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Ein Beitrag von Mitglied Bergwolf

Zehn Jahre nach der Grenzöffnung war ich mal wieder mit dem Wohnmobil auf der Insel Rügen unterwegs. Ich wollte nicht unbedingt die Touristenhochburgen erkunden, sondern mir viel mehr Zeit lassen für die beschaulichen Ecken dieser Deutschen Insel.
Auf der Insel Rügen habe mich vor allem erst einmal erholt, „Seele baumeln lassen“ nennt man das wohl. Das Wetter lies keine Wünsche offen und so war neben einem gelungenen Strandurlaub auch eine Vielzahl von Ausflügen angesagt.

Die Anreise über die Autobahn bis nach Rostock verlief problemlos. Die Fahrt von Rostock über die Bundesstraßen B 105 nach Stralsund und weiter auf der B 96 nach Bergen war nervenaufreibend. Mecklenburg-Vorpommern ist zwar dünn besiedelt ist, aber die Häuser in den Ortschaften stehen meist auf ziemlich großen Grundstücken. Außerdem gibt es dort in der Regel keine „Haufendörfer“, sondern „Straßendörfer“, d.h. alle Häuser eines Ortes reihen sich entlang der Hauptstraße. Selbst Orte mit nur 500 Einwohnern haben deshalb oft eine 2 km lange Ortsdurchfahrt – und das bedeutet höchstens Tempo 40 km/h, auch wenn es sich bei der Hauptstraße um eine Bundesstraße handelt.
Der Rügendamm ist die einzige Möglichkeit, den Strelasund zu überqueren und von Stralsund
nach Rügen zu gelangen. In vielen Reiseführern steht, der Rügendamm werde tagsüber regelmäßig gesperrt, damit Schiffe den Strelasund passieren können. Ich habe davon nie etwas gemerkt, vielleicht hatte ich ja einfach nur Glück. Es war also nie besonders schwierig auf die Insel zu gelangen. Es ist schon eher schwierig Rügen wieder zu verlassen. Oft staut sich der Verkehr auf der B 96 von Rügen in Richtung Stralsund bis nach Rambin auf Rügen. Grund ist die miserable Ampelschaltung in Stralsund. An jeder Milchkanne steht eine Ampel, die oft nur zwei bis drei Autos durchläßt. Oft habe ich in der Hauptsaison schon zwei bis drei Stunden von Sagard bei Sassnitz bis zum Ortsausgang von Stralsund gebraucht.

Als Standort für den Strandurlaub und natürlich auch für die Erkundungstouren hatte ich die Halbinsel Ummanz und hier den Campingplatz bei Suhrendorf ausgewählt. Ummanz ist mit dem Festland durch eine Brücke verbunden. Hinter der Brücke geht es etwa drei Kilometer über eine Betonplattenstraße nach Suhrendorf. Ummanz liegt an der Westküste von Rügen. Auf dem Campingplatz findet eine Vielzahl von Reisemobilen, Wohnwagen und Zelten in der Nähe des Wassers einen Platz ohne das es eng wirkt. Zum größten Teil leider kein Schatten. Dafür gibt Kochgelegenheiten, Geschirrspüler, Waschmaschine, Trockner und ein Babywickelraum. Auch Gastronomie und Verkaufseinrichtungen, Post, Bank und eine Arztstelle sind in der Nähe vorhanden. Weitläufiges, aber naturbelassenes Wiesengelände. Leider dort nur ein schmal, aber geschützter Sandstrand vorhanden, denn der Insel Ummanz ist die Insel Hiddensee vorgelagert. Das Wasser ist hier die ersten zweihundert Meter recht flach, daher ideal für kleinere Kinder. Das Freizeitangebot ist weit gefächert: Vermietung von Fahrrädern und Wohnwagen. Möglichkeiten zum Angeln, Reiten, Tischtennis, Minigolf, Wandern usw. Frischer Fisch aus einer Räucherei am Platz.

Auf dem Foto ist im Hintergrund die Seebrücke von Binz zusehen.

Rügen ist eigentlich eine Ansammlung von Halbinseln, die durch schmale Landstege oder Brücken miteinander verbunden sind. Der Westen und der Norden Rügens sind relativ flach und erinnern an Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Zentral- und Ostrügen sind dagegen hügelig wie Mittelgebirge und sehr waldreich.

