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Winn Allison Scotch: Ein Sommer und ein Tag

Nell überlebt nur knapp einen Flugzeugabsturz. Als sie im Krankenhaus erwacht, erinnert sie sich weder an das Unglück noch an das Leben, das sie bisher geführt hat. Um sie herum findet sich ihre Familie ein: ihr Mann, ihre Mutter, ihre Schwester, aber auch ihre beste Freundin. Alle erzählen ihr aus ihrem früheren Leben, schildern, wie sie sie wahrgenommen haben und berichten von Episoden und Begegnungen. Doch diese Erzählungen decken sich nicht dem, was der Journalist Jamie für sie herausfindet, und auch nicht mit ihren langsam wiederkehrenden Erinnerungen. Nell stellt fest, dass ihre Familie ihr so manches verheimlichen möchte: Keine dunklen, schrecklichen Geheimnisse, jedoch böse Worte, Streitereien, missbrauchtes Vertrauen und all die Alltagsverfehlungen, die mit Schuldgefühlen verbunden sind. Nells Gedächtnisverlust gibt ihr die Möglichkeit, ihr altes Leben aus einem inneren Abstand zu betrachten und zu überdenken, ob es das ist, was sie wirklich will.

Als ich das Buch in die Hand bekam, habe ich zunächst gedacht, dass wie häufig in Romanen das verlorene Gedächtnis dazu dient, eine Krimihandlung spannender zu gestalten. Doch bei diesem Buch handelt es sich nicht um einen Kriminalroman. Vielmehr geht es um die Suche einer jungen Frau nach ihrem wahren Selbst. Behutsam deckt die Autorin Nells früheres Leben auf und schildert feinfühlig, wie diese sich damit auseinandersetzt und daran wächst. Ein ruhiger, schön geschriebener Entwicklungsroman. Sehr empfehlenswert.

Allison Winn Scotch: Ein Sommer und ein Tag
Taschenbuch, rororo 2013, 384 Seiten, 9, 99 €, ISBN 978-3-499-25962-3

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