Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Katzenkinder

Überraschung unter der Bettdecke

Sie hieß Blacky und ihr Fell war ganz schwarz, wie schon der Name sagt. In ihren meergrünen Augen konnte man ihre Stimmungen erkennen und Menschen, die sie anfassten mochte sie nicht.
Wenn Besuch kam, verzog sie sich. Streicheleinheiten aber brauchte sie ebenso wie alle Katzen. Sie forderte diese allerdings ein, wenn ihr danach war.
Kurz und gut, sie beherrschte mich voll und ganz. Wollte sie nachts raus, dann brachte sie dies durch Kratzen an der Tapete zum Ausdruck.
Mir blieb also nichts anderes übrig, als zu jeder Nachtzeit aufzustehen, um Blacky Türe oder Fenster zu öffnen.

Wir bekamen sie im Dreierpack als Frühjahrskätzchen mit wenigen Wochen. Schon damals brauchte sie ihren eigenen Futternapf und misstraute ihren Geschwistern.
Im Februar hatten wir die Absicht alle drei kastrieren zu lassen. Doch Blacky wurde bereits im Januar rollig. Habt ihr das Jammern einer rolligen Katze schon mal gehört? Das ging tagelang und war grauenhaft. Eines Nachts – es war bitterkalt – konnte sie durch ein leicht schräg gestelltes Dachfenster im Wintergarten nach draußen gelangen. Das sich dort befindliche Fliegengitter drückte sie durch. Wir bemerkten ihren Ausbruch erst am nächsten Morgen als sie am Küchenfenster um Einlass bat. Ab jetzt gefiel es ihr in der warmen Stube.
Unsere Blacky ging nämlich Mutterfreuden entgegen.
Ich richtete ihr im Wintergarten einen Korb, in welchem sie ihre Kinder gebären konnte. Diesen beschlagnahmte sie auch sofort. Ab Karfreitag warteten wir stündlich auf ihren Nachwuchs. Sehr früh am Morgen des Ostersonntags erwachte ich durch ein feines Piepsen und Schmatzen. Mein erster Gedanke war – eine Maus ist im Schlafzimmer - . Ich richtete mich vorsichtig auf und was sah ich: Mitten in unserem Ehebett zwischen den Federbettzudecken ruhte Blacky zufrieden schnurrend auf dem Rücken und fünf winzig kleine Tigerkätzchen lagen auf ihrem Bauch und nahmen ihre erste Mahlzeit zu sich.
Im Bett war von der Geburt kaum mehr etwas zu sehen. Sie hatte ihren Nachwuchs in aller Stille bei uns im Bett zur Welt gebracht.

Nun im Bett konnten die sechs nicht bleiben. Also nahm ich Katzenmutter mitsamt Kindern und legte sie ins Körbchen im Wintergarten.
Das nahm mir Blacky übel. Eine Woche lang versorgte sie ihre Kinder vorsorglich, ließ sie dann aber immer längere Zeit allein. Nach einer Woche fehlten alle fünf. Blacky schlief im Sessel im Wohnzimmer. Wir durchsuchten das ganze Haus nach den Kleinen. Blacky blieb beharrlich im Wohnzimmer. Am nächsten Tag hörte ich wieder leises Piepsen. Unsere Katze erhob sich und verschwand in einer Nische zwischen Schrank und Heizkörper. Dort stand ein Picknickkorb (normale Korbgröße). Schwupp, Deckel auf und Blacky verschwand darin. Hier hatte sie ihre Fünfe versteckt. Was blieb uns anderes übrig, als es zu akzeptieren. Anscheinend war sie überzeugt, dass ihre Brut bei uns gut aufgehoben war, wenn sie ihre Streifzüge machte. Nahezu sechs Wochen wohnten die Kleinen in diesem Korb und wurden von ihrer Mama gesäugt. Im Korb war es immer blitzblank. Erst als die Katzenkinder selbst durch den angehobenen Korbdeckel heraus steigen konnten, wurden sie wieder in den Wintergarten verbannt.

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (13 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Themen > Leben > Tiere > Katzengeschichten > Katzenkinder