….? Auf jeden Fall gab`s viel zu lachen und es hat super geschmeckt.



sie kommt aus dem fernen "Schwobeländli"!


PS
Der Verein nimmt gerne alle Arten von Gerätschaften in Empfang, die hier nicht mehr gebraucht werden, aber dort unten dienlich sein können. Auch med. Geräte und Spenden.
Der Mitgliedsbeitrag beträgt 12 € jährlich!
Am 1. September gibt es einen „Kaffeetag“, als einen Tag der offenen Tür, in der Rösterei.
Die Fotos sind von:
Liane - liwi58 / Erwin - Zahnrad / Hanspeter - happy46 / Käthe - shanai





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