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Mehr Leistung und Wohlgefühl: Was kann das Faszientraining?

Frauen machen Pilates

Was kann das Faszientraining?

Mit dem Begriff Faszien bezeichnet man das Bindegewebe, das nicht nur alle Muskeln, sondern auch Organe oder Gelenke unschließt und den ganzen Körper wie ein Netzwerk durchdringt. Um Stärke, Elastizität und Gleitfähigkeit der Faszien zu erhalten, ist Bewegung notwendig. Sonst kann es zu schmerzhaften Verklebungen oder Verwachsungen kommen.

Das Faszientraining beruht auf den vier Prinzipien: Hüpfen, Dehnen, Körperwahrnehmung und dem Lösen mit Hilfe der als «Black Roll» bekannten Faszienrolle, wie Sybille Hofbauer, zertifizierte Faszientrainerin aus dem schwäbischen Frickenhausen, erklärt. Das Training diene einem Wohlgefühl im eigenen Körper, Sportler könnten es aber auch einsetzen, um ihre Leistung zu steigern oder Verletzungen vorzubeugen. Zudem helfe es bei Schmerzen im Bewegungsapparat, dem sogenannten myofaszialen Schmerzsyndrom.

Besonders durch die Faszienrolle, eine Schaumstoffrolle mit verschiedenen Härtegraden, ist das Training bekanntgeworden. Durch das Rollen über die Faszien des Körpers würden sich oberflächliche Verklebungen lösen und die vielen Sensoren im Bindegewebe aktiviert, sagt Hofbauer. Häufig sei die Anwendung am Anfang schmerzhaft, das ändere sich jedoch bald. Die Dehnübungen wiederum unterscheiden sich laut Hofbauer vom klassischen Stretching dadurch, dass man mit dem Körper leicht federt.

Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln ist zwar ein Freund des Faszientrainings. Ihn stört aber, dass damit häufig nur ein Bereich des Organismus betont wird. «Das kann nicht funktionieren.» Er plädiert dafür, Faszienübungen in andere Programme einzubauen - genau das machen viele Sportler auch. «Es ist gut als ergänzende Maßnahme, wenn es professionell begleitet wird.»

Mit Blick auf die Rolle mahnt er, nicht alle Gelenkschmerzen oder Verspannungen hätten ihre Ursache in verklebtem Bindegewebe. Daher sei es sinnvoll, zunächst einen Arzt aufzusuchen, um Verletzungen oder einen orthopädischen Schaden auszuschließen.

Auch kritisiert er die Auffassung, Faszientraining könne eine Art Jungbrunnen und ein Wundermittel gegen Cellulite sein. Übungen mit der «Black Roll» könnten allerdings die Wachstumsrichtung und die Stabilität der Fasern sowie die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen verbessern. Begleitet von einem Muskeltraining könne man die Cellulite zumindest etwas vermindern.

Hofbauer kombiniert die Übungen gerne mit Pilates. «Das Faszientraining möchte kein anderes Trainingsprinzip verdrängen. Es ist einfach ein ergänzender Baustein.»

Quelle: dpa

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