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Autor: Feierabend-Mitglied

Erinnerung an die Aachener Straßenbahn

Tram 1
Letzter Strassenbahnwagen auf dem ASEAG Betriebsgelände


Wer kennt sie nicht noch, die gute alte Straßenbahn, oder liebevoll von den Aachenern, die Tram genannt.

Die erste Straßenbahn fuhr am 16. Dezember 1873 und war noch eine Pferdebahn. Die erste Strecke war von der Hotmannspief/Seilgraben - Hansemannplatz – zum Nordbahnhof
Von 1880 bis 1974 war sie ein Bestandteil des Aachener Straßenbildes. Ab dem Jahr 1895 war sie elektrisch und hatte eine Gesamtstreckenlänge von 213,5 Kilometern, damit war sie 1915 die viertgrößte Straßenbahn Deutschlands.
Bis zum Ende des ersten Weltkrieges, wächst das Netz der Straßenbahn schnell an und es besteht dadurch die Möglichkeit, schnell zu den Nachbargrenzen Belgien Holland zu kommen. Eine Strecke führt sogar bis in die Niederlande nach Vaals.
Im Jahre 1928 wurde eine Strecke von Aachen über Horbach nach Locht geführt. Ab 1910 bestand die Möglichkeit, bis nach Eupen mit der guten alten Tram zu fahren.

Lange Jahre galt das Streckennetz der Aachener Straßenbahn als vorbildlich.
Wer kennt nicht noch das Geräusch aus der Adalbertstraße, wenn die Tram kam. Oder wenn an kritischen Stellen, wie z, B. in Eilendorf auf Grund der Straßenverhältnisse es zu Karambolagen kam mit der Tram.
Durch die Kriegswirren wurden leider viele Strecken zerstört, zum Beispiel die Strecke nach Horbach/Locht, Mariadorf/Hoengen oder Bildchen/Kelmis.
Ebenfalls wurde im Krieg die Tram zu Kriegszwecke benutz. Sprengstoff beladene Wagen wurden auf den abschüssigen Strecken in die Stadt geschoben und sorgten dort entsprechend für verheerende Wirkung

Der Wiederaufbau endet erst 1950 mit Inbetriebnahme der Linie 18 von Eschweiler über Gressenich nach Vicht als letzte Strecke. Leider wurde versäumt auf die neuen Siedlungsstrukturen nach dem Krieg zu achten, sondern die vorhandenen Streckennetze wurden so wieder mit in Betrieb genommen.
Viele Aachener nutzten nach dem Krieg die Tram, um mit der Linie 12 nach Vaals zu fahren um dort billiger Butter und Kaffe einzukaufen. Diese Linie wurde von den Aachener liebevoll Bottertram genannt, denn die Linie endete sofort an der Grenze in Vaals und auf der Rückfahrt hatte manch einer der Fahrgäste einiges an Schmugglergut bei sich, sei es Kaffee, Butter oder Zigaretten.
So fuhr die Tram bald nach Stolberg und Eschweiler, brachte die Aachener zur Naherholung in den Aachener Stadtwald, erschloß das Kohlerevier zwischen Herzogenrath, Alsdorf und Würselen und drang bis in die Eifel vor.
Leider zeichnete sich aber schon durch den vermehrten Einsatz von Bussen ab, dass die gute und geliebte Tram nicht mehr lange in Aachens Stadtbild zu sehen sein wird.

Im Jahre 1951 wurden mit der ersten Streckenstilllegung begonnen, die sich bis zum Jahre 1974 hinzog.
Die letzten Strecken die die gute alte Tram befuhr, waren die Linien 15, Brand - Elsass-Straße - Kaiserplatz - Elisenbrunnen - Hauptpost - Vaals und die Linie 12 nach Eilendorf.. Die letzte Tram der Linie 12 wurde am 11 März 1973 in Eilendorf verabschiedet. Am 29. September 1974 fuhr die letzte Straßenbahn in Aachen von Brand aus, Aachen hatte ein Stück Geschichte weniger.

Die gute alte Tram gab es nicht mehr, nur noch auf Bilder und in Erinnerungen.

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