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Das neue Wasserkraftwerk

Neubau Wasserkraftwerk Rheinfelden, unser Besuch am 02. November 2010


Dies ist die gesamte interessierte Gruppe aus der Regio Basel und dem Dreiländereck. Alle haben die Führung über die Baustelle und in das Maschinenhaus sichtlich genossen.

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Sehr freundlich wurden wir von zwei Damen im Infocenter, einem Provisorium während der Bauzeit in einem Container empfangen und bewirtet.

Überpünktlich konnten die verschiedenen Bauphasen anhand von Bildmaterial vorgestellt werden. Die Informationsflut war überwältigend und unsere Mitglieder hatten viele spezielle Fragen.

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Uns wurde gezeigt wie der Rhein stückweise trocken gelegt wurde, Barrieren, Mauern gebaut werden mussten, Gruben ausgehoben und wieder zugeschüttet wurden, Fahrmöglichkeiten für die Bagger, Kräne und LKW´s geschaffen wurden usw.

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Das neue Wasserkraftwerk wurde auf die Schweizer Seite des Rheins gebaut, weil die Kraft der Strömung vor diesem Rheinknick größer ist, oder fachlich ausgedrückt – aus hydraulischen Gründen.

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Es wurde erklärt, dass der Rhein zur Hälfte zur Schweiz gehört und somit die Hälfte des erzeugten Stroms an die Schweiz geliefert wird. Allerdings wurde durch diese Situation das Bauen um ein Vielfaches erschwert, weil Schweiz und Deutschland verschiedene Sicherheits-, Arbeits-, Umwelt- und Baurechtsvorschriften haben. Auch die Arbeits- und Maschinenvergaben wurden hälftig getätigt, selbst unsere Führerinnen waren aus beiden Ländern.

Unser Vorstellungsvermögen reicht sicher nicht aus um die aufwändige Logistik zu verstehen die solch ein Bau voraussetzt – pardon, oder hatten wir einen Fachmann unter uns und ich wusste dies nicht?

Das alte Kraftwerk war ein Kanal – Kraftwerk und über 100 Jahre in Betrieb, das als Denkmal erhaltenswert wäre, aber leider abgebaut werden muss. Auch die anhängende Fußgängerbrücke muss weichen. Diese war nur noch an diesem Tag zugänglich und wurde aus Nostalgie reichlich genutzt und fotografiert. Leider reichte uns die Zeit nicht mehr einen Bummel über die Brücke zu machen.

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Alle waren sehr aufmerksame Zuhörer bei den ausführlichen Erklärungen. Jeder Teilnehmer wird das für sich Wichtigste und Interessanteste aufgenommen haben und in Erinnerung behalten. So zum Beispiel dass selbst das Wasser nicht kostenlos ist das den Rhein hinunter fließt, dass bei der Stromrechnung 40% an Steuern der Staat kassiert, dass die veranschlagten 380 Millionen € Baukosten eingehalten werden können (eine unvorstellbare Summe und trotzdem erstaunlich), dass eine der installierten 4 Rohr - Turbinen mehr Strom liefern wird als das alte Kraftwerk mit insgesamt 20 Turbinen, oder dass die Aare aus der Schweiz das meiste Wasser dem Rhein zuführt, nicht wie die meisten glauben der Bodensee.

Dann ging es los, aber nicht ohne Sicherheitsweste und Helm!

Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, was sehr angenehm war. Recht zügig marschierte unsere Führerin los, sie duldete kein Abweichen oder Stehen bleiben.

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Am Rheinufer oberhalb und unterhalb des neuen Kraftwerkes gibt es jetzt eine Boottransportstelle – für die Bootsbesitzer kostenlos. Für die kleinen Boote gibt es einen Transportwagen und für die großen einen Hebekran.

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Unsere Führerin war stets bedacht, dass wir zügig über die Fahrwege gingen und den Platz querten. Sie achtete sehr darauf, dass der Baustellenverkehr und die Arbeiten nicht aufgehalten oder gar behindert wurden durch die Gruppe.

Die großen Laster rasten geradezu über das Baustellengelände – Zeit ist Geld!

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Alle Fischerhäuschen am Schweizer Ufer mussten erhöht werden, weil der Wasserstand höher durch das Stauen wurde. Genauso wurde das denkmalgeschützte Schloss Beuggen am deutschen Ufer durch eine dichte Spundwand abgedichtet.

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Für die Zufahrt auf der Schweizer Seite musste ein Tunnel gebaut werden, damit der Graben (mehr ein Tal) wieder aufgeschüttet werden kann. Eine Maßnahme für die vorhandenen Tiere.
Überhaupt wird sehr viel für die Ökologie geleistet.

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Wo vorher der Kanal war, wird ein naturnahes Fließgewässer Fischen und anderen Wasserlebewesen Aufstiegs- und Laichgewässer sein. Man hat den Wasserfledermäusen Holzverschläge installiert, den wieder vorhandenen Biber Ausstiegshilfen und Lebensraum verschafft und vieles mehr.

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An sieben Wehröffnungen wurden noch zusätzlich Klappen montiert, um leichter auf jedes Hochwasser reagieren zu können, denn der Wasserstand darf nur bis zu 1,5cm differieren. Mich erstaunte, dass der Rhein den höchsten Wasserstand jeweils im Juni und Juli hat.

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Dann ging es unter die Wasseroberfläche – ein eigenartiges Gefühl!

In einem Gewirr von Kabeln, Röhren und Schläuchen wurde emsig gearbeitet, aber man bekam einen guten Überblick über die Größe einer Turbine.
2 Rohr - Turbinen sind bereits in Betrieb, und liefern Strom. Die 3. Turbine ist fertig gestellt und die 4. in Arbeit.

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Über zwei Stunden lang haben uns die zwei Führerinnen mit hoher Sachkompetenz informiert, viele Daten und Zahlen genannt mit denen ich euch hier im Bericht verschone. Jede Frage wurde beantwortet.

Gut zu Wissen ist auch, dass die Konzession eines Kraftwerkes zwischen dem Kanton Aargau und dem Großherzogtum Baden 1889 abgeschlossen wurde, die 90 Jahre galt. Die neue Konzession dauert 80 Jahre und wurde mit dem Schweizer Bundesrat und dem Regierungspräsidium Freiburg verhandelt und abgestimmt.

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So wird der Rhein mit dem neuen Wasserkraftwerk aussehen, wenn alles fertig ist. Auf der deutschen Seite wo der Kanal war, wird es ein großer Lebensraum für Wassertiere geben mit Stromschnellen, tiefen Rinnen und Kiesinseln und auch Ruhebecken mit geringer Strömung. Vielleicht gibt es hier einmal viel zu beobachten!

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Unsere zweite Gruppe traf etwas später ein. Nun haben wir alle sehr viel Gehörtes zu Verarbeiten.

Nach dem obligatorischen Gemeinschaftsfoto in der Baustellenkluft wurden uns von den beiden freundlichen Damen zum Abschluss Getränke und Kekse gereicht.

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Wir beschlossen zum gemütlichen Teil zu wechseln und fuhren in das nahe gelegene Hotel Storchen in Riedmatt. Ein deftiges Vesper mit entsprechend Flüssigem war dringend gefragt!
Alle waren sich einig, dass wir den Tag sinnvoll verbracht hatten.

Als es richtig gemütlich wurde, mussten wir die Heimfahrt antreten, denn es dunkelte schon.

Die Fotos sind von:
Wildfang43 - Ueli
Halley - Bernard
shanai - Käthe

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Autor: shanai

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