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Aus die Maus

Kolumne

Aus die Maus?

Windows XP muss demnächst ersetzt werden aber womit? Modern sind Tabletts und Touch-Screens oder soll es etwa doch noch ein PC mit Maus sein?

Immerhin rund 25% der Internetnutzer setzen laut Statistik von Microsoft immer noch Windows XP ein (bei FA sind es 35%), ziemlich leichtsinnig sagt sogar der Hersteller.

Per Prinzip hat das inzwischen 11 Jahre alte Betriebssystem den aktuellen Angriffsmethoden der Cyber-Kriminellen herzlich wenig entgegen zu setzen. Tatsächlich war Windows XP nie auf Sicherheit ausgelegt, sogar die Firewall wurde erst Jahre später nachgerüstet. Microsoft drückt es etwas vornehmer aus: „Windows XP wurde nicht für die heutige Bedrohungslage ausgelegt“.

Mit immer wieder neuen Sicherheits-Updates und Service Packs kämpft Microsoft gegen die ständig neu auftauchenden Sicherheitslücken, doch damit soll bald Schluss sein. Der Support für das dann 12 Jahre alte Windows XP läuft im April 2014 aus.

Danach wird es immer noch neue Sicherheitslücken geben, aber die bleiben offen. Selbst wer nur vertrauenswürdige Web-Seiten besucht, kann nicht sicher sein. Die Ganoven manipulieren nämlich auch Anzeigen-Server und deren Schadcode spaziert dann ungehindert durch eine neue Lücke auf den Rechner.
Generell sind Netzwerk-Pakete, Bilder und Dokumente gefährlich. Das Öffnen von Office-Dateien ist riskant, die beliebten Powerpoint-Präsentationen enthalten sogar besonders oft Schadcode.

Abhilfe bringen 3 Lösungen, das Ausschalten des Routers, das Upgrade auf ein modernes Betriebssystem oder der Kauf eines neuen Rechners.
Ein Upgrade mit Erhalt aller Programme, Daten und Einstellungen klappt immer nur mit dem direkten Nachfolger, hier also mit Windows Vista. Doch a) finde ich das ziemlich scheußlich und b) haben Sie in 3 Jahren den gleichen Ärger, weil dann der Support von Vista endet.

Das bessere und schnellere Vista heißt Windows 7. Hier rate ich zur Pro-Version. Die kostet als OEM- oder SB-DVD nur 5 Euro mehr. OEM/SB ist fast 200 Euro billiger als die Standard-Version, aber in Deutschland völlig legal.
Sowohl OEM (Original Equipment Manufacturer = Erstausrüster) und SB (System Builder) sind komplette Vollversionen. Sie haben den Vorteil, dass man damit sauber neu installieren kann.

Windows 7 läuft bis 2020 und das mit viel mehr Sicherheit, z.B. ASLR, frei übersetzt „Speicherverwürfelung“. Das erschwert Angreifern das Ausnutzen von Sicherheitslücken, weil die nun nicht mehr wissen, wo was im Speicher steht.
Vor Schadcode aus dem Web schützen die „Integrity Levels“, in der deutschen Version ziemlich falsch mit Verbindlichkeitsstufen übersetzt. Die mit Vista eingeführte Benutzerkontensteuerung erleichtert das Arbeiten mit eingeschränkten Rechten, stört aber nicht mehr so oft mit Zwischenfragen wie in Vista.

Bei der Gelegenheit: In Windows XP hat der erste User die vollen Administrator-Rechte und damit auch jeder Schadcode. In Windows 7 heißt der Mensch zwar auch noch Administrator, ist aber keiner. Er kann aber per Rechtsklick auf ein Programm „als Administrator ausführen“ wählen und damit Programm-Oldies aus XP wiederbeleben.
Übrigens: Mit etwas Aufwand lässt sich auch in Windows 7 und 8 ein echtes Administrator-Konto einrichten.

Wenn der Rechner so alt ist wie Windows XP kommt man kaum an einem Neukauf vorbei. Die Kistenschieber und Versender bieten aber nur noch Rechner mit Windows 8 an. By the way: Windos 8 ohne Zusatz wie Pro oder gar Enterprise entspricht Windows 7 Home Premium.

Der Sprung von Windows XP auf Windows 8 ist hart, ein echter Kulturschock für manchen Anwender. Wer gerne Rätsel löst oder Computer-Freak ist, kommt aber relativ schnell klar, im Zweifelsfall mit meinen Umsteiger-Tipps im Thementreff „Computer & Internet“.

Nicht so hart ist der Schritt von XP auf Windows 7, aber wie schon gesagt, das gibt es nicht im Blödel-Markt. Ein Fachhändler kriegt das aber hin und nach meinem Erfahrungen ist der auch nicht viel teurer.
Noch ein Tipp: Einen Rechner mit Windows 8 zu kaufen und dann eine Windows-7-DVD zwecks Downgrade kann zwar in der Summe billiger sein, setzt aber einige solide und neuere PC-Kenntnisse voraus, Stichwort UEFI.

Aber ganz genau genommen ist Windows 8 am besten mit den Fingern zu bedienen und das auf dem „Surface“ dem arg teuren Tablett von Microsoft mit Windows 8. Doch wer nur Surfen und E-Mails will und ansonsten mit den berühmten Apps spielen möchte, der darf auch ein Tablett anderer Hersteller kaufen. Der Augen wegen sollte es aber ein edles Produkt sein und damit kostet das Ding in etwa so viel wie ein Notebook mit Touchscreen, so rund 800 Euro aufwärts, während gleichwertige Geräte ohne Touchscreen für knapp 500 Euro zu haben sind.

Ziemlich viel Geld für doch nicht so viel mehr Komfort. Hingegen lässt sich nach einiger Übung auch Windows 8 recht gut mit der Maus bedienen und dessen Support reicht bis 2023.

Ansonsten ist es nicht gerade die beste Idee bis April 2014 zu warten und dann einen neuen Rechner zu kaufen. Optimaler erwirbt man den neuen Rechner ein paar Monate vorher und arbeitet sich in Ruhe ein. Dann hat man auch genug Zeit, die Daten zu überspielen und Lösungen für Geräte und Programme zu suchen, die es auf dem Neuen nicht mehr tun wollen.

Nachtrag:
Wegen vieler Nachfragen habe ich einen neuen Artikel geschrieben, der beschreibt, wie man testen kann, ob ein Rechner mit Windows XP auf Windows 7 umgestellt werden kann.
Der Artikel steht im Thementreff "Computer & Internet, Rubrik "Windows.Tipps" oder klick hier.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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