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Reinhard Siemes: Mein Todfreund, der Alkohol

Mein Todfreund, der Alkohol Cover

56 Episoden aus dem Leben eines Reklametexters, der auch Trinker war. Und eines Trinkers, der auch Reklametexter war.
2011 ist der Werbetexter Reinhard Siemes gestorben. Seine Lebensgefährtin Ika Bratuscha hat mit „Mein Todfreund, der Alkohol“ seine Memoiren veröffentlicht.

Siemes ist ein hochdekorierter Texter und Kolumnist, er hat für Agenturen, Unternehmen und Zeitschriften geschrieben und an Hochschulen gelehrt. Der Art Directors Club Deutschland verlieh ihm 2010 eine Auszeichnung für sein Lebenswerk. Darüber hinaus? Ist er Alkoholiker.

Der Autor beschreibt schonungslos seinen Weg in den Alkoholismus, dabei geht es nicht um Ausflüchte oder darum, Mitleid zu erzeugen. Siemes jammert nicht, er dokumentiert - nicht chronologisch!- seine 47 Jahre andauernde Karriere als Alkoholiker, und das mit einer gehörigen Portion Humor. Die Kapitel sind erschreckend unterhaltsam, dabei bagatellisiert Siemes jedoch nie. Er erzählt, kritisiert (meist), lobt (wenig). Es geht um Therapieansätze, Klinikcredos, Pflegepersonal, Ärzte, um Substitution, Ohnmacht, Dilettantismus im Umgang mit Suchtkranken und (unvermeidlicherweise) das Gesundheitssystem.

Ab einem gewissen Punkt ist dem Leser klar, dass Siemes nicht mehr gesund werden wird, dass die Spirale endlich ist. Seine letzten fünf Jahre verbringt er in Slowenien als Antiquitäten-Händler, Entzüge sind, wie schon so oft, vergebens.

Zu seinem Nachlass darf man sicher dieses Buch zählen, eine Hommage an Wirkung von Alkohol ebenso wie eine Warnung vor Abhängigkeit.

AV edition
ISBN 978-3-89986-226-3
€ 24,90

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