Kommunikation - positiv - Ausreden lassen

Ich weiß nicht, wie es unserer Elterngeneration erging.

Hatte die Ehepartnerin/der Ehepartner als Gesprächspartner gedient, wenn man etwas auf dem Herzen hatte? Hatte es Freunde gegeben, mit denen man reden konnte - ausreden durfte?

Es ist ja erstaunlich, wie alt die ab 1900 geborenen Menschen oftmals wurden. Und ich vermute, dass unsere Generation hinsichtlich der Lebenserwartung nicht unbedingt Rekord verdächtig sein wird. Aber zum Trost: Schauen wir mal, dann sehen wir schon.

Todesangst ist vermutlich nicht so schwerwiegend wie permanente Lebensangst. Dazu meine ich, Beweis antreten zu können.

Unsere Eltern hatten immer Hoffnungen, die meistens greifbar waren.

Und heute?

Was bereitet denn noch Zuversicht? In der Zukunft wird man sich vermutlich nicht mehr mit Mut und Fleiß und Sparsamkeit selbst aus dem Sumpf ziehen können.

Unsere Kinder und Enkel kommunizieren anders. Aber es erscheint mir, dass jede und jeder für sich (ohne uns9 - allein - ist. Die Weltsicht ist eingegrenzt worden. Das erlebt man speziell an den Schulen und Universitäten.

Uns Alten Vertrautes ist unbekannt. Tradition und Kultur sind nicht intensiv geläufig. Vorbilder sollen egomane, ungeschulte Systemmarionetten sein, die objektiv nichts, aber wirklich nichts, vorzuweisen haben.

Die Neugier ist bei den Jungen nicht mehr vorhanden. Sie wird überlagert von permanenten Existenzängsten.

Freundschaft, Nächstenliebe und Selbsterkenntnis - Glaube, Liebe zur Sache und Hoffnung müssen aufgerichtet werden. Das ist unsere Aufgabe in Bezug insbesondere auf die Jüngeren. Sofern sie es hören wollen. Ich denke schon.

Ich sage den Jungen immer - auch meinen Studentinnen und Studenten - dass ihre Lebenschancen vermutlich größer sind als unsere. Da es so viele gibt, die nicht werden Schritt halten können. Weil der Lotse an Bord fehlt.

Also, reden wir miteinander.

Auch wir ewig Jungen.