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Wie Hund und Katze

Zwei Geschichten von Vierbeinern

Lilly schenkte mir zum Geburtstag eine Hündin. Sie kam im Oktober 1989 aus St. Gallen in der Schweiz zu uns. Aber die Hündin brachte uns von Anfang an keine Freude. Sie hieß Samanta. Wir tauften sie Sammy. Als sie bei uns zu Hause aus dem Auto stieg, lief sie schon weg. Wir brauchten nur etwas anderes anzuhaben, dann war Sammy schon ganz eigenartig.

Nach drei Monaten fuhren wir mit Sammy zu meiner Verwandtschaft in eines kleines Dorf. Dort ließ ich sie einmal ohne Leine laufen. Als ich mit ihr alleine war, kam ein großer Hund. Da lief Sammy weg. Wir suchten sie die ganze Zeit, aber sie tauchte nicht auf. Viele Leute suchten Sammy. Ich blieb auch ein paar Tage im Dorf. Ich kochte ihre Lieblingsspeise und nahm sie mit. Aber Sammy blieb verschwunden. Sammy wog nur 5kg. Dann wurde eine Katzenfalle aufgestellt. Dort fand man dann nach zehn Tagen Sammy. Manni wollte Sammy dann nicht mehr. Ich hätte es vielleicht noch einmal mit Sammy versucht, aber Sammy hatte nicht viel Zutrauen zu uns. Aber ich wollte trotz allem wieder einen Hund. Ich schaute in das Tierheim, aber die Hunde dort waren alle zu groß.

Da las ich in der Zeitung eine Anzeige: Rassehunde zu verkaufen. Manni bearbeitete ich, damit wir dorthin fuhren. Manni sagte: “Gut, wir schauen sie uns an. Aber nur anschauen!“ Es war bei Singen, ungefähr 100 km von unserem Heimatort entfernt. Der Züchter hatte sehr viele Rassen. Die Hunde waren auf dem Rasen, da konnte man Freundschaft mit ihnen schließen. Ich war aber sehr neugierig und musste noch in den Stall schauen. Dort war ein Hund, der mir gut gefiel. Der Hund sah so traurig und lieb aus. Ihn musste der Züchter auf den Rasen tragen. Der Hund kam fast nicht von meinen Hosenbeinen los. Dann durften wir auch noch etwas mit ihm spazieren gehen. Der Hund mochte uns beide sofort. Auch der Züchter meinte, dass das unser Hund wäre. In einem Buch zeigte er uns etwas über die Hunderasse. So kamen wir mit einem Hund nach Hause.

Es war auch eine Hündin. Sie hieß Ybise von Schwarzholz. Ich fand den Namen nicht so gut. So nannte ich sie Kessi. Sie war eine ganz liebe Hündin im Auto, als wir zu ihrem neuen Zuhause fuhren. Bei uns schaute sich Kessi ihr neues Zuhause erst einmal neugierig an. Dann gaben wir ihr etwas zu fressen. Danach suchte sie sich einen Platz zum Schlafen. Sie hatte nur ein ganz großes Problem. Sie konnte nicht alleine bleiben. Wir übten es oft, aber es klappte nicht. Kessi spielte wenn wir fort waren Rambo und zerfetzte viel. Auch sauber wurde sie lange nicht. Aber eines Tages klappte es, dass sie nur draußen machte. Kessi hat einen Supercharakter und nimmt einem nichts krumm. Bei uns durfte Kessi bald ohne Leine laufen. Es waren viele Hunde und Hundedamen da, wo wir Gassi gehen. Sie verträgt sich gut mit anderen Hunden. Sie hat eine Hundefreundin, die Nena heißt. Wenn sie sich sehen, gibt’s Küsschen und eine ganz tolle Begrüßung.

Kessi liebt Kinder und Omas. Nach ein paar Monaten fuhren wir mit Kessi in die Schweizer Berge, und zwar in das Dorf, in dem Lilly jetzt wohnt. Aber zuerst kaufte Manni Kessi einen Hundekorb, damit sie ihren eigenen Schlafplatz hatte. Lilly baute ihr neues Haus. Dorthin bin ich mit Kessi dann oft gefahren. Wir mussten sechs Stunden mit der Bahn fahren. Kessi gefiel es super bei Lilly. Sie durfte im ganzen Dorf rumlaufen. Lilly hat auch eine Hündin namens Britta. Kessi ist mit ihrer Urlaubsbekanntschaft ein Herz und eine Seele. Britta hat öfters bei uns im Zimmer geschlafen. Aber immer gehörte die eine Hälfte des Kopfkissens Britta, die andere mir. Kessi kannte keine Eifersucht. Britta durfte auch in ihrem Hundekorb schlafen. Kessis große Leidenschaft sind das Fressen und Wälzen in Stinkigem. Einmal hatten wir ein trauriges Erlebnis. Kessi erwischte Gift. Abends, als Manni heimkam, kroch sie ganz nah zu ihm. Ihr Verhalten wurde ganz merkwürdig. Wenig später fuhren wir zum Tierarzt. Frau Doktor gab uns Tabletten mit.

