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Email-Flut

Kolumne

Die E-Mail-Flut

Zig Nachrichten stapeln sich im Posteingang und jeden Tag kommen neue dazu. Email hat zwar einige Vorteile ist aber oft auch lästig.

„Sie haben Post“. Und ein paar Minuten später schon wieder. Viel Spam ist dabei und das obwohl der Provider das Meiste davon schon aussortiert hat, sagt er.

Jedoch ist sich der Provider oft nicht ganz sicher und schiebt die Mail in meinen persönlichen Spam-Ordner. Danach schickt er mir eine Mail, dass es nun einen neuen Fall von Spam-Verdacht gebe. Was in dieser verdächtigen Mail steht, wird aber zumindest von GMX nicht verraten. Ergo muss ich mich im Web anmelden, um dann in 90% aller Fälle festzustellen, dass es wirklich Spam ist. Dazu kommt dann immer der Hinweis, dass ich mit einem kostenpflichtigen Account direkt zugreifen könnte.

Dumm nur, dass auch GMX sich irrt und beispielsweise gerne die Freitags-Rundbriefe von Feierabend in den Spam-Ordner schiebt. Habe mir deshalb einen kostenlosen Account bei Arcor besorgt. Arcor mag Freitags-Rundbriefe.

Erschwerend kommt hinzu, dass es Spam gibt, an denen ich selbst schuld bin, weil ich bei einigen Versendern etwas bestellt habe. Die schicken mir nun immer wieder Sonderangebote, von denen einige sogar solche sind. Weil ich die nicht versäumen will, muss ich leider den Rest akzeptieren, eine hinterlistige Taktik.

Auch bei Feierabend stehe ich in Mail-Kreide, erhalte ich doch Benachrichtigungen, wenn jemand auf einen Forenbeitrag antwortet, etwas in mein Tagebuch schreibt, mir eine SN schickt sowie Dutzende Support-Anfragen.

Also überlege ich mir kluge Strategien gegen diese Mail-Flut. Meistens reicht ein Blick auf die Absender, seltener Blick in die Mail selbst, um zu entscheiden ob diese Nachricht gleich oder später zu löschen ist oder es wert ist, auf Wiedervorlage zu gehen.

Der nächste Ansatz heißt „selber filtern“. Dazu muss man das Filter der Provider abschalten, was manchmal gar nicht so einfach ist, und das Spam-Filter im Mail-Programm aktivieren. Diese Filter sind meistens lernfähig, das heißt anfangs so schlau wie ein Erstklässler. Erst wenn man genügend Mails als Spam markiert hat, wird das System schlauer, bis zum Abi kommt es aber nie.

Oft kann man seinen privaten Spam-Jäger auch mit fertigen Listen aus dem Internet aufpäppeln und auch eigene schwarze Listen pflegen. Wenn man dazu noch ein paar schlaue Regeln schreibt, ist das System irgendwann so weit, dass sich der Pflegeaufwand in Grenzen hält.

Jetzt braucht man nur noch eine Ablage, in der man auch etwas findet. Dazu gibt es Software, die E-Mails automatisch ordnen soll, aber dabei dummerweise so eigenmächtig handelt, dass eine Suche damit beginnt zu suchen, wo was sein könnte.

Zumindest in Apple-Mail und wahrscheinlich auch anderswo gibt es intelligente Postfächer und Ordner. Dafür muss man Regeln definieren, die bestimmen, welche Mails in diese Ordner wandern sollen. Muss wohl an mir gelegen haben, jedenfalls funktionierte das öfter nicht so wie gedacht. Also habe ich selbst „dumme“ Ordner angelegt und verschiebe nun die Mails je nach Inhalt manuell.

Unter anderem gibt es einen Ordner Wiedervorlage. Da hinein wandern auch von Automaten erstellte Schreiben, zum Beispiel Bestellbestätigungen. Die haben einen Vorteil, ihre Absender sind nicht beleidigt, wenn ich nicht antworte. Mit Menschen habe ich mehr Probleme. Da gibt es manchmal erst eine Email und dann eine Sofortnachricht, ob ich die Email erhalten habe.

Daher ganz offiziell: Die Möglichkeit, eine automatische Empfangsbestätigung zu senden, habe ich abgeschaltet und das aus einem schlichten Grund: Wenn ich den Absendern der Werbepost eine Bestätigung schicke, wissen die, dass meine Adresse gültig ist. Das macht sie wertvoller und ich bekomme noch mehr Werbung.

Es gibt natürlich Leute, die eine Lesebestätigung senden, wahrscheinlich ohne zu wissen, welcher Text da gesendet wird.
Darin steht dann nämlich so etwas wie „Diese Email wurde geöffnet. Das heißt nicht, dass der Empfänger diese E-Mail gelesen oder verstanden hat“.

Und weil das alles so lästig ist, wenden sich viele User anderen Techniken zu. Kurznachrichten per SMS, News per Facebook, Twitter und andere Dienste. Leider sorgt dieser Service für noch mehr E-Mails in Form von Benachrichtigungen, damit ja niemand vergisst, sich mehrmals täglich bei diesen Diensten anzumelden.

Früher war "Sie haben Post" eine seltene Neuigkeit, die per Symbol in der Taskleiste oder in einem kleinen Fenster angekündigt wurde.
Heute wäre es sinnvoller wenn da stände „Sie haben schon seit x Minuten (Wert ist einstellbar) keine Post“. Denn eines können sogar die großen Provider wie t-offline oder GMX immer noch: Der Mail-Server fällt für Stunden oder gar Tage einfach aus. Doch anstatt sich nun der Ruhe zu erfreuen, bin ich sauer. Könnte ja eine wichtige Mail versäumen, zum Bespiel, dass mir ein Häuptling in Nigeria 100 Millionen Dollar vermachen will.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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