01. Basler - Hock 2012
Unser Autor Werner - Bleistift01 schreibt darüber.
Es war gegen 13.45 Uhr als sich am Samstag, die „Feierabendler“ im Rathaushof in Basel trafen. Nach herzlicher Begrüßung kam auch bald Herr Hugo Reichmuth, der sich als unser Rathausführer vorstellte.
Er sagte uns, dass Basel flächenmäßig der kleinste Kanton der Schweiz sei und z.Zt. 190.000 Einwohner hat. Im Rathaus ist der Sitz der Kantonsregierung und des Parlamentes.
Herr Reichmuth berichtete ferner, dass Basel bereits zur Kelten-Zeit als Siedlung gegründet wurde, damals auf dem Gebiet nahe der Dreirosenbrücke. Erst später wurde der Hügel, auf dem das Münster steht besiedelt, weil man davon ausging, dass dieser Hügel besser zu verteidigen wäre, als die Siedlung in der Ebene.
Im Jahr 740 wurde Basel zur Bischofsstadt.
Das Rathaus steht als Repräsentationsbau direkt am Marktplatz. Es fällt durch seinen roten Sandstein, die großen Wandmalereien und den Turm besonders auf. Im Innenhof steht die Statue des römischen Feldherrn Lucius Plancus.
An den Zinnen im Innenhof sind die Wappen der Kantone seit 1501 angebracht, in jenem Jahr trat Basel der Eidgenossenschaft bei.
Ursprünglich stand an der Stelle des Rathauses das sogenannte Richthaus, das beim großen Erdbeben im Jahr 1356 zerstört wurde. Daran erinnert noch die Statue der Justitia an einer Seitenwand.
Das Rathaus in seiner heutigen Form wurde in den Jahren 1504 bis 1514 erbaut. Es beinhaltet 3 Etagen, auf den Turm führen 85 Stufen. Die Wände des Innenhofes wurden im 17.Jahrhundert von dem Maler Hans Bock mit großen Bildern bemalt, sie stellen unter anderem die Götter Prometheus, Venus, Adonis, Chronos, Zeus und Mars dar.
Im ersten Stock sind ebenfalls große Wandgemälde angebracht. Sie zeigen u.a. das Jüngste Gericht und eine Gerichtszene. Über dem Eingang zum Ratssaal steht das Wappen von Basel, der Basler Stab, in Gold. Das ist das einzige Wappen von Basel in Gold, sonst ist es schwarz/weiß. Im Ratssaal tagen die 7 Mitglieder des Regierungsrates. Dort befindet sich der mit vielen Siegeln versehene Bündnisbrief von 1501 mit dem Basel der Eidgenossenschaft beigetreten ist.
Zur Geschichte sagte uns Herr Reichmuth, dass Basel 1529 die Reformation einführte. Der Bischof musste die Stadt verlassen und die Zünfte übernahmen die Regierung. Daher ist auch heute noch der Bischofssitz des Bistums Basel in Solothurn. Als Folge der Reformation kamen Protestanten aus ganz Europa nach Basel.
Im Rathaus befindet sich auch die Statue des Johann Rudolf Wettstein, der als Bürgermeister der Stadt die Verhandlungen im westfälischen Frieden im Jahr 1648 in Münster/Westfalen geführt hat. Er gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Stadt. Eine Rheinbrücke ist nach ihm benannt.
Im Sitzungszimmer fallen auch die wunderschönen Holzvertäfelungen an den Wänden auf.
Neben diesem Sitzungszimmer ist in einer ehemaligen Registratur heute ein Café für die Räte eingerichtet.
Sodann wurden wir in den sogenannten Parlamentssaal geführt, wo wir auf den Sitzen der Abgeordneten Platz nahmen. Das Kantonsparlament besteht z.Zt. aus 117 Abgeordneten, die ihre Sitzplätze nicht nach Parteizugehörigkeit haben. Es sitzen Grüne, Linke, Liberale, usw. nebeneinander. Auch der Parlamentssaal ist mit großen Wandgemälden aus der Geschichte der Stadt ausgestattet. So zeigt ein Bild Kaiser Heinrich II, der im Jahr 1019 den Münsterbau begonnen hat und der später zum Stadtheiligen ernannt wurde. Ein anderes Bild zeigt u.a. Erasmus von Rotterdam und Hans Holbein den Jüngeren, ein weiteres Bild erinnert an die Gründung der Universität im Jahr 1460. Auch die Wappen der Zünfte sind hier zu finden. Auf der Fensterseite sind die Porträts wichtiger Personen aus der Basler Geschichte dargestellt.
Danach wurden wir noch durch die Garderobe geführt, an der besonders die Frauen gefallen fanden.
In einem anderen Saal ziert den Fries die Darstellung des Lebens vom Kind zum Greis und zwar von 10 Jahren bis 100 Jahre. Hier nur einige Beispiele:
mit 70 ein Greis,
mit 80 schneeweiß,
mit 9o der Kinder Spott,
mit 100 ein sanfter Tod….
