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Internet_im_Urlaub

Internet im Urlaub

Wer auch im Urlaub surfen will kann einige Überraschungen erleben sowohl technisch als auch geldlich, doch es gibt Lösungen.

Ich selbst bin in einem Radisson-Hotel überlistet worden. Dort kommt man leicht ins WLAN und landet auf einer Radisson-Seite, ganz interessant, aber nicht auf Dauer. Also änderte ich die URL in die meines E-Mail-Anbieters, lud die Emails herunter, wiederholte das mit meinem zweiten Anbieter, surfte noch etwas und meldete mich nach rund 20 Minuten wieder ab. Der Spaß hat mich 10 Euro gekostet, denn sobald man die Radisson-Werbung verlässt kostet die Minute 0,45 Euro.

Übrigens: Auch auf der Aida habe ich ganz schön geblecht, aber das wusste ich. Die Aida hat ein gutes WLAN aber das holt seine Daten per Satellit und der ist teuer. Ich habe immer in rund 10 Minuten für 4 Euro meine Emails auf das iPad runter geladen. Das iPhone habe ich ausgeschaltet. 4 Euro pro Minute war mir der Spaß nicht wert und auch angerufen zu werden kostet noch 2 Euro/Minute. Da wartet man lieber auf den nahezu täglichen Landgang.

Es ist an sich eine gute Idee Hotels, Ferienwohnungen oder Camping-Plätze mit WLAN zu buchen aber noch besser ist es, vorher nach den Details zu fragen. Steht da nicht kostenlos, kann es teuer werden und kostenlos heißt noch lange nicht, dass man nichts bezahlen muss. Eine beliebte Mogelpackung ist das kostenlose Surfen in der Lobby oder in der Nähe der Rezeption, doch auf den Zimmern muss man zahlen.

Auch der Zugang ist unterschiedlich geregelt. Optimal ist die normale Verschlüsselung per WPA2, denn die merkt sich das Notebook, das Tablett oder das Handy und nach einer Unterbrechung stellt es die Verbindung wieder her. Unterbrechungen gibt es öfter weil das WLAN oft schwach ausgelegt ist. Schlecht sind eigene Login-Seiten, denn dafür muss man dann die Anmeldedaten immer wieder neu eingeben.
Rein technisch gesehen kann der Betreiber eines WLAN mitlesen oder alles in eine Log-Datei schreiben. Wer nicht weiß, wie man sich mit einer VPN-Verbindung schützen kann, sollte deshalb Homebanking besser unterlassen.

Es gibt kein WLAN oder man möchte ein paar SMS oder gar MMS senden. Ergo geht man mit dem Handy in Netz und das kann im Ausland teuer werden. Hilfreich ist es, in einem EU-Land zu bleiben. Die Telekom bietet dafür „Surfen wie zu Hause“ an für 19,95 pro Monat oder 60 Euro pro Jahr. Vodafone verlangt 3 Euro Tag.
Außerhalb der EU kann es teuer werden, weil einige Anbieter Mondpreise verlangen, besonders in älteren Verträgen.
Ich rate dringend, die Hotline anzurufen und nachzufragen. Oft kann man dann auch gleich Tarif- oder Optionsänderungen vereinbaren. Rufe rechtzeitig an, denn manche Änderungen dauern einige Tage,
Auch nützlich sind Apps, mit denen man die aufgelaufenen Kosten verfolgen kann. Die sollte man zu Hause installieren und ausprobieren.
Die nächste Falle: Wie üblich gibt es bei den Datentarifen ein Limit vom x Megabyte. Wird das überschritten, trennen einige Anbieter, andere gehen aufs Schneckentempo herunter und die Bösen kassieren dann 53,5 Cent je Megabyte in der EU und gleich mehrere Euro außerhalb.
Noch eine Falle bietet der Urlaub in Norwegen, Island und der Schweiz. Da gelten nämlich für einige Dienste die günstigen EU-Optionen und für andere die Auslandstarife. Details stehen in der SMS, die man beim Grenzübertritt erhält, also die sorgfältig lesen.

Außerhalb der EU sieht es übler aus. Einzig die Telekom bietet einen bezahlbaren Tarif. Prepaid-Kunden zahlen für 50 Megabyte 6,95 Euro pro Tag (24 h), Vertragskunden nur 2,95.
Günstiger ist es, eine SIM-Karte im Ausland zu kaufen auch innerhalb der EU für alle die längere Zeit dort leben oder ein paar Monate überwintern. Natürlich vorausgesetzt das Handy hat keine SIM-Lock-Sperre. Das klappt sogar in so arg regulierten Ländern wie Kuba oder Vietnam. Optimal für Vielreiser ist ein Handy mit Dual-SIM. Da lässt man die Telefon-SIM im Handy und tauscht nur die Datenkarte.

Die SIM-Karte an der Tanke zu kaufen und dann in einer fremden Sprache die Anleitung zu lesen führt kaum zum Ziel. Besser ist ein Mobilfunk-Laden, wo man das Handy gleich einrichten lassen sollte. Die Kosten sind günstiger als bei uns. Eine Prepaid-Karte mit 1 Giga Byte Datenvolumen kostet 10-20 Euro pro Monat.

Man kann sogar ausländische SIM-Karten schon hier erwerben, z.B. bei Simlystore.com, Simcardshop.de oder Prepaid-global.de. Die sind hier aber teurer als vor Ort. Man sollte die SIM aber erst im Zielland einlegen sonst klappt die Aktivierung nicht. Das Aufladen ausländischer SIM-Karten klappt so einfach wie hier, aber eine deutsche SIM im Ausland aufzuladen kaum bis gar nicht. Am besten ist es ein paar der „Rubbellose“ mitzunehmen.

Bleibt als Fazit: Man kann durchaus im Ausland surfen sollte aber die Tricks und die Fallen kennen.

Nachtrag: Ab 1. Juli gelten in der EU neue Preise. Ein Anruf kostet max. 22,6 Cent/Minute, Anrufannahme 6 Cent, eine SMS 7,1 Cent. Internet ohne Vertrag kostet max, 23,8 Cent/Megabyte anstatt 53,5.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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