Die heutige Stadt Aegina

Hafenpromenade in Aegina Stadt

Für die meisten Besucher von Aegina ist die Erinnerung daran verbunden mit dem Halbrund des Hafens und der weißgetünchten Kapelle des Schutzpatrons der Seeleute, Aghios Nikolaos, an der Hafeneinfahrt. Diese Kirche und der dahinter liegende kleine Binnenhafen für Fischerboote werden seit der Antike so benutzt. Der frühere Kriegshafen weiter nördlich davon ist fast verschwunden und wird heute als Badestrand benutzt.

Die Cafes an der Hafenpromenade verführen dazu, sich die Zeit mit der Beobachtung des ständig wechselnden Geschehens im Hafen zu vertreiben: Fähren und Fischer kommen und gehen, Yachten machen fest und im äußersten Winkel des Hafens, bei der Panaghitsa Kirche, entladen “Kaikis“, die für die Agäis typischen hölzernen Boote, Frachten vom Festland oder verkaufen auch Gemüse und Früchte direkt vom Schiffsdeck.

In einigen Häusern wird das Trinkwasser immer noch in großen Tonkrügen aufbewahrt, die heute noch so in Gebrauch sind wie vor 3000 Jahren.

Der Sonnenuntergang ist die schönste Zeit, um sich an die Uferpromenade zu setzen, denn dann machen die einheimischen Familien ihren Abendspaziergang. In einigen Familien gehen die unverheirateten Töchter immer nur in Begleitung und für sie ist der Abendspaziergang dann die Gelegenheit, um Leute zu sehen und selbst gesehen zu werden, besonders natürlich von den jungen Männern.

Die Aussicht wird noch verschönert, wenn man dabei eine kleine Tasse Türkischen Kaffee“ oder ein Glas Ouzo“, vielleicht serviert mit kleinen Stücken gegrillten Oktopus, oder Salzmandeln, genießt. Fistikia“ = Pistazien und Tonkrüge, für die Aegina seit der Antike berühmt ist, werden überall an der Hafenpromenade feilgeboten.

Wer eine Spezialität der Insel kennen lernen will, kann sich “Amigdalota“ bestellen, eine Mischung zwischen Marzipan und Türkischem Honig, oder kandierte Früchte in Sirup, alles wird stets zusammen mit einem Glas köstlichen kühlen Wassers serviert. Vom Spätsommer an werden Loukoumades“ angeboten, eine Art Krapfen mit Sirup und Zimt.

Hinter den weißen und ockerfarbenen neoklassizistischen Häusern der Uferpromenade erwartet den Besucher eine verborgene Welt von eigenem Reiz mit kleinen Läden und Häusern, die meist um einen schattigen Hof herum gebaut sind, der üppige Topfpflanzen und duftenden Jasmin beherbergt. Hier halten die Hausfrauen ihr Schwätzchen mit der Nachbarin, während die Männer sich in den Restaurants und Cafes bei Karten- oder Brettspielen vergnügen, wo die Frauen nur selten anzutreffen sind.

Abends kann man die Gri-Gri Boote sehen, wie sie zum nächtlichen Fischfang auslaufen. Grosse Kaikis ziehen eine Reihe von kleinen Booten hinter sich her, deren jedes mit zwei starken Azetylen-Lampen ausgestattet ist, um die Fische anzulocken. Man kann diese Lichter dann meilenweit verfolgen, und oft täuschen sie auch Licht an Land vor, wo bei Tageslicht dann gar keines ist.

Viele Gebäude, die jahrelang vernachlässigt wurden, werden jetzt im alten Stil restauriert.

Tavernen und Nachtleben

Das Nachtleben in der Stadt selbst ist gering, die besten Tavernen findet man in den umliegenden Dörfern, und Taxis fahren den Besucher zu mäßigen Preisen dorthin. Die meisten Nachtbars sind in Aghia Marina; in Aegina selbst gibt es die “Elpiana“ Bar mit Tanzflächen im Freien; sie befindet sich oberhalb des Badestrandes am verborgenen Kriegshafen.



Weitere Nachtbars und Nachtklubs sind in Faros und Souvala anzutreffen.

In drei oder vier Tavernen an der Hafenpromenade werden frische Fische und andere Meerestiere serviert. Eine neue Taverne im alten Stil befindet sich hinter dem Cafe Aiakion und wird von Michalis betrieben, der dem vorherrschenden Trend zur Modernisierung widerstanden hat.

Eine Fahrt mit der Kutsche oder dem Taxi die Küstenstrasse entlang nach Süden Richtung Perdika führt an Faros vorbei, wo zwei gute Restaurants am Ufer den Gast erwarten: “Faros“ und Stratigos“.

Etwa 3 km weiter, in dem Dorf Marathona, finden sich vier weitere Restaurants, “Zachari“, “Michalis“ (auch Tzaki = Feuerstelle genannt) an der Strasse und “Kyriakos“ direkt am Ufer. Das Restaurant “Mitso“ (auch als Tzaki bekannt) in Livadi hat Steintische vor der Tür. Hier, wie auch in der kleinen Taverne von “Muntis“ am nördlichen Küstenweg, geniesst man die herrlich kühle Brise des Meeres im Sommer.

Für diejenigen, die griechische Musik und Tanz mögen, lohnt sich eine Fahrt zu der kleinen Taverne von “Barouti“, versteckt zwischen Pistaziengärten auf dem Wege nach Pachia Rachi.

Weiter diesen Weg aufwärts, hinter Tzigides, ist Mindre Bar mit Bouzouki-Musik und “speziellem Teller,“ was man bei einem schönen Ausblick über das ganze Meer genießen kann. Gutes Essen und gelegentlich auch Gesang und Musik zur Unterhaltung findet man auch bei “Vatzouiia“ in dem Dorf Aghioi Asomatoi, an der Strasse zum Afaia-Tempel.

Verschiedene Hotels (Aegina Maris, Argo, Danae, Klonos und Moondy Bay) veranstalten während des Sommers wöchentlich “Griechische Nächte“.

Die “Beile Epoque“ ist eine moderne und berühmte Cafe-Bar, Sie finden sie in der Pileos Strasse 9. Die Gasse Ioulias Katsa neben dem Strandcafe “Mpessi“ führt zu der grossen Kirche Aghios Nikolaos. Am Ende der Gasse liegt eine im traditionellen Stil restaurierte Snack-i3ar “Kappos“ des Malers F. Kappos. Diese Snack-Bar, die im Untergeschoss eine Gallerie hat, ist eine Stammkneipe von Künstlern geworden. Hier kann man Ausstellungen sehen, griechische Musik hören und beim Kaffee, Wein und Vorspeisen verschiedenes diskutieren.