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Entdeckungsreise durch Vietnam

Der Zauber von Vietnam

„Ich bin sicher, wir kommen zurück!“

Vietnam, das Land wo noch vor 30 Jahren Krieg herrschte, was würde uns da wohl erwarten? In den letzten Jahren wurde es für den Tourismus geöffnet. Ich glaubte, in ein unterentwickeltes Land zu reisen, aber weit gefehlt. Wir fanden nur gute Unterkünfte, zu fairen Preisen. Handy und Computer waren selbstverständlich. Dazu überaus freundliche, fleißige Menschen.

Das Essen war gut und sehr billig. Dabei fällt mir immer das gute Weißbrot ein. Wohl ein Überbleibsel der französischen Herrschaft (1859-1954), aber ein sehr gutes. Vielen Reisegruppen begegneten wir, wir aber wollten das Land selbst erkunden. Es ist ganz einfach, von einem Ort in den nächsten zu kommen. Man sagt abends im Hotel Bescheid und holt sich ein Ticket und schon kommt morgens der Touristen-Bus, der einen weiter bringt.
Visa und Flug holten wir uns in Bangkok. Dort klappt das besser als in Old Germany. Doch 2 Stunden vor Abflug war unser Pass noch nicht da. Das Zittern begann. Aber schon kam ein Mopedtaxi mit Pass und Visa ins Hotel. Das Visum galt für 4 Wochen. Da uns jeder sagte, in Nordvietnam sei es kalt, flogen wir nach Da Nang. Ein freundlicher Taxifahrer suchte mit uns ein Hotel. 15 Dollar, aber mit Kühlschrank usw.. Wir trauten unseren Augen nicht, als wir abends zum Essen gingen. So viele Mopeds, und alle fuhren durcheinander. Verkehrsregel Nummer 1: Der Mutigste fährt. Wir saßen am Straßenrand, tranken unser Bier und konnten nur staunen.
Nächsten Tag gingen wir ins Cham Museum. Nicht groß, aber wer sich für alte Steine interessiert, sehr interessant. Im Hotel mieteten wir uns ein Taxi zu den Marmorbergen. Der Aufstieg war beschwerlich, aber der Ausblick wunderbar. Natürlich war dort oben auch ein Tempel, in einer Höhle. Durch eine Öffnung fiel Licht auf einen Altar. Ein toller Anblick. In Asien gibt es überall Essen, sogar auf dem Marmorberg. Nach dem Abstieg sahen wir uns die Handwerksbetriebe an. Aus Marmor gefertigte Figuren, in allen Größen, eine schöner als die andere. Wir standen erst am Anfang unser Reisen und konnten, außer einem kleinem. Elefanten und Ringen nichts einkaufen.

Jetzt brauchten wir mal einen Tag Ruhe. Im Reiseführer stand, man könne mit einem Bus zum China Beach fahren. Es klappte nicht, weil sie 4 Dollar für die einfache Fahrt haben wollten. Das nächste Taxi fuhr uns, mit Taximeter, für 2 € hin und wartete am Abend auf uns, um uns zurück zu bringen. Der China Beach ist ein kilometerlanger Sandstrand, leer. Unter einem Sonnenschirm holten wir uns den ersten Sonnenbrand. Wir lagen faul im Liegestuhl. Für ein paar Pfennig wurde uns die Nudelsuppe gebracht. Sehen den Fischern zu. Sie fahren mit kleinen Binsenbooten raus und werfen die Netze. Am Land stehen viele Leute, die die Netze in Gemeinschaft Arbeit wieder heranziehen. Der Erfolg ist recht mager.

Mit dem Touristen-Bus fuhren wir nach Hue, in die alte Kaiserstadt. Auf dem Wolkenpass wurde gehalten, und wir hatten eine tolle Aussicht. Der Bus brachte uns Mitten in Hue in ein Hotel. 14 Dollar, mit Balkon und Frühstücksservice aufs Zimmer. Gleich am ersten Abend stolperten wir in ein feines Restaurant. Waren dann sehr überrascht, dass wir an einem Buffet teilnehmen konnten. 5,50 € per Person. Ich habe selbst in der Gastronomie gearbeitet, aber so eine Vielfalt an Delikatessen, habe ich noch nie gesehen.

Aber außer Essen gab es ja da auch noch die Sehenswürdigkeiten. Für 20 Dollar ging es mit dem Taxi an den Kaiserpalast. Sicher war dort früher mal ein großer Prunk. Doch heute muss noch viel getan werden, um die Kriegsschäden zu beseitigen. Dann regnete es auch noch. Aber Vietnamesen sind einfallsreich. Überall gab es Regenumhänge zu kaufen. So konnten wir uns noch die Thien Mu Pagode ansehen, ehe es zu den Kaisergräbern ging. Nein, das sind nicht nur Gräber, das sind ganze Paläste, mit Parkanlagen. Bunte Fliesen mit Drachen Motiven zieren die Räume. Man kann nur staunend davor stehen.

