Häfelimärt-Chachelimärt
D´Herbstmäss in Basel ist die größte und älteste Jahrmarktveranstaltung in der Schweiz und breitet sich auf sieben Plätzen in der Stadt aus. Eingeläutet wird sie vom Messglöckner mit einer eigens für diese Tradition vorgesehenen Glocke im Turm der Martinskirche.
Am 7.11. Punkt 12.00 Uhr
wenn´s Matinsgleggli lytet
begann die Messe und wird so am 11.11. wieder ausgeläutet.
***


Wenn dies seit dem 15. Jahrhundert schon so läuft, mussten wir natürlich der Messe auch einen Besuch abstatten. Diesem Angebot folgten 9 Mitglieder und sie haben es nicht bereut. Jede von uns hatte vermutlich andere Ambitionen, aber alle waren sich einig, der Weg nach Basel hatte sich gelohnt.



Zuerst schlugen wir einen ungewohnten Weg durch das Rathaus ein, wo man durch den Innenhof über Treppen auf dem Münsterberg landete. Wir wollten noch vor dem ersten Probiererli auf das Riesenrad --- man weiß ja nie! Herrlich anzuschauen und alles überragend stand es auf dem Münsterplatz, wo es sich gemütlich drehte. Quietschvergnügt füllten wir zwei Kabinen und hatten einen herrlichen Blick über Basel bis zum Jura, nach dem Elsass und natürlich über den Rhein nach Deutschland. Ein ganz interessanter Blick war die Sicht von oben auf das Münster, das leider eingerüstet ist. Diese Aussicht lohnt sich auf jeden Fall, besonders wenn das Wetter mitmacht – aber noch schöner ist es vermutlich in der Abenddämmerung, wenn überall die Lichter angehen!













Richtig vorwärts kamen wir ja nicht gerade. Es gibt ja so viel zu erzählen. Immer wieder standen zwei oder drei zusammen und verloren den Anschluss. Aber man staune, alle sind zusammen auf dem Petersplatz eingetroffen, wo der Häfelimärt stationiert ist.




Zuerst gab es mit einem Chäs-Chiechli eine deftige Vorspeise im Stehen. Heidie wollte nur echte schweizerische Spezialitäten zu sich nehmen, geschmeckt hatte ihr alles, nur mit dem Aussprechen haperte es!
Ein paar Schritte weiter stand eine verlockende Bude und für uns passend wurde wie bestellt ein Tisch frei. Wir stärkten uns mit Raclette und Kartoffeln und stießen mit einem Gläschen Wein an – Prost!




Bierzelte oder ähnliches findet man nicht (dies ist auch kein Oktoberfest), dafür laufen parallel in den Messehallen die Wein – und die Herbstwarenmesse. Wir begutachteten die schönen Buden, die Originelles, Kunstwaren, Süßes, Salziges, Süffiges und natürlich Häfeli, oder Chächeli (Geschirr) anpriesen.



Besonders angetan waren wir von einer prachtvollen, zweistöckigen Rössliritti. Sie war so schön und hatte so viele Erinnerungen wach gerufen, dass wir uns kaum davon trennen konnten und am liebsten eingestiegen wären!



Heidie und Sadia, immer auf der Suche nach „Einheimischem“, probierten auch die süßen Spezialitäten wie den Mässmogge und den Beggeschmutz, ganz abgesehen von den Basler Leckerli, Brunzli und Springerli (lt. arlesienne Aenisbrödli). Wahrscheinlich gibt es noch mehr Basler Spezielles, alles kenne ich bestimmt auch nicht.



Wir landeten in einem Selbstbedienungs-Kaffee, aber Margaret mit ihrem Charme hat es fertig gebracht, dass wir bedient wurden. Frohgemut und munter plaudernd saßen wir zuletzt bei Kaffee, Schocki und Tee, bevor sich alle wieder in alle Himmelsrichtungen auf den Heimweg machten.
Es war ein schöner Nachmittag!
Die Bilder sind von Jole47, Winterjasmin und shanai



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