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Närrisches Regionaltreffen 2016

Ein echter Narr ist ohne Sprüch -
rhoihessisch, herzlich, meenzerisch

Mainzer Fastnachtsmotto 2016


Die Kampagne 2016 ist kurz – Aschermittwoch ist bereits am
10. Februar.

Deshalb musste im Januar ein Termin für unser närrisches Regionaltreffen gefunden werden. Am 27.1. war es soweit. Im Rebenhof in Mainz-Hechtsheim trafen sich 27 maskierte und gut gelaunte Mitglieder zur Feierabend-Fastnachtssitzung.

Nachdem um 17.30 Uhr alle anwesend waren, begrüßte ich die Närrinnen und Narrhalesen mit den Worten:
„Wie schön, dass ich euch widder seh,
egal, ob von Fern odder von de Näh,
ob von hiwwe odder driwwe unsres Rheins,
ob bei, ob um, odder mitte aus Mainz.
Wenn gerufe wird zur Narretei,
do gibt’s nur ääns – ihr seid debei !“

Mir feiern heute Fassenacht,
im Rebenhof, do wird gelacht
un Sprüch gekloppt, Vorträch gehalte –
von uns, denn mir sinn junge Alte.
Mir sinn fröhlich und aach närrisch,
halt ebe richtisch määnzerisch.

Zum Verlauf der heut’gen Sitzung:
Zuerst kimmt die Stärkung, dann de Schwung.
Fer zwää odder noch mehr Stund,
habbe mir en Programm, un das ist bunt.

Die Antonia heizt uns ein, un zwar sehr heftig,
mer singe und schunkele mit ganz kräftig.
Die Sunny führt uns durchs Programm,
nach dem Esse fange mer dodemit an.

Jetzt losst’s euch schmecke, denn ich weiß es genau
dann spürt mer de Wein nit so – bis später: HELAU !“


Die Stärkung folgte auf dem Fuß, denn es ging flott mit dem Essen. Die Auswahl an kalten und warmen Speisen fiel angesichts der reichhaltigen Karte etwas schwer und lediglich diejenigen, die Schnitzel gewählt hatten, waren etwas enttäuscht – allen anderen schmeckte es vorzüglich, egal ob Winzersteak, Camembert, Handkäse, Hausmacher Wurstplatte, dem großen bunten Beilagensalat, dem nicht minder schmackhaften Salatteller mit Putenbruststreifen …..alles bestens. Besonders diejenigen Wildgulasch oder Wildbratwurst gewählt hatten waren gut damit bedient.
Es schmeckte und so wurde gleich für das Heringsessen an Aschermittwoch genügend Plätze reserviert.

Derart gut gesättigt konnte gegen 19 Uhr unsere Sitzung beginnen.

Elke/Sunny – lieb anzusehen mit ihrem bekränzten Haupt – begrüßte mit den Worten:

„Holde Narren, Narrhalesen,
seid ihr nicht gestern erst hier gewesen?
Ihr habt getrunken und gegessen
Und fröhlich hier im Raum gesessen.

Ein Jahr wieder rum? Die Zeit ist gerannt
Immerhin hab ich einige von euch wieder erkannt.
Letztes Jahr hab ich ein paar Witze gemacht
Aber dieses Jahr – Leute – gebt mal acht.

hat Rose mich befördert – ich bin ganz stolz
Doch die richtigen Akteure hier auf der Bühne
sind aus anderem Holz.

Mit dem Reimen hab ich’s leider nicht so,
darum bin ich auch richtig froh,
dass Rose die Vorstellungs-Verse gemacht
danke – ich hätte es nicht fertig gebracht.

Fertig mit meinem Gestammel. Aus !
Gebt Rose dafür einen großen Applaus.

Sunny machte ihre Sache wirklich hervorragend und gekonnt....obwohl Berlinerin; Preußen, die mit dem rheinischen Karneval und der Fassenacht wenig oder nichts am Hut haben. Oder färbt Mainz doch schon auf sie ab?

Den schwierigen Anfang, die Narren in Stimmung zu versetzen, übernahm Dagmar/sonnexxl. Als Ur-Mainzerin schwörte sie uns auf das Närrische Grundgesetz ein, denn Fassenacht ist eine ernste Angelegenheit.

Das Närrische Grundgesetz wird seit 1982 jährlich am 11.11. um 11:11 Uhr auf dem Mainzer Schillerplatz proklamiert.