Am Parfüm Fluss, der nun wirklich nicht nach Parfüm riecht, sondern eher stinkt, liegen bunt bemalte Boote. Mit solch einem Schiff waren wir den ganzen Tag unterwegs. Es gab auch ein Mittagessen an Bord. An den Anlegestellen standen Mopeds, die einen zu den Grabmälern brachten. Wieder riesige Anlagen, mit Seen und vielen Gebäuden. Die ganze Fahrt kostete 1,50 €. Ohne Eintrittsgeld.

Das nächste Ziel war Hoi An. Puh, brachte uns der Bus da in ein nobles Hotel. Ich wagte kaum zu fragen, was es kostet. 15 Dollar, das Doppelzimmer. Das war geschenkt für so viel Luxus. Im Zimmer antike Holzmöbel, Klimaanlage, Kühlschrank und Balkon,von dem man auf den Innenhof sehen konnte. Dort befand sich sogar ein Pool. Dem Zimmerservice legten wir ein Trinkgeld aufs Bett. Aber das lag abends sauber auf dem Nachtschränkchen. Man musste es ihnen persönlich geben. Dann aber war die Freude groß.

Aber nicht nur wegen des Luxus blieben wir hier 6 Tage. Das Städtchen hat viele alte Holzhäuser, eine japanische Brücke, chinesische Tempel und viele Schneider. Ein Herrenhemd nach Maß kostet 5 Dollar. Dabei kann man sich den Stoff natürlich aussuchen.
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in der Umgebung von Hoi An ist My Son. Die alte Cham Herrschaftsstadt. Man kann nur noch ahnen welche grandiosen Bauten hier standen. Nur 20 davon hat der Krieg übrig gelassen. Die Umgebung ist noch mit Mienenfeldern gestückt. Grasende Kühe fliegen heute noch ab und zu in die Luft. Man darf die Wege nicht verlassen.

Die Bauwerke haben einen javanischen Einfluss und erinnerten mich an den Burubodur Tempel auf Java, oder die Pagoden von Pagan in Burma. Auf dem Heimweg sahen wir noch ein Töpferdorf und ein Holzschnitzerdorf. In diesen Gemeinschaften stellt wirklich jedes Haus Ware her, die dann auf den Märkten verkauft wird. Auch hier zeigten uns die Menschen gern ihr Können und waren sehr freundlich, gar nicht aufdringlich. Trotz Regen laufen wir gern durch die Stadt und landen natürlich auch auf den Markt. Lebende Enten, Hühner, diese Märkte haben ein besonderes Flair.

Die Rikschas haben Regenumhänge, damit ihre Kunden nicht nass werden. Fahrradfahrer kommen mit Tabletts, voll Essen, daher geradelt, wahre Künstler. Unsere Rezeptionsdamen sind auch nicht schüchtern. Sie streichen Ludwig über den Bauch und nennen ihn Buddha, was aber nicht böse gemeint ist.

Wir wollten auch mal die vietnamesische Eisenbahn testen. Mit 15 Dollar pro Person nicht ganz billig. Aber sehr komfortable Züge, sogar mit Mittagessen inklusive. Wir fuhren morgens mit Taxi auf den Bahnhof Da Nang und von 10 Uhr bis 19 Uhr nach Na Trang. Jedes Abteil hat einen Schaffner. Nur unsere Schaffnerin hatte verschlafen, bekam dann die Tür zum Aussteigen nicht auf. Aber im letzen Moment gab die Tür doch nach und wir konnten raus. Fielen gleich ins erst beste Hotel am Bahnhof. Na Trang besitzt einen schönen Stadt Strand. Kilometer lang, nur Sand und menschenleer.

An der Uferstraße reit sich Hotel an Hotel. Schmale, hohe Häuser. Wenn man dann im 4. Stock wohnt, hat man gleich noch Sport. Aber auch eine tolle Aussicht auf die Straße, wo ein Durcheinander an Mopeds herrscht. Dazu kam, dass Vietnam bei den Asia-Spielen gewonnen hatte. Sämtliche Familienmitglieder waren auf einen Moped und feierten mit, rasten durch die Stadt.

