Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Hurtigruten-Reise

Norwegen

Eigentlich weiß ich nicht so recht wo ich anfangen soll zu berichten, von dieser, wie man so schön sagt:„ Schönsten Seereise der Welt “.

Mit dem Hurtigrutenschiff von Bergen nach Kirkenes an die russische Grenze und zurück. Alles hatte damit begonnen, das ich bei einem Preisausschreiben welches bei „Feierabend“ ausgeschrieben war, teilgenommen und den Hauptpreis gewonnen hatte. Den Hauptpreis, einfach unglaublich, noch nie hatte ich, in einem Preisausschreiben etwas gewonnen und dann auch noch diese Reise, von der ich schon so lange träumte. Für 2 Personen stand da. Schnell hatte ich mich für meine Freundin entschieden, die ich auch bei Feierabend kennengelernt hatte.
Wann fahren wir? Uns stand der Zeitraum von Oktober 2010 - März 2011 zur Verfügung. Unsere Entscheidung fiel rasch. Möglichst bald!!! Die Wahl fiel auf den Oktober. Nach einem kurzen Schriftwechsel konnte ich dann lesen. Wir haben für Sie die Reise Bergen Kirkenes - Kirkenes Bergen auf unserem Schiff "MS Polarlys" vom 17. bis 28.10.2010 vorgesehen.

Von jetzt an ging die Zeit wie im Flug an uns vorbei, und bevor wir uns versahen, standen wir nach einem Flug mit Lufthansa am Kai, in Bergen vor diesem Schiff.

Ich hatte mich ja immer wieder mal nach diesen Schiffen der Hurtigrute umgesehen, aber was da vor uns am Kai lag war riesig, 7 Stockwerke und Platz für ca. 700 Passagiere. Es übertraf meine Erwartungen bei weitem. Um 17.00 Uhr konnten wir an Bord und unsere Kabine beziehen. Geräumig, gemütlich und mit großem Fenster. Aber hier hielt es uns nicht lange und wir gingen los dieses Schiff zu erkunden. Sehr beeindruckend, dieses Kunstwerk aus Mahagoni poliertem Messing und einem Panoramadeck im 7.Stock was keine Wünsche offen lies. Riesige Fenster und rundum sehr schöne Sessel, in denen man ganz bequem sitzen und die Landschaften an sich vorbei ziehen lassen konnte.
Am späten Abend um 22.30 Uhr legten wir ab und standen natürlich draußen an Deck um den wundervollen Blick auf das nächtliche beleuchtete Bergen zu genießen.

Der nächste Tag brachte uns den erster Landausflug. Alesund die Stadt des Jugendstils, ein geführter Rundgang durch die Stadt mit Museumsbesuch. Diese Stadt hat einen sehr großen Eindruck auf uns gemacht wunderschön, aber leider ein bisschen zu feucht es regnete in Strömen aber unsere Funktionsjacken leisteten gute Dienste es war keineswegs kalt nur ziemlich nass. Zurück auf dem Schiff ging´s aufs Panoramadeck, um wie im Kino die vorbeiziehende Landschaft zu bestaunen. Wir fuhren recht dicht an der Küste entlang, zwischen vielen kleinen Inseln hindurch, das Meer war ganz ruhig und gemütlich, so dass wir, wie natürlich erzählt bekommen hatten, von Wellengang, Herbststürmen, Seekrankheit, überzeugt waren „alles Seemansgarn“.
O, oooo, das sollte sich bald ändern.

Am zweiten Tag stand Trondheim mit seinem wunderschönen gotischen Nidaros Dom (der Größte des Nordens) auf dem Ausflugsplan.
Alles war hervorragend organisiert, von unserem immer freundlichen und zu jeder Zeit ansprechbarem Reiseleiter,Herrn Nils U Erikson,
der in 4 Sprachen über alles was anstand, informierte und auf alle Fragen immer eine Antwort hatte.

Auch an diesem Nachmittag, wie auch schon gestern, hatte er uns darüber informiert, dass wir ein Stück „Offenes Meer“ überqueren würden. Das Schiff hatte zwar da etwas geschaukelt, so das „Laufen“ ein ziemlicher Balanceakt war, aber keineswegs Seekrankheit auslöste. Wir waren natürlich neugierig (unser Schiff war ja soooo riesig) was passiert mit uns? Also hoch aufs Panoramadeck, an den Bug in die ganz bequemen Sessel. Erst einen Tag später stellten wir fest das die Sessel im Boden fest verankert waren, dem Himmel sei Dank. Was dann kam, war einfach unglaublich das riesige Schiff hob und senkte sich wie eine Nussschale und wir beide warteten nur darauf das die Seekrankheit uns ereilt. Wir saßen unbeweglich mit etwas um die Lehnen gekrampften Händen in diesen Sesseln aber mit der Zeit verloren wir immer mehr das Gefühl der Angst dieses Schauspiel war einfach unglaublich. Man sprach danach, von Windstärke Neun und Sieben Meter hohen Wellen. Nach zwei Stunden hatten wir die „ Folda „ überquert und fuhren wieder in absolut ruhigem Gewässer.
Resümee: Wir beide wissen jetzt ganz genau seekrank werden wir nicht!

Aber laufen während dieses Seegangs ist für uns beide überhaupt nicht möglich und unsere Plätze auf dem Panoramadeck überlassen wir gerne und mit freundlichem Lächeln unseren Mitreisenden. Denn.......im „Liegen“ ist diese Schaukelei am besten zu ertragen.

Fichtegigel,Stadtwaldfee

Ein wunderbares Abendessen entschädigte für alle Unannehmlichkeiten. Jeden Abend wurde ein 3 Gänge Menü serviert in dem sich der jeweilige Landstrich, den wir streiften, auf´s Köstlichste widerspiegelte.

