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Wir fordern den weiblichen PC


Zugegeben, das Thema ist gut geeignet, um in zahlreiche Fettnäpfe zu treten. Aber was soll’s, die Kolumnisten-Pflicht ruft, und so trete ich denn ...

Den Macintosh kenne ich recht gut, jedenfalls reicht es, um Programme vom und zum PC zu portieren (die eine Richtung soll als Entschuldigung gelten). Auffallend bei diesem Mac ist, dass seine Bedienungsoberfläche bei Apple von einer Abteilung namens »Human Interface Group« gestaltet wird. Der Name taucht des öfteren auf, doch eines verschweigt der Hersteller des angebissenen Apfels geflissentlich.

Diese Schnitttellengruppe ist ausschließlich mit Damen besetzt. Könnte hinter diesem Schweigen der Gedanke stecken, dass es einige männliche Machos nicht so gerne hören, dass genau das, was ihren geliebten Mac ausmacht, von Ladies entwickelt wird? Warum eigentlich? Ich persönlich habe keinerlei Probleme zuzugeben, (wieder einmal) weiblichem Charme erlegen zu sein.

Glauben Sie, dass eine Frau ein Programm wie MSDOS (Multiples Symbol Der Oberflächen Schandtaten) erfinden könnte, und das auch noch freiwillig? Oder hält irgend jemand (Herr oder Dame) eine Kommandosprache mit Befehlen wie $e[1;32;40m$p$g für besonders gelungen oder gar für intuitiv anwendbar? Das scheint nicht der Fall zu sein, jedenfalls folgere ich das aus dem betretenen Schweigen des Auditoriums.

Somit bliebe nur noch zu klären, wie es zu dieser Fehlentwicklung kommen konnte, und wenigstens die Antwort darauf ist einfach. Das ursprüngliche DOS (Dirty Operating System) wurde ausschließlich von Männern geschrieben. Die Folgen sind bekannt.
Und genau deshalb fordern wir, dass Software zukünftig von Frauen entwickelt wird. Übergangsweise könnte es reichen, wenn Programmiererinnen die Führung der Projektgruppen übernehmen. Letztlich muss natürlich auch die Leitung der Softwarehäuser in weiblicher Hand liegen.

Wahrscheinlich werden wir mit unserer Forderung auch bei den Fachbuchverlagen auf Protest stoßen, schließlich leben diese Unternehmen davon, Programme allgemeinverständlicher als in den Manuals zu erklären. Hier befürchtet man bereits Übles für den Fall, dass die Softwarehäuser auf die Idee kommen könnten, ihre Handbücher von Frauen schreiben zu lassen, anstatt die in Kryptik geübten Programmierer diesen Job nebenbei erledigen zu lassen. Ja sogar die Redaktionen aller PC Fachzeitschriften habe arge Bedenken, denn die Artikel zu Programmproblemen sichern auch hier zahlreiche Arbeitsplätze.

Richtig, nicht nur die Software, sondern auch die Hardware muss von Frauen entwickelt werden. Das hätte uns beispielsweise die teuren Umwege über die Portables und Schlepptops erspart und direkt zu den kompakten Notebooks geführt.
Ja meine Herren Konstrukteure bei Asus, Medion und Toshiba – um nur einige der Missetäter zu nennen –, Sie hätten nur einmal in die Handtasche Ihrer Frauen sehen sollen, und Sie wüssten, wer wirklich in der Lage ist, in einem Minimum von Raum ein Maximum an Teilen unterzubringen.

Dieser Theorie lässt sich kaum widersprechen, wurde doch der PDA – ein Pencomputer im Format einer Theaterhandtasche – wiederum bei Apple erfunden, natürlich unter dem Einfluss der weiblich besetzten »Human Interface Group«. Doch auch aus anderen Richtungen hören wir (das Volk) die Signale, zum Beispiel das Schlagwort Multimedia.

Gemäß unserer Definition (es gibt noch 1274 andere) handelt es sich bei Multimedia um die Kombination von Farbe, Wohlklang und Schönheit, also mehrheitlich um weibliche Attribute. Setzen demnach die Damen schon jetzt und ganz unauffällig durch, dass die Arbeit am PC auch offensichtlich Spaß machen soll? Ich muss das »offensichtlich« betonen, behauptet doch meine Frau ständig und trotz ernsthafter DOS-Kommandos, dass ich an meinem heimischen PC nur spiele.

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