Die Cham Türme, nahe der Stadt wurden früher für den Hidu Kult genutzt. Man hat von dem Hügel einen Blick über die ganze Stadt. Nach Besichtigungen von den Türmen und dem Big Buddha brauchten wir wieder Ruhe. Lagen am Strand, wo es für 1 € Liegestühle Schirm und Service gab. Dann regnete es schon morgens, und wir wussten nicht, was wir anfangen sollten. Unser Hotelier meinte: Ich habe was für euch und bestellte ein Auto, dass uns in eine Therme brachte. Erst mal ein warmes Schlammbad, Massage, warmer Wasserfall und einen großen Pool. Das war das Richtige für unsere alten Knochen. Das Auto brachte uns auch wieder ins Hotel. Der Tag war gerettet.
Abends gehe ich in mein Internet-Café. Aber da steht alles unter Wasser. Das Loch in der Decke wird mit einem Besenstiel gestopft. Rechner und Tastatur mit Lappen trocken gerieben. Danach wird aus dem angrenzenden Salon ein Föhn geholt und die Rechner getrocknet. Nun hätte ich ja alles erwartet, aber nicht dass die Computer wieder einwandfrei laufen. Sie taten es.
Die Wellen wurden höher und wir können nicht mehr ins Meer. Aber einfach am Strand liegen und sich von den Händlern verwöhnen lassen, ist auch ganz schön. Für ein paar Pfennig bekommt man da Obst, natürlich geschält oder süßes Brot, fast wie im Schlaraffenland. Morgens kaum ist es hell, kommen viele Menschen an Platz vor dem Strand. Von unserem Hotel aus kann man sehen, wie sie Gymnastik machen. Die älteren Tai Chi, die Jüngeren Federball oder Aerobic. Spätestens um 6.30 Uhr sind alle weg, auf dem Weg zur Arbeit.
Eines Abends gingen wir mal in ein „feines Restaurant“. Wir bestellten uns Fisch und Hühnchen. Es kamen eine Menge Schüsseln, mit Grünzeug, Reisfladen, Gewürzen und unser Fisch und Hähnchen. Dazu gab es einen leeren Teller. Der Kellner mag unsere Hilflosigkeit gemerkt haben und half uns. Es war gar nicht so einfach, vietnamesisch zu essen. Grünzeug, Gewürz und einige Brocken Fleisch oder Fisch werden in die Reisfladen gewickelt und so isst man es dann. Das ist etwas für Asiaten, die langsam essen, wir haben das nicht so ganz hinbekommen.

Wir haben nur noch knapp eine Woche und wollen nach Saigon. Diesmal aber wieder mit dem Bus. Eigentlich wollten wir noch nach Dalat in den Bergen, aber die Zeit wurde knapp, und wir kommen sicher noch mal wieder. Auf der Fahrt nach Saigon, machte unser Bus Pause, am Mui Ne-Strand. Da hatten wir wirklich was verpasst. Hier wird tüchtig gebaut. Es gibt einfache Unterkünfte und auch Luxus Hotels. Das ist ein Grund wieder zu kommen.

Im Stadt Virtel Duong Pham Ngu Lao hielt der Bus. Hier gibt es zahlreiche Unterkünfte. Natürlich waren auch Schlepper da, aber sie waren weniger aufdringlich, als in anderen Ländern. Für 10 Dollar fanden wir ein Zimmer, mit Kühlschrank, Air Condition, und es wurde natürlich täglich sauber gemacht. Ein Familienbetrieb, sehr freundliche Leute.

Gleich am ersten Tag machten wir eine kleine Stadtrundfahrt, mit der Fahrradrikscha. Es ist ein irres Gefühl, wenn man so durch den Verkehr geschleust wird. Ängstlich darf da nicht sein. Wir sahen Pagoden und wunderbare chinesische Tempel. Unsere Fahrer gingen auch mit uns durch einen Markt. Keiner konnte verstehen, warum wir nichts kaufen, es war doch alles so billig. Aber wir hatten noch eine lange Reise vor uns und der Rucksack war schon voll. Dabei erfuhren wir auch, dass die Vietnamesen eine Familienplanung haben. Zwei Kinder sind Okay, das dritte Kind hat kein Recht auf Schulbildung.

Wer in Saigon ist, muss eine Mekong Delta Fahrt mitmachen. Sie wird für einen Tag mit Essen und Fahrradverleih für 9 Dollar angeboten. Man fühlt sich in der Zeit, um 50 Jahre zurück versetzt. Familienbetriebe stellen Bonbons her aus Kokosmilch und Kokoszucker, alles mit einfachsten Mitteln. Andere stellen Puffreis mit Zucker her. Diese Delikatessen werden auf den Märkten, in Saigon verkauft. Dann weiter mit dem Boot. Wir sehen vietnamesische Fähren, voll mit Menschen und Mopeds. Ein solches Moped fährt schnell von der Fähre herunter, verliert das Gleichgewicht und das Moped landet im Fluss. Pech!

Am anderen Ufer ist eine Tonfabrik. Fleißige Frauen formen Tonkrüge, reich verziert. In der anderen Ecke werden Ziegel gebrannt. Die Öfen werden mit einem billigen Brennstoff betrieben, mit Reisspreu. Das bringt Hitze und kostet nicht viel. Auf der andern Seite ist Vietnam ein fortschrittliches Land. In einem Fotoladen wurde mir eine CD von meinem Foto- Chips gebrannt. Das ging schnell und kostete mit CD ganze 2,20 €.

Ein Flugticket hatten wir uns schon in Na Trang besorgt. Mein großer Traum war es, einmal die Ruinen von Ankora Wat zu sehen. Von Saigon gab es einen Flug direkt nach Siam Rep. So sagten wir Vietnam Adé. Vier Wochen waren um, aber ich bin sicher, wir kommen in dieses wunderbare Land, mit den freundlichen Menschen, garantiert zurück.

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