Als wir dann schlafen gingen, wurde Kessi ganz unruhig. Sie lief herum wie Falschgeld und spuckte Wasser. Da rief ich bei der Tierärztin an. Wir fuhren sofort dahin. Es ging Kessi sehr schlecht. Sie wusste nicht, ob sie Kessi durchbringen würde. Sie musste die Nacht bei der Ärztin bleiben. Morgens kam Kessi uns auf ihren wackligen Beinen entgegen. Sie war so tapfer. Sie wollte wieder zu uns. Die erste Nacht schliefen wir abwechselnd bei Kessi. Kessi überlebte den schweren Kampf. Ein Hund bringt einem viel. Kessi ist sehr dickköpfig und manchmal hört sie schlecht. Sie macht am liebsten nur das, was sie will. Aber wenn wir irgendwohin gehen oder fahren, kann man sich auf sie verlassen. Auch bei meinen Eltern benimmt sich Kessi super. Nachts schlafen wir drei in einem Zimmer. Sie legt sich in ihren Korb und schläft. Tagsüber darf sie nur in der Küche und bei uns im Zimmer sein. Das stört sie gar nicht. Bei uns zu Hause sind immer alle Türen offen.

Dies ist meine zweite Geschichte. Es war einmal eine Katze, die trieb sich an einer Baustelle herum. Dort wurden Einfamilienhäuser gebaut. Auch kamen sehr viele Leute dorthin, die da später einzogen. Wenn die Leute am Abend heimgingen, lief die Katze mit. Ein Ehepaar wohnte im ersten Hochhaus. Es wurde Herbst, da war die Katze eines schönen Tages im Flur des Hochhauses. Sie war ganz traurig, dass sie keiner in seine Wohnung mitnahm. Ein paar Tage später klingelte bei uns ein Nachbarskind und nahm mich mit zu der Katze. Ich hatte sofort Mitleid und habe sie mit zu uns genommen. Dort bekam sie zu fressen und ein warmes Plätzchen. Sie sollte nur eine Nacht bei uns schlafen. Aber mein Mann Manni hat gesagt, dass sie bleiben darf. Wir fragten die Leute in der ganzen Umgebung, ob sie eine Katze vermissen. Aber keiner meldete sich. Wir warteten ungefähr ein halbes Jahr, bis dahin meldete sich auch keiner. So behielten wir die Katze. Es stellte sich bald heraus, dass es ein Kater war. Wir tauften ihn auf den Namen Mukki. Wir wohnten im neunten Stock im Hochhaus. So durfte Mukki nicht mehr raus. Aber Mukki störte das überhaupt nicht. Er war ein ganz lieber Kater. Mukkis Lieblingsplatz war oben auf dem Wohnzimmerschrank. Seine Lieblingsspeisen waren Hähnchen, Krabben, Leberwurst und Sahne. Krabben bekam Mukki nur zu besonderen Anlässen. Er hatte ein Kistchen, in das er sein Geschäft machte. Wenn ich es einmal zwei Tage nicht geputzt hatte, dann ging er nu rein, wenn ich es gerade frisch gemacht hatte. Dann konnte ich es noch einmal putzen. Abends kam Mukki erst zu uns in das Bett, wenn das Licht aus war. Dann legte er sich immer nur an das Fußende. Mukki hatte Wasser sehr gerne. Er sprang immer auf den Spülstein, wenn wir uns gewaschen haben. Wenn ich einmal krank war, ist Mukki den ganzen Tag bei mir liegen geblieben.

Nach einigen Jahren sind wir in ein kleineres Haus umgezogen. Dort wohnten wir im ersten Stock. Als wir einige Zeit dort wohnten, durfte Mukki wieder in die Freiheit. Es war eine schöne Gegend für eine Katze: Nicht viel Straße, sondern viel freies Land und Schrebergärten. Jeden Tag kam Mukki wieder nach Hause. Aber je länger wir dort wohnten, desto größer wurde das Revier von Mukki. Einmal suchten wir Mukki drei Tage lang. Da kam ich mittags heim, und schon lief er mir entgegen. Ich ging mit Mukki heim. Da wurde erst einmal ganz viel gefressen und geschmust. Unter uns wohnte ein Ehepaar, die hatten eine Katze, die auch Mukki hieß. Sie wohnten im Erdgeschoss. Öfter ging unser Mukki zu dem Ehepaar in die Wohnung und fraß dort den Katzennapf leer. Dann ging Mukki wieder. Bei uns musste er immer warten, bis ich ihm die Tür aufmachte. Er wartete immer wie ein Hund auf uns. Einmal wartete Mukki an der Bushaltestelle bis ich heimkam. Nachts ist er immer bei uns gewesen, aber später wurde Mukki ein Streuner und blieb auch nachts draußen. Er lebte ungefähr noch ein Jahr bei uns. Dann suchten wir Mukki überall, aber keiner hatte ihn gesehen. Ich lief mir bald die Schuhsohlen ab und heftete überall Zettel an. Aber Mukki war nirgendwo. So ging es acht Tage. Dann hörten wir von jemandem, dass eine Katze überfahren worden war. Einige Zeit später hörten wir, dass es unser Schatz Mukki war. Es wurde eine ganz traurige Zeit bis wir die Trauer überwunden hatten. Danach kam aber keine Katze mehr zu uns.

Autorin: Feierabend-Mitglied "Murmeli"

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