Wir blickten nochmal in den phantastischen Innenhof des Rathauses bevor wir uns in das gegenüberliegende Café Schiesser begaben, wo wir die von Käthe reservierten Plätze im übervollen Café fanden und noch einige Zeit in froher Runde zusammensaßen.
Käthe für die Organisation und den Fotografen Christa, Käthe, Erwin und Bernard sei herzlich gedankt.
Bewertungen und Kommentare
51 Bewertungen
21 Kommentar(e):
wallianna schrieb am 29.01.2012:
Ein toller Bericht lieber Werner! Bei der Fülle an Informationen war es sicherlich nicht einfach das wesentliche herauszupicken. Aber das ist Dir trefflich gelungen und mit all den tollen Bildern einfach ein Genuß!Liebe Grüße aus Basel, Walli
Tinsky schrieb am 27.01.2012:
Die wechselvolle Geschichte Basel's und des Rathauses wurden uns durch eine gute Führung erklärt. Für uns zusammengefaßt zum Nachlesen hast Du, lieber Werner, Geschichtsdaten und Ereignisse in Deinem interessanten Bericht. Damit das Auge auch etwas hat, die großartigen Fotos von Käthe. Vielen Dank an alle Beteiligten. Nicht umsonst landete der Bericht in kürzester Zeit auf der Startseite. LG Helga
Katzenmama2 schrieb am 27.01.2012:
Auch ein "Flachlandtiroler" aus Berlin kommt ins Träumen,wenn er Eure schönen Fotos und die wunderbaren Holzschnitzarbeiten sieht.Dazu noch der tolle Bericht,einfach super!!!Ganz herzliche Grüße aus Berlin, Ingrid von Ber-lin-Nord
udofan schrieb am 27.01.2012:
Danke für die superschönen Fotos! Ich war selbst schon mal in diesem imposanten Rathas und konnte in Erinnerungen schwelgen. Liebe Grüße Brigitte
manina schrieb am 26.01.2012:
Herzlichen Dank für den tollen Bericht mit den wunderschönen Fotos, so schön habe ich unser Rathaus noch nie gesehen. Manina/Rita
Anmargi schrieb am 26.01.2012:
Ein aufschlussreicher Bericht, viele schöne Fotos - diesem Rathaus würdig, großes Kompliment allen Beteiligten. Und auch für die Daheimgebliebenen eine Bereicherung, danke schön! Margit
Rose56 schrieb am 25.01.2012:
Ein hervorragender, informativer Bericht und dazu passend die wunderbaren Aufnahmen haben mir das Baseler Rathaus nähergebracht. Prima, dass der Bericht auf der Startseite von FA auftauchte, so wurde ich darauf aufmerksam und habe wieder etwas dazugelernt. Liebe Grüße aus Mainz von Rose
Heupferd schrieb am 24.01.2012:
So klare Bilder, und so viel Schönheit auf einmal, wunderbar, dass es so etws noch gibt. Kriegt heute bestimmt kein Mensch mehr fertig, abgesehen von den nicht mehr bezahlbaren Kosten. Hat mir gut gefallen. Irene
goosi schrieb am 24.01.2012:
Was für ein prächtiges Rathaus. Lieber Werner,Du hast über die Geschichte und die Funktion bestens berichtet. Auf den Bildern waren soviel Details zu sehen, wunderbar. Danke an alle. mit liebem Gruß Gisela
oleander schrieb am 24.01.2012:
Werner hat mal wieder alles gegeben. Sicher ein schwierig zu schreibender Bericht, vortrefflich gemeistert. Die Fotos in ihrer Vielzahl tun das Ihrige. Danke allen Beteiligten sagt anke
cuba schrieb am 23.01.2012:
Ich war so begeistert von der Führung und Werner hat es fertig gebracht alles so gut wieder zugeben. Wunderschöne Bilder, besonders von den Innenräumen, die man nur selten zu sehen bekommt.Danke allen, es war ein erlebnisreicher Tag.Helga
yingyang43 schrieb am 23.01.2012:
Es war wirklich ein tolles Erlebnis,ich möchte mich ganz herzlich bei Käthe,Werner und den Fotografen bedanken und diesen Nachmittag nicht missen. Nochmals Danke Hannelore
chici schrieb am 23.01.2012:
Schön war es am Samstag in Basel! Die Rathausführung war sehr interessant und der Bericht von Werner ist ausführlich und informativ geschrieben....nicht zu vergessen die gelungenen und passenden Fotos dazu. chici sagt allen Beteiligten "dankeschön"...
Ibobibo schrieb am 23.01.2012:
Für mich, die ich nicht dabei sein konnte, war es sehr aufschlussreich, Werners detaillierten Bericht zu lesen und die Fotos geben den Reichtum des Basler Rathauses großartig wieder. Vielen Dank an alle. Liebe Grüße Ingeborg
shanai schrieb am 23.01.2012:
Einen wunderbaren Bericht hat Werner geschrieben und in den Fotos konnte ich nur so wühlen! Es war ein wertvoller und lehrreicher Tag. Nur das Café war viel zu überfüllt, was mir echt leid tut. Danke an alle Interessierten und Beteilgten, Käthe!
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