Es beginnt mit folgender Präambel:

Unsere goldige Mainzer Fastnacht soll für alle nachfolgenden Generationen und für alle vorausgegangenen Generationen als das schönste, größte und auch älteste Volksfest erhalten bleiben. - Wer an Fastnacht Feste feiert, der darf auch feste arbeiten.

Im Anschluß mußten wir auf alle 11 Artikel schwören, dass wir sie befolgen.

Artikel 1:
Die Würde eines jeden Narren ist unantastbar. Jeder
Mainzer Bürger ist zur Erhaltung der Narrenfreiheit
aufgerufen. Alle, auch unsere Beamten, die Behörden
und natürlich auch die Stadtverwaltung haben das
närrische Treiben zu erdulden. Denn die Fastnachter
lassen sich für ihre Narrheiten nicht bezahlen.

Artikel 4 gefällt mir besonders gut:
Jeder Narr und jede Närrin sollen ihre Fröhlichkeit
nicht im Alkohol, sondern im gemeinsamen Erleben finden.
Gelobt sei jeder Narr, der auch im nüchternen Zustand närrisch ist. - Prost!

Na, das passt doch - deshalb konnte ich das auch beschwören!

Wichtig ist auch Artikel 11:
Wir wollen uns nicht zu ernst nehmen. Denn jeder von uns ist nur ein kleiner Teil unserer Fastnacht. Miteinander wollen wir fröhlich sein. Es lebe die Fastnacht.

Hier kannst Du das gesamte Närrische Grundgesetz nachlesen

und hier das Grundgesetz in Määnzer Mundart

Elke/Sunny erfreute uns mit witzigen Zwischeneinlagen, die die Stimmung weiter anheizten.
Dazu trugen auch die von Antonia/Nighty gespielten Wein- und Rheinlieder bei, zu der das närrische Auditorium heftig schunkelte.

Beim Lied „In einem Polenstädtchen, da wohnte einst ein Mädchen, das war so schön“ passten zwar Musik und Gesang nicht zueinander (so schnell wie Magdalena sang, konnte Antonia gar nicht spielen!), aber das tat der Stimmung keinen Abbruch.

Renate/Schmiermaxe schaute wieder in ihre Kugel und glossierte als politische Protokollerin das Geschehen 2015, das im vergangenen Jahr eher für traurige Themen herhalten musste als für närrische.

Angefangen von dem Terror in Paris am Anfang und Ende des Jahres 2015:

„Ein Jahr, das in Paris traurig begann
aufgrund verblendetem IS-Gespann
und mehrerer feiger Attentate.
Jedes religiöse Gründe hatte.
„Nous sommes Charlie“
war das Trauermarsch-Motto in Pari’


und:

„13. Nov: abends war Paris der Ort,
für Terror, Bomben und kaltblütigen Mord.
Paris und die Welt sind vor Schock erstarrt.
Doch die Nachbarn haben sich um Frankreich geschart
und stehen für Menschenrechte, mit Freiheit gepaart.“


über:
„So gibt es auch deutsche verwirrte Köpfe.
Ein Co-Pilot drückte sämtliche Cockpitknöpfe
und riss alle mit in seinen verzweifelten Tod.
Es ist unfassbar, aber ein Einzelfall, gottlob.“


Auch das ein „ewiges“ Thema:
„Euronen: die brauchte Griechenland schnell,
denn Hellas schlingert auf dem Highway to Hell.
Plötzlich sollte ein Referendum entscheid’n
und Griechenlands Volk sagte „Nein!“


Nicht nicht zuletzt dieses:
„Mit zunehmenden Flüchtlingszahlen
wachsen auch die radikalen,
rechtsdrehenden Pegida-Kulturen
mit einigen obskuren Figuren,
die wie Höcke: „1.000 Jahre Deutschland“ brüllen
und Foren im Internet zumüllen.“

Zum Glück war das Jahr aber nicht nur durch Horrormeldungen geprägt, sondern auch von Lustigem und Kuriosem:

„Die Schiersteiner Bücke - schon länger ein Skandal -
machte die Grätsche, für die Pendler eine Qual.
Ganz Mainz stand im Stau, allen ist's nicht geheuer,
denn das Provisorium kommt uns Bürger sehr teuer.
Zumal wenn man denkt, das Hirn voller Grollen,
das die neue schon längst hätte stehen sollen!“


Weiter ging’s mit dem Fifa-Skandal und dazu passend:

„Also gibt’s zur WM in Katar
Public Viewing auf’m Weihnachtsbasar.
2022 singen wir dann vehement:
„Advent Advent, der Strafraum brennt".