Westrügen: ziemlich flach, ähnelt ein wenig der Landschaft an der Nordseeküste, aber doch nicht ganz so eben; viel Landwirtschaft, kaum Tourismus.

Zentralrügen: Je weiter man nach Osten kommt, desto hügeliger und waldreicher wird Zentralrügen. Beginn bzw. „Hauptteil“ der wunderschönen Alleenstraßen, wenig Tourismus außer Tagesausflüglern, viel Landwirtschaft, Wirtschafts- und Verwaltungszentrum Rügens, nördliches Zentralrügen ist wieder flacher, und hat etwas weniger Wald.

Südrügen: bei Garz noch etwas hügelig, zwischen Putbus und Garz viel Wald, Richtung Zudar wie in Nordniedersachsen, wenig Tourismus, viel Landwirtschaft.

Südostrügen (Halbinsel Mönchgut): Sellin, Baabe und Göhren liegen in hügeliger Umgebung, weiter südlich wird’s flach, viel Wald, viel Tourismus.

Nordostrügen (Halbinsel Jasmund): berühmte Kreideküste mit der Steilküste, Mittelgebirgslandschaft, viel Wald und Landwirtschaft, in Ostseenähe viel Tourismus in der "Stubbenkammer" und an der Kreideküste.

Nordrügen (Halbinsel Wittow): Wittow wird von den Rüganern zu Recht „Windland“ genannt, interessante „Windflüchter“, d.h. Bäume, deren Krone fast waagrecht steht. Landschaft ähnlich Nordseeküste, weniger Wald, relativ flach, um Kap Arkona Steilküste, entlang der Tromper Wiek gibt es Badestrände.

Baden in den meisten Bodden ist verboten (Vogelbrutgebiete, Fischzucht, keine Badewasserqualität). Die Badewasserqualität an den Ostseestränden gut, Wasser aber ziemlich kühl (selten über 18°C). Fast alle Badestrände liegen im Ostteil der Insel.

Der schönste Bade- und Sandstrand befindet sich meiner Meinung nach unterhalb der Strandpromenade von Binz, auch in Vor- und Nachsaison ist es hier nicht so windig wie anderswo und es gibt relativ viele Sonnenstunden pro Tag, Cafés von Binz sind nur wenige Meter entfernt. Allerdings ist es hier in der Hauptsaison ziemlich voll.

Am Prorer Wiek zwischen Binz und Mukran befindet sich ein kilometerweiter, breiter, feiner Sandstrand, viele Sonnenstunden pro Tag, etwas mehr dem Seewind ausgesetzt als der Strand von Binz, aber für Rügener Verhältnisse noch ziemlich windarm, schöner Liegestrand, nicht so überlaufen. Der Strand ist durch schmalen Waldstreifen von der Ferienanlage Prora (ehemalige „Kraft durch Freude“-Anlage) getrennt. Der Nachteil: weit ab vom Schuß, das Ambiente längst nicht so schön wie in Binz.
In Sellin ist größtenteils Steilküste, nur ein kurzer Abschnitt mit flachem Zugang zum Wasser, durch Nord-Süd-Ausrichtung wird es am Selliner Badestrand morgens erst spät warm und nachmittags schon früh wieder kühl

Zwischen den Orten Baabe und Göhren erstreckt sich ein kilometerlanger, feiner Sandstrand, hinter dem Strand befinden sich Wald und Schrebergärten, beide Orte haben Cafés.
Rund um den Thiessower Haken gibt es schöne, kilometerlange Sandstrände, nachmittags wird es früher kühl als in Binz. Hier gibt es einige FKK-Zonen.

Zwischen den Orten Glowe und Juliusruh gibt es ebenfalls einen kilometerweiten, feinen Sandstrand. Dieser ist nicht so voll wie im Südosten der Insel, aber viel windiger: wenn man in Binz noch angenehm am Strand
liegen kann, ist es an der Schaabe durch den Wind oft schon empfindlich kühl, viel Wald in Strandnähe, schöne Cafés und einige FKK-Zonen.
Einen Besuch auf Kap Arkona sollte man in der Hauptsaison nach Möglichkeit vermeiden. Von Juni bis August treten sich hier die Touristen gegenseitig auf die Füße. Eine Reise nach Rügen lohnt sich aber auf jeden Fall, allerdings sollte man schon eine Woche dort verweilen.
Weitere Informationen über Rügen gibt es unter: www.reugen.de

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