Zum Schloss Beuggen
Das Wetter des Tages.
Zeigte der Himmel schon auf der Höhe der Ehrtentrudiskapelle bei Freiburg-Munzingen den Verrat am Wetter?
Die Vogesen zum Greifen nah. Föhn!
Schleierwolken, die sich wie gespannte Seide am Himmel drapierten, sorgten für angenehmes Klima, nur 21° Celsius an einem windlosen Montag am Monatsende des Aprils. Bricht die Föhnlage zusammen wird es regnen, suggerierte ich mir. Aber es kam anders, auf dem Campus des Schlosses Beuggen stahl sich die Sonne um 14°° Uhr durch, und dabei waren wir schon fast am Ende unserer Reise angekommen. Dies schon mal vorweg.



Am Wasserwerk Grenzach-Wylen.
Laute und herzliche Begrüßung, mit drei Bussis, eben nach Schweizer Art. Danach begann die aufwendige Armierung der Pedalritter die ihre Rösser je nach Type und Stand der Technik aufrüsteten. Danach fuhren wir beim Kraftwerk Grenzach über den Rhein, über uns die mächtigen Ausleger der Krangerüste. Drüben angekommen schauten wir in eine Idylle, Schwäne brüteten im Schutz des Schilfs, urmächtige Bäume säumten den Rand des Rheins, ein paar Enten schwammen sorglos in der Strömung, flüchtig von uns wahrgenommen. Schließlich stand unser Guide schon vor den Rudimenten eines römischen Kastells, eine Dependance von Kaiseraugst. 2.30 Meter waren die Restmauern dick, unsere ehrfürchtigen Kommentare nicht fürchtend.














In CH-Rheinfelden.
Morgendlicher Einfall in Rheinfeldens Altstadt.
Wunderschöne Bürgerhäuser, mit kostbar gealterten Fassaden. Zögernd begann die Stadt zu erwachen. Unterwegs auf buckligen Rheinwacken zur Johanniterkapelle und zum Rhytörli, einem Flußzugang, auf Augenhöhe mit dem Rhein. Das heitere Auf und Ab des Weges ließ die „Knochenbenziner“ schnaufen, die E-Biker - die überhand nehmen wie eine Seuche - hingegen strampelten gelangweilt an den Bikern ohne Motor vorbei.







Beim Kraftwerk Ryburg verließen wir die Schweiz wieder, wandten uns über den Fluss der Hochrheinebene zu, die uns erwartungsvoll in die Arme nahm.




Das Schloss Beuggen
Das Schloss Beuggen war von 1268 bis 1805 ein Haus des Deutschen Ritterordens, von 1820 bis 1980 Kinderheim und wurde 1983 Tagungsstätte der Evangelischen Landeskirche in Baden. Schloss Beuggen besteht aus Altem Schloss, Neuem Schloss, Kirche, Pfarrhaus, Storchenturm, Bogenhalle, Torhaus und Gästehaus. Die mittelalterliche Ansicht zeigt eine Schlossanlage die nicht mehr zu befürchten hatte, eingenommen zu werden. So erklärt sich das offene Areal am besten.
Der jährlich stattfindende Töpfer-und Kunstmarkt ist ein Ereignis. Eine unüberschaubare Menge an Ständen und Buden, dazwischen die ebenso unüberschaubare Masse an flanierendem Publikum. Sieht man von einigen Ständen mit angebotener Bekleidung mal ab, wird einem nirgends Ware angeboten die man als „lebenswichtig“ bezeichnen würde. Aber das ist ja das Schöne, alle liebenswerten Dinge, aller Tand, die unnütz sind, bereichern unser Leben.
Am Ufer des Rheins lag der Fluss bleigrau im Dunst, die Lichtspur des Rheins glänzte spiegelglatt, jedoch ohne das das lebhafte Glitzern, das sonst die Sonne auf dem schnell dahintreibenden Wasser hinterlässt. Aber wie anfangs schon gesagt, bekrabbelte sich das Wetter und die Sonne schaute, wenigstens für einige Zeit, zwischen den Wolken herab.















Der biblische Garten.
Auf dem Gelände von Schloss Beuggen wurde 2007 ein sogenannter biblischer Garten angelegt. Auf 1200 Quadratmeter sind Bäume und Pflanzen zu sehen die in der Bibel genannt werden.
Der Garten ist kreisrund angelegt, für das Umfassende. Das Wegkreuz für das Christentum. Der Spiralweg für die Unendlichkeit. Zentral in der Mitte befindet sich das Wasserbecken. Das Wasser als Ursprung allen Lebens steht symbolisch für Jesus Christus. 12 Solitärbäume erinnern an die 12 Apostel.
Befestigte Wege laden zum meditativen Gehen ein. Dies war allerdings bei den herüber brandenden Geräuschen nicht möglich.







Heimwärts.
Nach zweistündigem Aufenthalt im Areal von Schloss Beuggen wurde zum Aufbruch geblasen, schließlich lagen noch mehr als 10 Kilometer Fahrt vor uns.
Am neuen Kraftwerk schauten wir uns die neu angelegte und gerade fertiggestellte Fischtreppe an. In breitem Strom mäandert sich die Fischtreppe flussaufwärts und bietet den ankommenden Fischen Wege, zurück zu ihren Anfängen, oder Laichplätze für die kommenden Generationen.
Unterwegs noch ein unvergleichlicher Blick auf CH- Rheinfeldens Wasserfront am Rhein, ein wirklich traumhafter Blick auf ein städtisches Ensemble.
Dann wurde gebolzt, die Gruppe zog sich auseinander, traf sich aber zwangsläufig wieder an den PKW.
Nun nahte der unabwendbare Abschied, wieder mit jenen zuvor schon beschriebenen Bussis. Also wurde wieder geherzt und gescherzt.






Wäre ich ein Schweizer, dann würde ich mich so bedanken:
„Käthe es isch e glatti Sach gsi!“


Anke - Oleander,
Bernard - Halley,
Erwin - Zahnrad,
Käthe - shanai
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