Aber auch das:

„Viel Ärger gab’s bei der Bundeswehr:
da das G36er Sturmgewehr
sein Temperaturproblem verschwieg -
es eignet sich nur für den kalten Krieg.“


Auch der VW-Skandal gehörte zu 2015:

„Dirty Diesel“ - was ein Skandal,
auch für Autozulieferer fatal.
VW-Aktien fielen ins Bodenlose,
durch Betrug geht tüchtig Gewinn in die Hose.“



Zu guter Letzt tröstete Renate mit folgenden Worten:

„Des Abends können wir, wenn wir zu den Sternen seh'n,
eine große Rauchwolke am Himmel seh'n.
Sie gehört dem Altkanzler Helmut Schmidt.
Ab jetzt – ob sie wollen oder nicht - rauchen alle Engel mit.

Der Beifall war für diesen schwierigen politischen Vortrag mehr als verdient und als Lohn für die Akteure gab es ein Fläschchen Sekt.

Danach wurde bei meinem Vortrag über Handy, Telefon und Anrufbeantworter in Mainzer Mundart kräftig das Zwerchfell der Mitglieder bewegt.

In meinem Vortrag wurde das Handy gepriesen. Nicht nur, daß "en große starke Held" am Apparat war, nein, man kann es sogar mit in den Keller oder die Freundin kann es mit mir auf den "Balgoon" nehmen. Auch beim Aldi "in de Schlang" hat es Vorteile.

Das Handy war schon gut, das Smartphone ist natürlich noch besser. Damit kann ich "scheenere Foddos mache" und ich kann "whats appe".

Das besondere am Smartpone ist aber die vordere Kamera, mit der ich Selfies machen kann. Dafür muß ich "die Ärm weit vorstrecke unn dann uffs Knebbsche dricke".

Dann erzählte ich, daß ich letztens "vun meinem Knibbel uff de Hand" ein Selfie gemacht und an meinen Orthopäden geschickt habe und bei meiner Halsentzündung "donn hab ich die Zung raus gestreckt, mit de Daschelamp in moin Mund gestrahlt, laut aaaah gesaat un e Foddo gemacht - also so !

Nicht nur, dass der Hausarzt mir gleich eine Nachricht zurückschickte und eine Angina diagnostizierte, nein, er sah auch, daß ich "en faule Zahn, hinne links hätt und er hätt fer mich fer de Dunnerstag um 10 Uhr schun en Termin mit moim Zohdokter vereinbart".

Nach Handy und Smartphone pries ich dann weiter die Errungenschaft des "Oorufbeantworters" und erklärte die verschiedenen Texte, die man bei Poeten, Vielbeschäftigte, Angeber, Intellektuelle, Witzbolde und "Oifallslose" hören kann.

Schlimm wird es allerdings bei der Warteschleife. Da hört man das Klavierstück "Für Elise" oder "Freude schöner Götterfunken" und ich mutmaßte, dass Beethoven "Zukunftsvisione" gehabt hat und deshalb taub geworden ist.
Viel schöner sei doch die Melodie des Gefangenenchors "gefonge in de Telefonleidung" und gab eine gesungene Kostprobe:
"Teure Leitung, wann geht es den weiheiheiter",
denn Geduld habb ich faahahast nicht mehr,
wenn nicht bald einer abhebt, dann lahahas ich's,
und leg aaaauf und das habt ihihir davon"


Zum Schluss sinnierte ich noch darüber, dass manchmal "koo Sau" anruft, aber "in dem Moment, wo mer grad im Keller is odder nackisch unner de Dusch steht, odder beide Händ im Kuchedeich hot, donn klingelts".

So verpaßt man vielleicht den "wichdischsde Ooruf vun soim Lebe" und da ich "en gonz wischdische Ooruf in genau zwaa Minudde erwarte du",
mußte ich mit einem kräftigen Helau ganz schnell Schluß mit meinem
Vortrag machen.


Nach drei wortgewaltigen Vorträgen hatten die Närrinnen und Narhallesen eine Pause verdient.

Zuerst wurden Getränke nachgeordert und danach beim „Heile Gänsje“ und „In Mainz am schönen Rhein“ die Stimmbänder geölt und tüchtig geschunkelt.

Sunny unterhielt uns mit weiteren Witzen und danach ging's in die zweite Runde.

Nach der Pause sollte eigentlich Emil aus der Schweiz kommen. Wir hatten keine Kosten und Mühen gescheut. Aber leider, leider.... Emil war verhindert, und wir konnten nur seinen Kollegen "rhoilosse".

