Aachener Tuche, eine große Vergangenheit
Aachener Tuche, eine große Vergangenheit, die diese Region berühmt gemacht hat. Wer etwas auf sich hielt, hüllte sich in Aachener Tuche. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Aachen berühmt für die Stoffe, die in unzähligen Fabriken hergestellt wurden. Selbst nach dem 2. Weltkrieg waren es noch weit über 100 Firmen, die diese Stoffe herstellten. Grenzübergreifend, Aachen, Monschau, Eupen Verviers und Vaals sind Zentren dieser Textilregion.
Bereits im Mittelalter gelangte die Textilproduktion zur ersten Blüte hier im Dreiländereck. Begünstigt durch die vielen kleinen Bäche mir sauberem weichen Wasser im Aachener Raum und die günstige Verkehrsanbindung gelangte der Aachener Raum zur Hochblüte in der Tuchherstellung. Führend war der Aachener Raum auch in der Industrialisierung. Bereits 1881 kam hier in Aachen die erste Dampfmaschine zum Einsatz, die für diese Region einen großen Fortschritt bedeutete.
Durch die Tuche wurden verständlicherweise auch die Zuliefererbetrieben hier größer und boten reichlich Arbeitsplätze in der Region.
Infolge religiöser Auseinadersetzungen verlagerten die Firmen ihre Betriebe aus der Stadt in die nähere Umgebung, zum Beispiel nach Burtscheid, Vaals oder nach Monschau.
Ab dem Jahre 1794 war durch die napoleonische Wirtschaftspolitik ein deutlicher Aufschwung zu verzeichnen. Aus der Belgischen Region kamen sehr viel neue Entwicklungen die die Industrialisierung voran trieben. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wechselten sich Höhen und Tiefen hier in der Region ab. Die Aachener Tuchfabriken übernahmen aus der englischen Mode den Trend zu Kammgarntuchen und spezialisierten sich in diesem Bereich mehr und mehr. Aachener Tuche wurden in die ganze Welt exportiert.
Durch den ersten Weltkrieg und der Weltwirtschatskriese brach auch hier in der Region der Absatz ein und erste Firmenschließungen waren die Folge. Dadurch beding schlossen sich einige Firmen zusammen und Aachener produzierte wieder Stoffe die weltweit begehrt waren. In den Kriegsjahren brach die Tuchindustrie vollkommen zusammen, ausgelöst durch Garnmangel und Zerstörungen durch Luftangriffe usw.
Nach dem Krieg wurde in einigen Fabriken Modernisierungen durch geführt, jedoch war in der Zeit des Koreakriegen wieder ein sehr starker Einbruch zu verzeichnen die viel Firmen nicht überstanden.
Konjunkturschwankungen, die zunehmende Konkurrenz aus den Billiglohnländern, sowie ein Wandel im Trend zu Synthetik führten langsam zum Sterben der Tuchindustrie im Aachener Raum. Nach dem Kriege gab es in der Region fast 100 Firmen, heute nur noch eine Firma.
Aachen hat durch die Tuchindustrie entscheidend an Bedeutung gewonnen und ist auch durch die Tuchindustrie bedeutend geprägt worden. Leider gingen durch den Niedergang der Tuchindustrie, viele Arbeitsplätze verloren, aber auch neue Industriezweige entstanden hier wieder.
Fotos: © Gerd Hahn (Hase46AC )
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