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Geringe Effizienz

Kolumne

Geringe Effizienz

Kluge Programme und besonders ihre hilfreiche Fehlermeldungen ersparen einem jene Arbeit, die man ohne Computer gar nicht hätte.

Ich will ja nicht gleich behaupten, dass ein Computer nur die Arbeit rationalisiert, die es ohne ihn nicht gäbe, doch manchmal packen mich schon arge Zweifel an der Effizienz so mancher Arbeitsstunden vor dem Bildschirm.
Und wenn ich so höre, wie sich manche Leute die Zeit am PC vertreiben dann bin ich völlig platt.
Die c’t, Deutschlands technisch führendes Computer-Magazin, schrieb einmal „Als Kindern wurde uns beigebracht, regelmäßig unser Zimmer aufzuräumen, nur Windows ist kein Kinderzimmer.“

Da gibt es Menschen, die wöchentlich ihre Festplatte defragemtieren obwohl alle 5 Jahre bis nie völlig ausreichen würden.
Der Grund ist simpel: Bei mir sind zur Zeit 613 GB auf der Festplatte frei und solange das so ist oder es noch 20 oder 10 GB sind, streut Windows nicht, schlicht, weil es neue Dateien immer am Ende anhängt.

Auch wegen der heute üblichen Riesenplatten bringt es herzlich wenig in monatlichen Abständen die Festplatte aufzuräumen.
Damit kann man vielleicht 500 Megabyte löschen, also 0,5 GB. Toll, dann hätte ich nach 10 Minuten Wartezeit anstatt 613 nun 613,5 GB frei und noch gemeiner: Es wird gar nichts gelöscht, die Dateien werden nur als löschbar markiert.

Genau so überflüssig ist das Aufräumen der Registry. Das wirkte bis Windows 98 zusammen mit wenig RAM, denn damals wurde die gesamte Registrierdatenbank in den Speicher geladen. Doch inzwischen lädt Windows nur noch kleine Blöcke, was auch bei wenig RAM nicht mehr stört, aus beispielsweise 256 MB würden dann 255,984.

Dafür häufen sich bei mir Emails und Sofortnachrichten der Art „Habe mit dem und dem Tool meinen Computer optimiert und seitdem läuft das und das Programm nicht mehr“.
Aber immerhin, die psychologische Wirkung dieses Tuning/Cleaner-Zeugs ist eine ungeheure und der Gewinn ist auch sehr groß, zwar nicht bei der Geschwindigkeit des PC, aber auf den Konten der Hersteller.

Zeit verliere ich schon bei jedem Neustart. Erst laufen noch ein paar Autostarts, u.a. der Virenscanner, der sich langwierig bei seinem Hersteller anmeldet und prompt ein neues Update auf dem Server entdeckt. Das installiert sich unaufhaltsam und fordert dann ohne Alternative zum Neustart auf. Also die ganze Schose noch einmal.

Wieso Windows nach jeder Pipifax-Installaion von meistens sowieso nur IGG-Software (Installiert, Gelacht, Gelöscht) immer noch einen Neustart fordert, ist mir eh ein Rätsel. Microsoft könnte doch sogar kostenlos bei Linux abkupfern, das nur zwei Gründe für einen Shutdown kennt, die Installation neuer Steckkarten oder das Update des Systemkerns.
Nun denn, „MS-Windows ist ein Chaos, das Zeit und Geld kostet“, sagt der ehemalige Sun-Boss Scott McNealy, aber der ist parteiisch.
Ein Rätsel ist mir der Adobe-Flash-Player. Der bremst mich nahezu täglich mit neuen Updates aus. Es muss wohl doch Programme geben, die mehr Bugs als Bytes haben.

Aber es gibt auch noch Möglichkeiten Zeit zu sparen. So habe ich es aufgegeben, nach jedem Word-Absturz zu prüfen, ob meine letzten Zeilen noch in der automatischen Sicherung oder in einer Temp-Datei stecken. Weder hier noch dort gibt es sie jemals, kann ich versichern, und das Neutippen ist immer schneller als die nur Zeit verschwendende Suche.
Nur was tut man, wenn nur noch AEG hilft (Ausschalten Einschalten, Geht wieder)? Schreiben Sie mir, der beste Vorschlag wird prämiert. Kleine Einschränkung: Die Tipps Macintosh und Linux sind schon bekannt.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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