Der Kollege – pardon: Margret/Margret551 – schlurfte herein und schon läutete das Telefon:
„Hier ist die Po......ach Du bist das, sag das doch gleich.....was ist?
Oha, Oha ….ja man sollte halt nicht mehr trinken, als wo in einem reingeht, gell.
Ja und jetzt?
Nein..ich hab jetzt Feierabend...nein, das geht doch nicht....ja aber....ich weiß doch gar nicht was ich dann sagen soll. ja...ja....das kostet Dich dann aber schon mal einen, he!

Tja, das war der Emil...
jetzt haben wir den Salat....er kann heute abend nicht kommen. er hat die Mainzer Fasnacht nicht vertragen und jetzt ist er indis...ähm...indispo...ähm besoffen!
Jetzt soll ich.....
Er meinte, ein bißchen dumm daherrede könnt ich auch....das würd ich ja sonst auch immer machen.“



Na, und ob er/sie das konnte.

In perfektem Schwiizerdütsch vertrat er/sie jedenfalls Emil mehr als würdig und wir lachten Tränen.
Ob Margret noch einen Knoten in der Zunge hat?
Egal, ob der Kollege gute Ratschläge erteilte, was beim Bombenfund gemacht werden sollte, es war einfach nur köstlich:

„Ja oder gehen Sie doch einmal etwas horschen. Also wenn sie tickt he, wenn die Bombe tickt he, dann kann ich Ihnen also sagen aus eigener Erfahrung – dann ist es eine Zeitbombe!

Ja dann schrauben Sie hinten doch einmal das Deckele ab, dann kommt dann dort ein Mütterlein zum Vorschein, und dort können Sie dann die Zeit einstellen.
Ja Sie müssen halt auf die rechte Seite drehen, ja sonst ist dann halt schneller Morgen!

Ja mehr weiß ich auch nicht he. Legen Sie am Besten einen nassen Sack darüber oder schlafen Sie doch neben der Bombe, damit niemand anders drauf steht ja.“


Im Falle des Einbrechers empfiehlt der Kollege:

„Was? In den Keller hinunter gestiegen ist er. Ja der wird wohl Durst haben.
Gehen Sie doch mal und erschrecken Sie ihn. Was? Wie erschrecken?
Hm, ich weiß nicht wie Sie aussehen?
Ja wenn er Sie mitnehmen will gehen Sie halt mit, wenn Sie Zeit haben. Dann haben wir doch eine heiße Spur.“

Den Vortrag von Margret konnte nur eine toppen: Gritle/Ingrid.

In diesem Jahr kam sie als Joggerin, die mit ihrem Traummann "joggen" wollte. Was dabei passierte, das erzählte sie uns wortgewaltig.

„Helau, ich mach Jogging, denn des is modern,
des ist was for Dame un ach for die Herrn.
Doch bis mer des klar war, is vieles passiert,
was des alles war – hab ich eich mol notiert.“


Man muß Ingrid einfach sehen beim Vortrag – sie hält ihn nicht einfach, sie lebt ihn.

....„soooo ging des bei uns tagein un tagaus
ei des Ganze hing mer am Hals schunn eraus.
Bis zu dem Moin – als ich wieder moi Brötcher wollt kaufe, da sah ich ein Traummann auf de anner Seit laufe.
Er sah aus wie Eros, den Gott in der Liebe
Un weckte in mir die verborgensten Triebe –
Mei Knie war’n wie Pudding, ich war wie in Trance,
uff omol verlor ich ach noch die Balance.
Ich wollt mich noch fange – da machte es klatsch,
die Dutt mit de Weck un ich lag im Matsch ….“

"Als er mich so sah, war's gescheh um sei Ruh
vor Staune bekam er de Mund nemmer zu.
Ich habs jo gewußt – ich hab Wirkung auf ihn,
ich war wohl zu schön, denn er wollt mir entfliehn.
Er rannte zum Wald, die Arme im Winkel
ich hinnerher, wie e jung gackernd Hinkel.
Er lief zu der Hütte, ich sah noch sei Locke
un dachte nur endlich: Jetzt kenne mer jogge!


Ob unsere Ingrid ihren Traummann bekommen hat?
Tja, das wissen nur die, die bei der Sitzung dabei gewesen sind.

Vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt:

„Aach im nächste Jahr losse mer tanze die Puppe
unn feiern Fassenacht in de Meenzer Gruppe“

Günter/bakru hat die Höhepunkte mit vielen närrischen Fotos festgehalten

und Margret/Margret551 hat Porträtaufnahmen der Mitglieder in ihren Kostümen gemacht
Viel Spaß !

(eingestellt am 30.1.16)

Autor: Feierabend-Mitglied

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