Am 4.Tag überquerten wir dann am frühen Morgen den Polarkreis was mit einem Champagnerfrühstück und der obligatorischen Polartaufe gebührend gefeiert wurde. Dazwischen immer wieder Ruhepausen die man auf einem der verschiedenen Aussichtsdecks oder auf dem Außendeck bei mittlerweile zwar wunderbarer Sicht aber deutlich kühleren Temperaturen genießen konnte. Während eines 4 stündigen Stopps am Nachmittag in Tromsoe der größte Nordnorwegische Stadt, hatten wir dann ganz deutlich den Winter eingeholt und liefen durch Schnee. Jetzt wurde uns klar, dass wir am nächsten Tag auf dem Nordkap den nördlichsten Punkt Europas erreichen würden.

„Nordkap“
Wie viel Gedanken rankten sich um dieses Wort. Aber wir sind einfach Glückspilze bei blauem Himmel und klarer Sicht (meistens ist hier dichter Nebel oder absolut schlechtes Wetter) konnten wir das Nordkap erleben.

Nordkap, Quelle-Fichtegigel,Stadtwaldfee

Auf dem Weg dorthin hielt unser Bus am Lager einer Samenfamilie. Wir konnten uns in Ruhe ansehen, wie man als Same so lebt. Aber ich hörte niemanden sagen, oh wie schön kann ich mit ihnen tauschen. Ein Leben im Zelt ist für uns Mitteleuropäer bei diesen, doch schon ziemlich winterlichen Temperaturen einfach nicht so leicht vorstellbar. Aber ich hörte vereinzelt wohliges brummeln als wir endlich unser warmes gemütliches Schiff erreichten.

Dieser Tag wurde dann am Abend mit einem fantastischem Arctic Buffet gekrönt. Ich glaube es war fast alles vorhanden, was in den Gewässern hier vorkam. Unbeschreiblich lecker! Ganz nebenbei sei erwähnt wir hatten gehörigen Seegang und ich hörte unseren Reiseleiter leicht schmunzelnd, von etwas Rock`n roll, sprechen. Irgendwie bekam ich das Gefühl nicht los, dass ich mir diesen Ausspruch merken sollte! Nach einer trotzdem sehr friedlichen ruhigen Nacht nahmen wir am nächsten Tag am Ausflug nach Kirkenes und zur Russische Grenze teil. Die Zeit war so schnell an uns vorbei geeilt das wir leicht traurig feststellten o, die Hälfte haben wir schon.

Auf der Fahrt jetzt wieder Richtung Bergen erwarteten uns allerdings auch noch einige schöne Landgänge, wobei wir uns während der ganzen Reise ganz besonders immer wieder mit dem Ausflug über die Vesteralen vertraut gemacht und uns sehr darauf gefreut hatten. Um 8.15 Uhr holte uns der Bus in Harstadt ab und wir fuhren über Land zu einem recht geheimnisvollen Ort. Einer alten Thingstätte der Wikinger.

Thingplatz,Quelle-Fichtegigel,Stadtwaldfee

Die Hauptattraktion ist die. Trondenes Kirche, eine bereits 1250 im gotisch romanische Stil erbaute Festungskirche. Sie ist die nördlichste dieses Architekturstils auf Erden. Der Bus stoppte auch an einigen anderen Stellen und so hatten wir die Möglichkeit ein Stück zu laufen, die glasklare Luft zu atmen und Erinnerungsfotos zu machen. Unser Schiff fuhr inzwischen weiter und nahm uns erst wieder in Sortland an Bord. Dieser Ausflug hat sich in unsere Seele gebrannt wir werden ihn sicher nie vergessen. Aber das sollte nicht das letzte wunderbare Erlebnis dieses Tages sein. Denn die Einfahrt in den Trollfjord stand bevor.

Trolleinfahrt,Quelle-Hurtigrutenreisen

Er ist 2 Kilometer lang und streckenweise nur 100 Meter breit. Seine nackten Felsflanken erheben sich senkrecht aus dem Meer und werden von 1156 m hohen, vergletscherten Bergriesen überragt.

Im Troll,Quelle-Fichtegigel,Stadtwaldfee

Und dieses doch sehr große Schiff wurde von unserem Kapitän vorsichtig hinein bis zum Ende des Fjords gesteuert, dort auf der Stelle gedreht um wieder geruhsam hinausgleiten zu können. Einfach unbeschreiblich! Wir stehen an Deck und beobachten sprachlos dieses wunderbare Schauspiel. Für uns war dieser Tag der Höhepunkt unserer Reise. Sie neigt sich jetzt leider immer mehr dem Ende entgegen nur die wunderbare Landschaft, an der wir vorbeifahren tröstet uns ein wenig macht uns aber auch traurig sie verlassen zu müssen.

Landschaft,Quelle-Fichtegigel,Stadtwaldfee

Doch das Meer hält nichts von Trübsal blasen und zeigt uns am letzten Tag noch mal wer hier das „Sagen“ hat -Windstärke 11- wie hoch die Wellen waren? Keine Ahnung, wir wollten es auch gar nicht so genau wissen. Aber wir haben beide gelernt was „Rock´n roll“ bedeutet wenn ein Reiseleiter es im Zusammenhang mit dem Seegang sagt!!! Dieses wunderschöne Reiseerlebnis werden wir niemals vergessen und danken dem Schicksal und der wunderbaren Einrichtung „Feierabend“ für diese traumhaften Tage.

Troll,Quelle-Fichtegigel,Stadtwaldfee

Autor: Fichtegigel

Autor: Stadtwaldfee

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
4 Sterne (44 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


26 25 Artikel kommentieren
Themen > Reisen > Traumziele > Traumreisen der Feierabend-Mitglieder > Hurtigruten-Reise